Tiefe Farben

Mit der neuen 32 Bit-Float Farbverarbeitung setzt sich Vegas 8 von vielen Konkurrenten deutlich in Richtung Profi-Editing ab. Denn nur bei diesem Farbmodus bleiben Korrektur-Nuancen auch über mehrere Layer erhalten. Wer beispielsweise einen Clip mit einem Effekt so weit aufhellt, dass in den Höhen keine Zeichnung mehr vorhanden ist, kann diese Zeichnung dennoch wieder gewinnen, wenn er im Master-Effekt die Helligkeit wieder etwas zurück nimmt. Bei 8 Bit-Programmen sind diese geclippten Bereiche dagegen für immer (und für alle weiteren Layer) verloren.


Die Kehrseite der Medaille ist jedoch der enorme Rechenaufwand. Denn 32 Bit-Float-Berechnungen benötigen schon von Speicherdurchsatz vier mal so viel Rechenleistung. Auf unserem Testsystem mit Intel QX6700 (vier Kerne mit 2,67 Mhz) schafften wir bei einer einfachen Curves-Korrektur mit XDCAM-Material im 8 Bit-Modus bei höchster Qualität ungefähr 10 Bilder pro Sekunde. Im 32 Bit-Modus verringerte sich dieser Wert auf auf 0,5 Bilder pro Sekunde, also ein ca. ein zwanzigstel. Praktisch ist allerdings dass sich im Projekt fließend zwischen beiden Modi umschalten lässt. So kann man in 8 Bit editieren und die Farbkorrektur dann in 32 Bit machen. Oder auch nur abschließend in 32 Bit über Nacht rendern. Zusammen mit den ebenfalls auffallend potenten Compositing-Eigenschaften (u.a. Überlagerungsfunktionen, SubLayer-Gliederung und Bezier-Masken mit Keyframes) eignet sich Vegas damit als erstes Programm unter 1000 Euro zum Color-Grading ohne Kompromisse, auch wenn die Interaktivität aufgrund des Rechenaufwandes deutlich leidet.




Mixer im Alternativ-Kleid

Obwohl Vegas schon bisher im Audio-Bereich äußerst stark war, gab es offensichtlich noch Raum für Verbesserungen: So wurde nun auch noch der Audio-Mixer aufgebohrt, über den man nun bequem Zugriff auf alle Effekte sowie Animationsparameter hat. Auch Bus-Subgruppen lassen sich hier bequem und übersichtlich abmischen.



Wer virtuelle Mischpulte mag, findet jetzt auch ein besonders gelungenes in Vegas.
Wer virtuelle Mischpulte mag, findet jetzt auch ein besonders gelungenes in Vegas.


Allerdings geht ein Mix mit der Maus an einem virtuellen Mischpult prinzipbedingt deutlich unbequemer vor sich, als mit echten Hardware-Fadern. Denn bei letzteren lassen sich auch mehrere Kanalzüge auf einmal steuern. Wer jedoch bisher einen professionellen Software-Mixer vermisst hat, wird das neue Vegas Feature mit offenen Händen empfangen. Alle anderen können beinahe selbstredend auch externe Controller mit Vegas einsetzen. Zum Beispiel den günstigen Behringer BF2000 oder auch den Mackie Control Universal.




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