GPS
Die Sony TG7 wird - wie viele neuen Sony-Modelle dieses Jahres- mit einem integrierten GPS-Empfänger ausgeliefert. Die persönlichen Koordinaten werden dabei bei jeder Filmaufnahme auf Wunsch in den Metadaten mit gespeichert. Alternativ kann der GPS-Empfang jedoch auch per Schalter deaktiviert werden, was für datenschutz-sensible Personen sicherlich nicht unwichtig ist. Bei der Wiedergabe kann man auf dem Touchscreen Orte anklicken und sich in der Kamera alle Clips anzeigen lassen, die man rund um eine Lokation aufgenommen hat. Das funktioniert erstaunlich gut, und macht gerade dank dem großem internen Speicher auch richtig Laune - Besonders wenn man mit der Kamera viel „herumgekommen“ ist.
An einem Navigationssystem sollte man diese GPS-Beigabe allerdings nicht messen. Das Kartenmaterial ist äußerst rudimentär und (zumindest für Berlin) mit relevanten Informationen nur spärlich bestückt. So gab es kaum Straßennamen oder andere relevante Punkte anzuzeigen (von den bekannten Sehenswürdigkeiten einmal abgesehen).
Im Fotobereich hat das Geotagging ja schon interessante (Online-)Anwendungen hervorgebracht. Doch nachdem noch nicht einmal Sonys Haus-Software Vegas hier eine direkte Unterstützung bietet, dürfte noch einige Zeit vergehen, bis Geotagging für Videoclips mehr als eine Nische darstellt. Unklar ist ebenfalls, ob die Informationen im Datenstrom als Meta-Daten für Dritte leicht zugänglich sein werden. Falls Sony diese Informationen frei zugänglich macht, wären zum Beispiel Anwendungen denkbar, die im Schnittprogramm eine animierte Reiseroute erzeugen, nachdem man die Clips chronologisch angeordnet hat. Doch noch ist so etwas Zukunftsmusik, und dürfte erst für Software-Anbieter interessant werden, wenn andere Camcorder-Hersteller ebenfalls GPS-Empfänger in ihre Geräte integrieren. Doch auch das würde auf jeden Fall einen Metadaten-Standard verlangen.
Aus dem Messlabor
Im Messlabor hielt die TG7 keine Überraschungen bereit und liefert solide Hausmannskost. Die Auflösung ist am ehesten als sauber zu bezeichnen. Sie liegt etwas unter aktuellen AVCHD-Topmodellen, aber in einem Bereich der dennoch zur Oberklasse gezählt werden darf.

Beim Blick auf das ISO-Chart fallen subtile Moires auf. Puristen vermissen das letzte Quäntchen Knackigkeit aus der AVCHD-Top-Liga.

Die Farbauflösung der TG7 ist nur durchschnittlich zu bewerten. Auf dem Papier keine optimale Wiedergabe, in der Praxis kaum ein Beinbruch.

Die Zeiss-Optik leistet bei der TG 7 ganze Dienste: Keine bemerkenswerte Verzeichnung, höchstens ein ganz subtiler Fall von Kissenverzeichung könnte kritisiert werden.

Saubere, sehr neutrale Farben, die jedoch niemals zu kühl wirken liefert die TG7 im Automatik-Modus treffsicher ab.

Der kleine Bildwandler fordert seinen Tribut und sorgt für keine Überraschung: Im Dunkeln zeigen sich klassentypische, farbige Flecken, Rauschen und Unschärfe.

Ein durchschnittlicher Störgeräusch-Verlauf mit wenig Höhen-Beschnitt. Für ein eingebautes Mikrofon schon in Ordnung, mehr aber auch nicht.
