Zwei Formate unter einem Dach


JVC stellt als größte Besonderheit dieser Serie die Möglichkeiten heraus, sowohl AVCHD als auch teilweise HDV-kompatible MPEG2 TS-Ströme auf die interne Festplatte aufzuzeichnen. Eine Aufnahme auf Micro-SD-Karte ist dagegen nur im AVCHD-Modus möglich. Schade, denn mit HDV auf SD hätte diese Kamera vielleicht eine bisher unbesetzte Nische ausfüllen können.



Bei den Aufzeichnungszeiten sieht man denn auch, dass die Formfrage bei bester Qualität zumindest keinen großen Speicherplatz-Unterschied mehr ausmacht. In bester Qualität passen 900 Minuten AVCHD gegenüber 600 Minuten MPEG2-TS in FullHD auf die 120 GB Festplatte. Das ist zwar rund ein drittel weniger, jedoch liegen zwischen den Formaten keine Welten. Anders sieht es dagegen aus, wenn Aufzeichnungsdauer über Qualität geht. Denn bei minimaler Qualität passen rund 3000 Minuten AVCHD (vs. konstanten 600 Minuten HDV) auf die Platte, was für den einen oder anderen speziellen Anwendungsfall schon die Kaufentscheidung sein könnte.






Nebeneinander statt zusammen

Auch bei der Wiedergabe kann nicht jeder mit jedem. Man kann zwar auf der internen Festplatte AVCHD-Szenen mit MPEG2-Szenen mischen, jedoch können diese nicht hintereinander vom Camcorder wiedergegeben werden. Vor dem Abspielen muss man sich also für ein Format entscheiden und nur die zugehörigen Szenen erscheinen dann auch auf dem Bildschirm.




Manuelle Vielfalt im Bedienungs-Chaos

Die Bedienung der Kamera wirkt leider sehr inkonsistent. So kann man neben dem Menü über den Joystick direkt Fokus und Belichtungspunkt einstellen. Sobald man jedoch in Kombination mit dem Menü Werte wie Belichtungszeit oder Blende einstellen will, muss man umdenken. Denn diese Parameter stellt man mit Joystick Rauf/Runter-Bewegungen ein, während man zum Beispiel die Schärfe per Links-Rechts-Auswahl justiert. Drückt man versehentlich in die falsche Richtung, verstellt man einerseits ungewollt leicht einen anderen Parameter. Außerdem muss man nach einer falschen Seitenbewegung immer wieder ins Untermenü, um den Parameter wiederzufinden. Dazu geht das gedruckte Handbuch auf die manuellen Einstellmöglichkeiten des Camcorders überhaupt nicht ein, weshalb man sich all diese Informationen selbst „erkämpfen“ muss. Intuitive Bedienung sieht definitiv anders aus.



Auffällig ist auch, dass Änderungen (vor allem bei der Blende) bei weitem nicht schnell vollzogen werden, wie man sie im Menü einstellt. So regelt die Kamera entsprechende Einstellungen immer nur mit gehöriger Verzögerung nach. Das muss jedoch nicht unbedingt schlecht sein, da das Auge schnelle Helligkeits-Änderungen im Video meistens sehr deutlich wahrnimmt und solche Aufnahmen schnell unprofessionell wirken. Wirklich schade ist dagegen, dass JVC bei der neuen Serie auf einen optischen Bildstabilisator verzichtet hat. Der elektronische Ersatz greift bei weitem nicht so unauffällig ein und ist nur in Ausnahmefällen verlässlich zu gebrauchen.




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