Die Sony Alpha darf man getrost als Überraschungscoup von Sony bezeichnen. Überraschend vor allem deswegen, weil Anwender zunächst eine gefühlte Ewigkeit auf die Sony Alpha 6300 gewartet haben, die erstmals einen APS-C-Sensor mitbrachte, der auch 4K-Videos aufzeichnen konnte. Viele dieser Anwender erwarteten eigentlich einen bewegten Sensor wie bei den zweiten Modellen der Alpha 7R/S Serie und griffen dennoch zu. Dass Sony schon 6 Monate später ein weiteres, sehr ähnliches Modell mit bewegtem Sensor auf den Markt wirft, hat dann viele Anwender überrascht. Und sicher nicht viele Alpha 6300 positiv.

Die meisten Veränderungen gegenüber der Alpha 6300 halten sich Grenzen, was uns jedoch nicht davon abgehalten nochmal genauer hinzusehen. Der nun beweglich gelagerte APS-C Sensor gleicht dem Vorgängermodell stark: Auch hier wurde ein Front End LSI-Modell mit 24 Megapixeln verbaut, das eine gute Lichtausbeute verspricht. Der Autofokus arbeitet wieder auf hohem Niveau und lässt sich durch den Touchscreen bequem steuern. Sogar während man durch den Sucher blickt. Auch der Stabilisator ist im Zusammenspiel mit der Schärfeverfolgung sehr interessant. Wir haben diesen speziellen Funktionen der Kamera deswegen sogar noch einen eigenen Artikel gegönnt.
Bildstabilisator
Bei analogen, adaptierten Objektiven sowie Sony Objektiven ohne „Optical SteadyShot“ (wozu auch die A Mount Objektive zählen) wird ausschließlich die interne Bildstabilisierung genutzt. Schon dies funktioniert erstaunlich gut. Bei E-Mount Objektiven mit integrierter Bildstabilisierung, wie beispielsweise ein testweise genutztes SEL35F18 gleicht der bewegte Sensor nur die horizontalen, vertikalen und kippenden Bewegungen aus und verlässt sich beim Rest auf das Objektiv. Wird der Auslöser halb durchgedrückt, lässt sich der Effekt der Bildstabilisierung auch im Sucher/Display begutachten.

Leider hat die A6500 die mäßige Sucherlupe ihrer Geschwister im Videomodus geerbt. Auch in der höchsten Lupenvorschau lassen sich im Videomodus die feinsten Testlinien unseres Messbildes nicht mehr auf Display auseinanderhalten, was eine korrekte 4K-Schärfe bei manueller Einstellung zum Ratespiel macht. Das optionale Fokus Peaking überlagert dabei die feinen Muster so stark, dass es auf subtile Schärfeverlagerung gar nicht anspringt. Uns wundert, dass dieses Problem in anderen Testberichten selten Erwähnung findet, da es in unseren Augen einen der größten Minuspunkte des Sony-Systems darstellt. Als Workaround kann man bei analogen Optiken in den Fotomodus ausweichen, jedoch unterbricht dies in der Regel den eigenen Arbeitsfluss deutlich.