Test Lumix S1II und S 24-60mm F2.8 Panasonic LUMIX S1II im Praxistest: Beste Video-DSLM ihrer Klasse Dank 5.1K Open Gate u. hohem DR?

Lumix S1II und S 24-60mm F2.8 Panasonic LUMIX S1II im Praxistest: Beste Video-DSLM ihrer Klasse Dank 5.1K Open Gate u. hohem DR?

Mit der neuen S1II mit 24MP partially stacked CMOS Sensor schickt Panasonic eine nochmals videozentrierte Version der S1RII ins Rennen um die beste Video DSLM im 3.000 Euro Segment, die viel zu bieten hat: Erstmalig 5.1K 10 Bit Open Gate 50/60p Aufnahme, interne ProRes und ProRes Raw Aufzeichnung, verbesserte AF-Funktionen, Stabilisierung für anamorphotische Aufnahmen, False Color, 32 Bit Audio Unterstützung und vieles mehr …

// 15:58 Di, 13. Mai 2025von

Hier zunächst unsere Test-Aufnahmen mit Caro, bei denen wir das sehr spannende, neue Lumix 24-60mm F2.8 genutzt haben und uns die Open Gate Funktionen, die neuen Zeitlupenaufnahmen mit 200 fps, Skintones in 10 Bit V-Log, Stabilisierungsvergleiche zwischen OIS- und nicht-stabilisiertem Lumix-Objektiv, die AF-Performance und einiges mehr anschauen:








Handling, Specs und Open Gate

Mit dem Gehäuse der Panasonic S1RII hatte Panasonic ergonomisch bereits eine der besten Video-DSLM Lösungen auf den Markt gebracht.


Panasonic S1II
Panasonic S1II

Die in unseren Augen entscheidenden Punkte lauten hier: 26 individuell programmierbare, externe Schalterfunktionen (nur Video), Modusschalter zwischen Video und Foto (der die gesamte Kamera als Video oder Fotowerkzeug schaltet), vorderseitiger Rec-Button, Fullsize HDMI, videoafine Monitorkonstruktion (die genügend Abstand zu den Schnittstellen auf der linken Seite lässt), 32-Bit Audio Unterstützung via XLR Adapter, vielfach einstellbare Tally-Lights sowie der 5,76 OLED-EVF. Und all diese findet sich auch in der neuen Panasonic S1II wieder, die das gleiche Gehäuse wie die S1RII nutzt.



Hinzu kommen die mittlerweile für den Videobetrieb sehr guten Bedien-, Handling- und Aufnahme- Optionen der zweiten S1-Generation: Duale Cardslots (SD-Karte und CFexpress). Interne ProRes RAW und ProRes Aufnahme (inkl. 4K 50/60p), 10 Bit H.265 bis max 5.9K 50p/60p, Suchervergrösserung während die Videoaufnahme, Peaking, False Color, Waveform, individuelle Echtzeit LUT-Funktionen, One-Button Weißabgleichsfunktion sowie breite anamorphotische Unterstützung via Open Gate inklusive allen relevanten Desqueeze Monitoring-Funktionen.



Panasonic S1II Rückseite
Panasonic S1II Rückseite




Und apropos Open Gate Recording: Mit der Panasonic S1II stellt Panasonic einen Multiformatskünstler vor, der sich Dank 5.1K 50/60p bzw. 6K 25p insbesondere auch für die parallele Ausspielung von anderen Social Media Formaten neben klassischem 16:9 eignet. Wer also mehr „Headroom“ für sein 9:16 Videos benötigt und dafür nicht mit einer zweiten, vertikal rotierten Kamera filmen möchte, findet in der neuen Panasonic S1II das hierfür passende Werkzeug.



Passend in diesem Zusammenhang hat Panasonic auch diverse Firmwareupdates angekündigt. Unter anderem wird es damit auch möglich sein, sich mehrere Framemarker parallel im Viewfinder/Monitor anzeigen zu lassen – eine Funktion, auf die wir schon länger warten und die das volle Potential von Open Gate Aufnahmen besser zur Entfaltung bringt. Wer Open Gate nutzen möchte, um für diverse Seitenverhältnisse zu produzieren, hat hier demnächst auch eine hoch-willkommene Framing-Hilfe zur Verfügung.



