Schon das erste Modell der Sony RX100 konnte uns teilweise verzücken. Seinerzeit waren unsere größten Kritikpunkte der fehlende ND-Filter sowie der Aliasing-behaftete Videomodus.
Austtatung
Die mittlerweile dritte Reinkarnation der Kamera verspricht in jeder Hinsicht Besserung. Nicht nur, dass es Sony gelungen ist, trotz des ziemlich großen 1-Zoll-Sensors einen einfahrbaren ND-Filter zu integrieren. Im Videomodus soll nun auch kein Lineskipping mehr genutzt werden, sondern alle Sensel des Sensors zur Berechnung des Videobildes hinzugezogen werden.

Doch auch damit nicht genug. Ein ausfahrbarer, hochauflösender Sucher gehört nun ebenfalls zur Ausstattung und die minimale Objektiv-Blende endet jetzt nicht mehr bei F4,9 sondern bei F2,8. Dank der Anfangsblende von F1,8 hat man es jetzt hier faktisch mit einem deutlich lichtstärkeren Objektiv zu tun, welches bei der kleinbildäquivalenten Portrait-Endbrennweite von 70mm schon ganz schön bokeh-lastige Bilder erzeugen kann.
Auch andere Kritikpunkte sind in der neuen Version verbessert worden. So endet die ISO im Videobereich nicht mehr bei 3200 sondern geht bis 12800. Start ist im Videomodus weiterhin bei ISO 125.
Zur Bildkontrolle gibt Sony dem Käufer erstaunlich viele Instrumente in die Hand:
Der Expanded Fokus steht nun auch mit einer 4fachen Sucherlupe im Videomodus zur Verfügung. Weiterhin gibt es ein konfigurierbares Focus-Peaking und auch das Histogramm lässt sich nun im Videomodus nutzen. Sogar der Bildstabilisator kann im Videomodus optisch, elektronisch oder beides (= intelligent Aktiv) sein.
Formate
Die 50 MBit in XAVC S sind für FullHD-Aufzeichnung gegenüber AVCHD relativ üppig bemessen. Dabei bleibt es weiterhin bei 4:2:0 in 8 Bit. Zusätzlich ist die Kamera zwischen NTSC (24p/30p/60p/60i/120p) und PAL (25p/50p/50i/100p) umschaltbar.
Wie man sieht, stehen die 24p nur unter NTSC zur Verfügung und seltsamerweise erfordert die NTSC-/PAL-Umschaltung auch eine weitere SD-Karte bzw. eine Neu-Formatierung der bestehenden. Außerdem muss die Kamera nach einer Umschaltung immer neu gebootet werden und wenn sie im NTSC-Modus betrieben wird, merkt sie das auch immer mit einem Nag-Screen nach dem Einschalten an. Da es sich um digitale Daten handelt haben wir als einzige Vermutung für diesen Formatzwang, dass sich die Clips aus der jeweils anderen Ländernorm nicht in der Kamera abspielen ließen, weil die Kamera grundsätzlich mit einer anderen Basis-Frequenz betrieben wird. Zumindest spricht dieses Verhalten in der Praxis für unsere These.