Für raue Aufnahmesituationen
Einer der groß herausgestellten Vorteile der NX70 ist deren Staub- und Spritzwasserschutz. Tatsächlich wirkt die Kamera durchdacht abgedichtet, wobei die Löcher der Mikrofonkapsel prinzipbedingt nicht verschlossen sein können. Vielleicht hätte man diese allerdings noch eher nach vorne, denn nach oben zeigen lassen sollen, denn wenn so eine Kamera nicht gerade ins Wasser fällt, dürfte in den meisten Fällen das Spritzwasser eher von oben kommen. Laut Sony dürfen sich aber wohl durchaus auch ein paar Tropfen in die Mikrofon-Kapsel verirren, denn der Camcorder ist offiziell auch für bis zu 10 Minuten Filmen in leichtem Regen zertifiziert worden (IPX54-Zertifikat). Das ganze gilt allerdings nicht für den andockbaren XLR-Adapter-Griff. Wer also den Einsatz in rauer Umgebung plant, muss auf XLR sowie manuelle Aussteuerung verzichten.
Die abgedichtete Bauform lässt auch den Akku komplett im Bauch der Kamera hinter einer Klappe verschwinden, was einen schnellen Wechsel etwas verzögert.
Gegenüber der CX700 wurde der Monitor um ein halbes Zoll auf 3,5 Zoll vergrößert. Außerdem wurde dem Sucher ein deutlich schärferes LCD mit über 1 Million Pixeln verpasst. Geblieben ist der vorzügliche Weitwinkel von 26,3mm mit digitaler Verzeichnungskorrektur, der sich allerdings bei aktivem Bildstabilisator etwas reduziert.
Obwohl mit 1/2,9-Zoll ein verhältnismäßig kleiner CMOS-Chip Exmor R Sensor verbaut wird hat Sony der Kamera keinen integrierten ND-Filter gegönnt. Da auch der Gain keine negativen Werte kennt, muss man hier gegebenenfalls zu externen Lösungen greifen oder notgedrungen über die Blende verdunkeln.
Bedienung
Ansonsten lässt die Kamera bei der Bedienung erst einmal wenig Wünsche offen. Die externen Tasten kooperieren gut mit dem integrierten Touchscreen, der gegenüber früheren Sony-Pro-Camcordern auch nützliche Fähigkeiten bietet. So gibt es am linken Bildschirmrand drei frei belegbare, virtuelle Custom-Keys. Und auch ein Touch-Fokus wurde integriert, den sicherlich mancher Profi bisher neidisch bei den Consumer-Geräten bewundert hat. Uns hätte es noch gefallen, wenn man auch direkt im Display auf die präsentierten Parameter wie Shutter drücken könnte, um diese zu ändern. So muss man hierfür noch ins Menü oder eben einen Custom-Button opfern.
Ansonsten zeigt die NX70, dass die neu gestalteten Menüs, die mit den NEX-Kameras bei Sony Einzug erhielten, sich auch im professionellen Umfeld bewähren können. Für unseren Geschmack passt allerdings die Menü-Einstiegsseite aus 6 bunten Icons nicht unbedingt zu einem Profi-Gerät, zumal uns die Struktur des Menüs hierbei nicht immer ganz logisch vorkommt. Allerdings lernt man als Käufer ja auch schnell die Details seiner Kamera kennen, weshalb so etwas nicht unbedingt ein großer Nachteil ist.