Doch auch für diejenigen, die nicht die Flexibilität in der Ausspielung benötigen und trotzdem einen 10 Bit Scope-Look mit möglichst wenig Aufwand schätzen, bietet die recht beeindruckende Formauswahl der Panasonic S1II die passende Einstellung.


Panasonic S1II mit 2.4:1 Breitbild-Format (5.952 x 2.512 Pixel @ 50p)
Panasonic S1II mit 2.4:1 Breitbild-Format (5.952 x 2.512 Pixel @ 50p)

Erstmalig stellt die Panasonic S1II nämlich ein vorgecroptes 10 Bit 2.4:1 „Scope-Format“ in 5.952 x 2.512 Pixeln mit max 50/60p zur Verfügung. Wer hingegen etwas mehr vertikalen Framing-Spielraum für eine finale Anpassung benötigt, kann auch auf das 10 Bit 5.9K Format (5.888 x 3.312 Pixel) zurückgreifen, das wir persönlich für 50p YouTube Scope Ausspielungen gerne nutzen.



Herzstück der neuen Panasonic S1II stellt ein „partially stacked“ 24,1 MP CMOS-Sensor dar (wie man ihn auch schon von der Nikon Z6 III) kennt und der eine nochmals schnellere, interne Verarbeitung der Videodaten der Panasonic S1II gegenüber der S1RII ermöglicht. Damit einher gehen neben der neuen Open Gate 50/60p Option, reduzierte Rolling Shutter Zeiten sowie eine leistungsfähigere, maximale Zeitlupe. Diese beträgt bei der S1II (neben der ebenfalls von der S1RII bekannten 4K 120P Aufnahme) jetzt exklusiv für die S1II maximale 240 fps in 10 Bit Full-HD – siehe hierzu auch unser Testvideo mit Caro. Ebenfalls mit an Bord der S1II befindet sich der von der S1RII bereits bekannte DR-Boost Modus.



Mehr zum Thema Sensorauslesung, Rolling Shutter, Dynamikumfang und DR-Boost in unserem Testlaborbericht zur Panasonic S1II.



Nicht vergessen sollte man beim Thema Ausstattung, dass die Panasonic S1II von Werk aus auch mit dem neuen Panasonic XLR-Adapter (DMW-XLR2) funktioniert, der bekanntlich auch 32-Bit Float Audioaufnahmen bei entsprechend unterstützten Modellen wie der hier getesteten S1II ermöglicht.


Panasonic DMW-XLR2 Adapter für Panasonic S1II mit 32 Bit Float Unterstützung
Panasonic DMW-XLR2 Adapter für Panasonic S1II mit 32 Bit Float Unterstützung

Und da wir beim Thema Handling hier auch unsere ersten Praxiserfahrungen mit der S1II wiedergeben wollen – hier noch eine Empfehlung für all diejenigen, die mit Objektiven mit größerem Objektivkdurchmesser wie dem Lumix 24-70 F2.8 (Filtergröße 82mm) unterwegs sind:



Wie auch schon bei der Panasonic S5II empfehlen wir bei der Nutzung längerer Stativplatten einen Cage (oder eine kleine Riser-Plate), da längere Stativplatten an das Objektiv stoßen können - (die Lumix Gehäuse sind diesbezüglich recht kompakt geworden).



Womit wir beim ebenfalls neu vorgestelltem, deutlich kompakteren 24-60mm F2.8 Objektiv angelangt wären - das auch mit längerer Stativplatte kaum das untere Kameragehäuse der Panasonic S1II berührt ...







Lumix S 24-60mm F2.8

Wer ein lichtstarkes Standardzoom benötigt, war bislang auf die recht volumininösen und schweren 24-70 mm F2.8 Zooms angewiesen. Wir hatten uns in diesem Praxistest die F2-8 Standardszooms von Sony, Sigma und Panasonic im Vergleich angeschaut. Und obwohl es sich bei dem Lumix S Pro 24-70 mm F2.8 um ein hervorragendes, professionelles Zoom handelt, bringt es mit 935g bei ca.140x90 mm einiges an Masse mit.


 kompaktes und leichtes Lumix S 24-60mm F2.8
kompaktes und leichtes Lumix S 24-60mm F2.8

Mit dem Lumix S 24-60mm F2.8 stellt Panasonic eine um lediglich 10mm kürzere Brennweite (im Telebereich) vor, halbiert aber nahezu das Gewicht auf 544g bei ebenfalls bemerkenswert kompakten Abmessungen von 99mm (Länge) bei einem Filtergewinde von 77mm.



