Rolling Shutter

Wenn man die Wahl zwischen verschiedenen Kameramodellen hat, sollte man auch die Zeiten für den Rolling Shutter in die Entscheidungsfindung einbeziehen. Denn selbst wenn man ohne stark bewegte Kamera filmt, verkrümmt der Rolling Shutter jedes Objekt, das sich vor der Kamera bewegt. Nicht unbedingt für das Auge direkt wahrnehmbar, stellt dies trotzdem für Bildanalyse-Algorithmen eine unnötige zusätzliche Hürde dar. Ein möglichst kurzer Rolling Shutter ist daher niemals verkehrt, solange er nicht auf Kosten der Bildqualität geht. So kann ein Sensor beispielsweise seine Auslesezeit verkürzen, indem er Zeilen auslässt - was der Bildqualität jedoch sichtbar schadet.




HFR - Hohe Frameraten

Fraglos ist mit einer cinematischen Ästhetik auch die Bewegungsauflösung verbunden. Die 24p, mit denen ebenfalls schon seit ungefähr 100 Jahren Kino gemacht werden, sorgen für leicht abgehackte Bewegungen. Der Grund liegt vor allem darin, dass mit dem 180 Grad Verschluss immer rund die Hälfte der Zeit eines Bildes weggeworfen (bzw. erst gar nicht aufgezeichnet) wird. Es fehlt im zeitlichen Verlauf also immer rund die Hälfte eines Bewegungsvorgangs, bevor das nächste Einzelbild belichtet wird. Filmt man mit 48p und hält die Belichtungszeit bei 1/48s, so entspricht dies einem 360 Grad Shutter und es geht keine Bewegungsphase zwischen den Bildern verloren. Dies sieht im Vergleich zum klassischen Film meistens hyperrealistisch aus und wird darum in der Regel nicht für szenische Aufzeichnung genutzt. Man kann übrigens ganz leicht aus 48p Material mit 360 Grad Shutter eine cinematische Bewegungsauflösung generieren, indem man in der Timeline einfach jeden zweiten Frame wegwirft.



Es macht viel Sinn, die zusätzlichen Frames dennoch mit(auf)zunehmen, denn die digitale Analyse einer Szene gelingt in der Regel umso besser, je mehr Informationen vorliegen. Gerade beim temporalen Denoising helfen zusätzliche Frames oft ungemein, wenn der Denoiser mehr Nachbar-Frames auswerten kann. Auch beim Stabilisieren mit Optical Flow helfen mehr Frames für das "Lösen der Szene". Für das Retiming gilt dies naheliegenderweise ebenfalls. Aus eben solchen Gründen kann man nie genug Frames/Sekunde für die Postproduktion einsammeln.



Wie bereits erwähnt, lassen sich 48p ohne Einschränkung der Belichtungszeit auf 24p reduzieren, weshalb man für 24p Projekte auch guten Gewissens mit 48p aufzeichnen kann. Für höhere Frameraten ist dagegen Abwägung gefragt, weil man mit kürzeren Belichtungszeiten eben auch Belichtungsspielräume des Sensors einbüßt. Zugleich bedeuten kürzere Shutterzeiten allerdings auch weniger Motion Blur, der ja digital kompensiert werden sollte (s.o.).




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