Mixed Light / Lowlight
Zusätzlich zu den Tageslichtaufnahmen haben wir auch ein Mischlicht / Lowlight Szenario in den RAW-Vergleich mit hineingenommen.

Auch hier waren wir vor allem daran interessiert, wie die Kameras das Mischlicht im Verbund mit der offiziellen Hersteller-LUT umsetzen. Entsprechend haben wir ausser einer minimalen Luma-Angleichung auch keine weitere Farbkorrektur vorgenommen.

Tendentiell schreiben sich hier die Farbgebungen aus dem Tageslichtshot fort - wenngleich die Unterschiede „Out of the Box“ deutlich stärker ausfallen: Die EVA1 und die Ursa Mini 4.6K interpretieren die Mischlicht-Szene deutlich wärmer, während die C200 auf der etwas kühleren Seite bleibt.

Mischlicht-Szenen sind schwieriger in der Postproduktion aneinander anzugleichen. RAW-Formate helfen hierbei zwar - wir empfehlen bei Mischlichtszenarien jedoch eine sorgfältige Bestimmung der Farbinterpretation mit der entsprechenden LUT vor Ort, um negative Überraschungen in der Postproduktion zu minimieren. Dies gilt insbesondere, wenn Material von unterschiedlichen Kameras aneinander angeglichen werden soll.
High Frame Rates
Beim Thema High Frame Rates haben wir die höchstmögliche Bildrate des jeweiligen Kamera-Setups genutzt.

Bei der EVA1 bedeutet dies ProRes RAW HQ mit 240 fps bei 2K Bildauflösung. Bei der Canon EOS C200 landet man bei 120 fps bei HD-Auflösung – allerdings dann nur noch bei 8 Bit mp4. Bei der Ursa Mini 4.6K sind es 120 fps bei max. 2K (bei unserem test war jedoch HD an Stelle von 2K bei der Ursa Mini aktiviert).
Bei den maximalen Bildraten stellen die 240 fps Pro Res RAW HQ der EVA1 im Verbund mit dem Atomos Shogun Inferno bei diesem Vergleich ein Alleinstellungsmerkmal dar. Wer maximale Zeitlupe benötigt, findet hier eine sehr performante Kombination – allerdings mit leicht herabgesetzter Auflösung. Hochskaliert auf 4K ergibt sich – zumindest bei unserem Test – trotzdem ein recht ansprechender Bildeindruck.
Die höchste Detailauflösung scheint in diesem Vergeich die Ursa Mini 4.6K bereitzustellen die jedoch wie die Canon EOS C200 nur 120 fps schafft. Das Bild der Canon EOS C200 fällt in diesem Vergleich am deutlichsten ab, weil hier das 8 Bit Material gegenüber den RAW-Varianten nicht wirklich mithalten kann und auch insgesamt recht weich erscheint.