Da die meisten Videoanwender häufiger den Weitwinkel als den Telebereich nutzen dürften, stellt die leicht verkürzte maximale Brennweite für uns eine sehr gute Tarierung zwischen Handling, Anwendungsszenarien und Preis dar. Denn mit 999,- Euro kostet es gerade mal die Hälfte des großen Lumix S Pro 24-70 mm F2.8.



Das neue Lumix S 24-60mm F2.8 im Vergleich zum Lumix S Pro 24-70 mm F2.8
Das neue Lumix S 24-60mm F2.8 im Vergleich zum Lumix S Pro 24-70 mm F2.8


Dass Panasonic das kompakte Lumix S 24-60mm F2.8 durchaus mit Blick auf Videoanwender entwickelt hat, wird auch bei den Individualisierungsoptionen des Objektivs sichtbar. So lassen sich Drehwinkel, Drehrichtung, lineares Fokussierverhalten nach Belieben im Kameramenü einstellen.



Zudem ist die Dämpfung des Fokusrings sehr angenehm ausgelegt, was manuelles Fokussieren deutlich vereinfacht. Auch der Wechsel zwischen kontinuierlichem AF (C) und MF funktionierte bei unseren Tests mit dem neuen Lumix S 24-60mm F2.8 problemlos (via halb gedrücktem Auslöser beim manuellen Fokussieren im AF-C Betrieb).



Hinzu kommt beim neuen Lumix S 24-60mm F2.8 erstmalig ein Funktionsbutton auf der linken Objektivseite, der mit diversen Funktionen frei belegbar ist. Darüber hinaus lässt sich auch der Fokusring bei Bedarf mit anderen Funktionen als der Fokus belegen.



Auch optisch hinterließ das Lumix S 24-60mm F2.8 bei unseren ersten Testaufnahmen einen guten Eindruck. Es verhielt sich quasi parfokal im manuellen Betrieb. Focus Breathing war durchaus kontrolliert aber im direkten Vergleich mit dem Lumix S Pro 24-70 mm F2.8 im Weitwinkelbetrieb etwas stärker ausgeprägt. Allerdings muss man hierfür den Schärfebereich quasi komplett und relativ schnell durchzoomen, um den Unterschied prägnant zu machen - was in der Praxis selten der Fall sein dürfte. Leider war die Zeit für Schärfe- und Streulichtverhalten etwas zu knapp bemessen. Bei stärkerem Gegenlicht meinen wir verminderten Kontrast ausgemacht zu haben (– aber als „Look“ gefällt uns das in der Regel rech gut) und hier fehlt dan der Vergleich zu anderen Objektiven.



Was wir zumindest im Vergleich zum Lumix S Pro 24-70 mm F2.8 bei der Farbwiedergabe sagen können, ist das das S 24-60mm F2.8 minimal kühler abgestimmt zu sein scheint (wobei das 24-70 auch zu den besonders warmen 24-70ern zählt).



Unterm Strich stellt das neue Lumix S 24-60mm F2.8 aus unserer Sicht bislang eine sehr gute und preiswerte Ergänzung von Panasonic für das Lumix-Vollformatlineup – und insbesondere für Videoanwender - dar.







Skintones

Die enorme Formatvielfalt der S1II paart sich mit dem gut etablierten Panasonic 10 Bit V-Log, das wir als besonders farbstabiles und robustes Log-Format schätzen. Panasonics V-Log dürfte unter den bekannten Log-Formaten die neutralste Farbabstimmung besitzen - insbesondere bei Nutzung der offiziellen Panasonic V-Log-to-V709 LUT - was Panasonic V-Log gleichzeitig auch zu einem recht flexiblen Logformat für die Farbkorrektur macht.





