Als der erste SpeedBooster von Metabones vor über 5 Jahren auftauchte, vermuteten wir bei slashCAM schon, dass es sich hierbei nicht um eine Eintagsfliege, sondern um eine größere Sache handeln wird. Und tatsächlich hat es Metabones seitdem geschafft, sich mit diversen SpeedBooster-Modellen im Workflow vieler Filmer einen Stammplatz zu erkämpfen. Doch gerade wer eine sehr günstige Kamera mit einem solchen Focal Reducer erweitern will, stolpert über den nicht unerheblichen Preis. So kann ein original Metabones SpeedBooster mittlerweile die Kosten einer günstigen 4K-MFT-Kamera übertreffen. Doch gerade für günstige Kameras sind Focal Reducer besonders interessant, weil man mit Kompromissen zur Bildästhetik größerer Sensoren aufschließen kann.
Glücklicherweise war die Idee eines Focal Reducers auch schon vor 5 Jahren nicht so neu, dass sich Nachahmer durch Patente abhalten ließen. Und so fanden sich in den letzten Jahren auch zahlreiche SpeedBooster-Clones, die vor allem durch ihren günstigen Preis herausstachen. In Sachen Bildqualität (und elektronische Objektiv-Unterstützung) galten jedoch die Original-SpeedBooster nach wie vor als unangetastete Nummer Eins.
Dem Viltrox EF-M2 Adapter wurde jedoch kurz nach Erscheinen nachgesagt, dass er sowohl bei der aktiven Objektivunterstützung als auch bei der optischen Abbildungsleistung an die Metabones Modelle herankomme. Und das bei einem Einführungspreis von gerade mal 160 US-Dollar. Das klang auch nicht unplausibel. Schließlich hatte Viltrox bereits mit einem Vorgänger-Modell ausreichend Praxiserfahrung sammeln können, um nun Verbesserungen in das zweite Modell einfließen zu lassen.

Dies selber zu testen, war jedoch gar nicht leicht, da der Adapter kurz nach Erscheinen für mehrere Monate ausverkauft war. Doch nun hat endlich ein Modell des Viltrox EF-M2 in unsere Redaktion gefunden, das wir natürlich umgehend einem kleinen Test unterziehen wollen...
Ausstattung
Die Verpackung ist recht pragmatisch. Der Adapter kommt wie das Vorbild in einer aufklappbaren Plastikschale, die gleichzeitig als schützende Transportbox genutzt werden kann. Die Verarbeitung des EF-M2 empfanden wir als tadellos. Er vergrößert mit einem typischen Faktor von 0.71, der Quasi-Standard unter den meisten Modellen.
Der Adapter liegt beidseitig angenehm an, ohne extremen Kraftaufwand zum Festdrehen oder zum Lösen einzufordern. Bei unserem Modell war minimales Spiel zwischen Optik, Adapter und Mount zu bemerken, das wir so auch von anderen günstigen Adaptern kennen. Eine wirklich optimale Passform findet man selten (sogar nicht oft bei Metabones), zumal das Spiel letztlich auch immer vom speziellen Kameramodell und den eingesetzten Objektiven abhängig ist.
In dieser Preisklasse ist eine aktive Unterstützung von Bildstabilisator, Blende und Autofokus nicht unbedingt üblich. Neben den hierfür notwendigen elektronischen Kontakten fällt sofort der Stepschalter für die Blende am Gehäuse auf. Hiermit kann man unabhängig vom Kameramodell die elektronische Blende eines EF-Objektivs manuell steuern.

Da die aktive Unterstützung von beliebigen EF-Objektiven natürlich für den Hersteller unzählige Kompatibilitäts-Probleme nach sich ziehen kann, findet sich ein Micro-USB-Anschluss für Firmware-Updates am Adapter. Und ebenfalls praktisch: An der Unterseite wurde noch ein 1/4-Zoll-Stativgewinde integriert, um bei schweren Optiken das Gewicht in Richtung Stativ verlagern zu können.




















