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Workshop : 8 Bit vs 10 Bit bei der GH4 V-LOG: Der Unterschied

von Di, 17.Mai 2016 | 3 Seiten (Artikel auf einer Seite)


8 Bit extern vs 10 Bit extern
8 Bit intern vs 8 Bit extern
8 Bit intern vs 10 Bit extern



Das Thema 8 Bit versus 10 Bit ist ein weites Feld und wird immer wieder kontrovers diskutiert – wir haben uns hier 8 und 10 Bit 4K LOG-Material angeschaut und wollten wissen, wie sich 8 Bit versus 10 Bit Material bei der gleichen Kamera in der Praxis verhält. Lassen sich Unterschiede in realen Aufnahmen erkennen und wieviel spielen intra- vs interframe basierte Codecs in die Bildqualität hinein? Wir haben deutliche Unterschiede festgestellt …




Testsetup für diesen Vergleich zwischen 4K 8 Bit und 10 Bit (LOG) sowie internem (interframebasiertem H.264) vs externem (intraframebasiertem ProRes HQ) war die Panasonic GH4R im Verbund mit dem Atomos Assassin 4K Recorder/Monitor.

Die Panasonic GH4 stellt im derzeitigen Systemkamerasegment trotz ihres vergleichsweise fortgeschrittenen Alters nachwievor eine bemerkenswerte Kamera dar und dies vor allem wegen ihrer Fähigkeit via HDMI ein externes 10 Bit 4K Signal auszugeben. Wir haben uns genau diese Umschaltfähigkeit zwischen 8 Bit und 10 Bit zu Nutze gemacht und vergleichsweise ein 8 Bit und ein 10 Bit Signal in V-Log L in 4K ProRes HQ aufgenommen. Anschließend haben wir in DaVinci Resolve zunächst die für V-Log L empfohlene VariCam 35 3DLUT V-Log to V-709 auf das Material gelegt (technical grade = ohne weitere Farbkorrektur) und anschließend zur Verdeutlichung noch eine stärkere Farbkorrektur angewandt.

Wir empfehlen unser Beispielvideo in möglichst hoher Auflösung zu sehen - die nachfolgenden verkleinerten Screenshots im Text sind vor allem als Orientierungshilfe gedacht, auf welche Bereiche im Video man vor allem achten sollte.

Panasonic GH4R und Atomos Assassin



Die Kombination Panasonic GH4 mit ihrem internen H.264 Recording und ProRes basiertem externem Recorder lässt sich darüber hinaus auch zu Vergleichen zwischen hochkomprimiertem interframe- und weniger stark komprimierendem intraframebasierten Codecs heranziehen. Auch hier sind interessante Beobachtungen zu machen.

Zum Schluß haben wir noch kurz die beiden „Extreme“ interner 8 Bit vs externer 10 Bit Codec als Splitscreen gegenüber gestellt.

Da wir das Video auf YouTube zeigen, gilt es hierbei im Hinterkopf zu behalten, dass einige der Unterschiede, über die wir hier sprechen - vor allem bei der technischen VariCam 35 3DLUT V-Log to V-709 Farbkorrektur - eher schwerer zu erkennen sind: Die „extreme grade“ Version hilft, die Unterschiede selbst durch die YouTube Kompression hindurch sichtbar zu machen.



8 Bit extern vs 10 Bit extern



Beim externen 10 Bit-Recording von 8 Bit und 10 Bit Material geht es in erster Linie um die unterschiedlichen Farbtiefen – Differenzen, die durch unterschiedliche Encodierungsverfahren und/oder Codecs auftreten könnten, spielen hier keine Rolle, weil beide Videostreams (8 Bit und 10 Bit) in einem 10 Bit-Format gespeichert werden.

Im Originalmaterial sehen wir bereits bei der „technical grade“ Version recht deutliche Unterschiede zwischen 8 und 10 Bit die sich vor allem im blauen Himmelsverlauf zeigen und hier wiederum an der Kante wo der hellere blaue Himmel in ein dunkleres Blau wechselt.

blockartig aufbrechende Farbflächen bei 8 Bit



Hier sehen wir „schillernde“ oder „tanzende“ Pixel die schon an Codec-Macroblockartefakte erinnern (es aber nicht sind). Hier reicht das 8 Bit Material nicht aus, um den Farbverlauf sauber abzubilden. Darüber hinaus sind – vor allem am rechten Bildrand - Banding-Artefakte bei der 8-Bit Version zu sehen.

Beim 10-Bit Material treten beide Farbfehler nicht auf.



8 Bit intern vs 8 Bit extern



Beim Vergleich zwischen internem und externem 8 Bit werden vor allem die unterschiedlichen Codecs: internes H.264 (interframe-basiert) vs externes ProRes HQ (intraframe-basiert) miteinander verglichen. Augenfällig ist hier, wie geringfügig sich das Material voneinander unterscheidet trotz des großen Bandbreitenunterschieds. H.264 zeigt hier, wie effizient der Codec arbeitet.

Banding Artefakte



Allerdings sieht man auch, was passiert, wenn H.264 Material geschnitten wird. Die Anfangsframes weisen starke Banding-Artefakte auf, die sich erst im Laufe der Zeit stabilisieren. Es steht zu vermuten, dass dem Codec hier einfach die vorausgehenden I-Frames für die Analyse fehlen – ein Hinweis auf die weniger ausgeprägte Eignung von Interframe-Codecs für den Schnitt.

Im Hinterkopf behalten sollte man hierbei auch, dass in diesem fixen Bildausschnitt mit vergleichsweise wenig Bewegung der H.264 Codec nur wenig gefordert wird.



8 Bit intern vs 10 Bit extern



Der Unterschied zwischen H.264 8 Bit intern vs ProRes HQ (echtes) 10 Bit extern fällt vor allem im Splitscreen recht deutlich aus.

Banding und aufbrechende Farbflächen



Der Himmel im 8-Bit Material scheint hier fast schon eine Art Eigenleben entwickelt zu haben – die linke 10-Bit Seite wirkt dagegen deutlich höherwertiger.

Soweit unser erster kleiner und eher fokussierter Ausschnitt zur 8 Bit vs 10 Bit Diskussion aus der Praxis.


  

[72 Leserkommentare] [Kommentar schreiben]   Letzte Kommentare:
CameraRick    13:39 am 20.5.2016
@dienstag genau das hatte ich gemeint! :) Ich habe zwangsläufig ein paar Sachen in N10 machen müssen, weil der 9er manche AAFs nicht gefressen hat (weder aus Avid noch...weiterlesen
dienstag_01    12:03 am 20.5.2016
Ah, verstehe, danke.
Peppermintpost    11:54 am 20.5.2016
er meint die farben in den kurven die dir zeigen in welche richtung sich dein bild ändert. edit: die idee ist vom quantel henry geklaut, beim vorgänger harry war das...weiterlesen
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