Wer zu schnellen Ergebnissen bei der Panasonic V-Log Farbkorrektur kommen möchte, hat in der Regel drei Optionen (in Resolve): 1. die offizielle Panasonic V-Log-to-V709 Lut, 2. einen entsprechenden CST-Funktion (Color Space Transform) oder 3. das automatisierte Farbmanagement.



Alle drei Optionen bringen leicht unterschiedliche Ergebnisse, wobei die Panasonic Lut die neutralsten aber auch kältesten Farben zur Verfügung stellt mit etwas mehr Kontrast bei den Hauttönen (wo man bei hellem Umgebungslicht ein Auge drauf haben sollte) und die CST-Funktion die gesättigsten, wärmsten Farben.


Lumix S1II und S 24-60mm F2.8 Panasonic LUMIX S1II im Praxistest: Beste Video-DSLM ihrer Klasse Dank 5.1K Open Gate u. hohem DR? : PanaVlog 709LUT

Wir persönlich ziehen hier meist die CST-Funktion vor, weil die Sättigung in der Regel nicht übertrieben agiert und die Hauttöne OK sitzen – aber das ist wie so oft Geschmackssache und auch sehr abhängig von den jeweiligen Lichtverhältnissen (– selbst in einem Take mit durchgängigem Umgebungslicht wie bei unseren Testaufnahmen mit Caro).



In unseren Augen noch bessere Ergebnisse erzielen wir hier mit Kodak 2383 Filmemulsions Luts – bzw. mit einer individuellen Farbkorrektur rund um die Kodak-Luts - allerdings ist hier dann auch meist ein etwas komplexerer Farbkorrekturworkflow im Spiel.



Unterm Strich bleibt viel Flexibilität bei der Farbkorrektur von Panasonics 10 Bit V-Log Material und das ist es ja letztlich auch, worauf es bei einem guten Log-Format ankommt.





Stabilisierung

Bei den Stabilisierungsoptionen hat die Panasonic S1II alle neuen Funktionen der Stabilisierung S1RII geerbt. Hierzu zöhlen sowohl die neue „Cropless“ Stabilisierung als auch die diversen Stabilisierungsoptionen für anamorphotische Aufnahmen. Die neuen Panasonic S1 Kameras stellen damit unseres Wissens nach die einzige Kameras mit einer speziell für Anamorphoten entwickelte Stabilisierung dar. Zusammen mit der 50/60p Open Gate Funktion dürften die Panasoniss fast schon zu No-Brainern für Fans von anamorphotischen Aufnahmen werden.


Panasonic S1II mit sehr guten Stabilisierungsergebnissen auch bei Objektiven ohne O.I.S.
Panasonic S1II mit sehr guten Stabilisierungsergebnissen auch bei Objektiven ohne O.I.S.

Bei unseren Tests der Panasonic S1II hat uns vor allem die maximale Stabilisierungsleistung mit dem neuen Lumix S 24-60mm F2.8 Objektiv im Vergleich zu einem Objektiv inkl. optischer Bildstabilsierung interessiert. Wir haben dafür das Lumix S 24-105 mm F4 Macro O.I.S. Zum Vergleich herangezogen. Alle Vergleichsaufnahmen haben wir mit einer Brennweite von 35mm angefertigt.



Bereits die Aufnahmen mit dem unstabilisierten neuen Lumix S 24-60mm F2.8 Zoom agieren im maximalen Stabilisierungsmodus (inkl. E-Stabilisierung „High“) auf einem beeindruckend hohen Niveau. Wenn man genau auf den Hintergrund achtet, sieht man leichter Ruckler, wenn die Kamera minimal die Richtung wechselt. Doch man muss sich hierauf schon recht deutlich konzentrieren - die hier gebotene Stabilisierungsleistung ist bereits beeindruckend – insbesondere für ein System mit nicht stabilisierter Optik.



Nimmt man eine stabilisierte Optik hinzu, verschwinden die minimalen Ruckler im Hintergrund und man bewegt sich - zumindest in diesem leichten Weitwinkelbereich – bereits sehr nahe an einem Gimbal. Panasonic untermauert hier eindrucksvoll seinen Ruf, über eines der besten DSLM-Stabilisierungssysteme am Markt zu verfügen.


Lumix S1II und S 24-60mm F2.8 Panasonic LUMIX S1II im Praxistest: Beste Video-DSLM ihrer Klasse Dank 5.1K Open Gate u. hohem DR? : Pana Stabi 2
Panasonic S1II mit und ohne O.I.S. Objektiv im Vergleich s.
Videoclip

Wer mit maximaler Sensorauslesung (5.9K/ 25p) aufnimmt, hat in der 4K-Postproduktion sogar noch mehr Material zur Stabilisierung zur Verfügung. Entsprechend haben wir auch mal kurz ausprobiert, wo man bei dem nicht-stabilisierten Objektiv mit maximamaler Senorstabilisierung inkl. zusätzlicher Standardstabilisierung in Resolve landet. Und tatsächlich lassen sich hierbei die Aufnahmen mit und ohne stabilisierten Objektiv nicht mehr voneinander unterscheiden.



Da wir in 6K mit dem Lumix S 24-60mm F2.8 Zoom aufgenommen haben und auf einer 4K Timeline arbeiten, stand für die nachträgliche Stabilisierung ausreichend Material zur Verfügung, ohne einen Malus bei der Auflösung zu riskieren.



Wer also auf der Suche nach einer Run&Gun Kamera ist und kein stabilisiertes Objektiv nutzen kann oder möchte, kann mit minimalem Aufwand in der Postproduktion zu sehr guten Ergebnissen mit der neuen S1II kommen. Klare Empfehlung von unserer Seite.







Autofokus

Auch beim Autofokus hat die Panasonic S1II zugelegt. So ist nun ein neues Motivprogramm „Urban Sports“ hinzugekommen, mit dem entsprechende Trendsportarten besser abgdedeckt werden sollen.



Wir waren bei unseren Testshots vor allem mit der Gesichts- und Augenerkennung unterwegs und hatten über den gesamten Dreh mit Caro keine Fehlfokussierung zu beklagen.


Stabile AF-Performance auch beim Rennen auf die Kamera zu bei offener Blende
Stabile AF-Performance auch beim Rennen auf die Kamera zu bei offener Blende

Wir haben fast ausschließlich hierbei mit komplett offener Blende mit dem neuen Lumix S 24-60mm F2.8 Zoom gedreht (wie stets bei AF-freundlichem, hellem Umgebungslicht). Der Wechsel zwischen dem Fokus auf den Körper (wenn Caro weiter entfernt war) und das Erkennen von Gesicht und Auge ging nahtlos von Statten.



Auch wenn sich Caro von der Kamera wegdreht und nur ihr Hinterkopf zu sehen ist oder sie aus dem Frame verschwindet und dann neu wieder hineinkommt, agiert die Gesichts/Körper und Augenerkennung zuverlässig.


 Sicherer AF auch bei Körperdrehungen weg von der Kamera
Sicherer AF auch bei Körperdrehungen weg von der Kamera

Wo wir hingegen nach wie vor Entwicklungpotential bei Panasonic sehen, ist beim userdefinierten Tracking. Hier würden wir eine Funktionalität wie bei Sony oder Canon begrüßen bei der man frei via Touchscreen entweder ein Objekt oder eine Person/Gesicht auswahlen kann und dann ein zuverlässiges AF-tracking erfolgt, das im besten Fall auch in der Lage ist, das Objekt oder die Person wiederzuerkennen, wenn sie kurzfristig den Frame verlassen hat. In diesem stärker noch KI-gestützten AF-Tracking hat das relativ junge Panasonic Hybrid Phasen AF-System noch etwas Luft nach oben. Darüber hinaus würden wir bei der zuschaltbaren Fokusvergrösserung diese gerne auch im AF-Betrieb nutzen können – hier dann gerne auch auf aktuell getrackte Gesichter und Objekte (wie es teils auch bei anderen Herstellern möglich ist).



Da wir immer auch an dem Zusammenspiel zwischen AF und MF interessiert sind, hier noch ein Tip für den bestmöglichen Override des AF. Wer im AF-Betrieb schnell auf den manuellen Fokus schalten möchte, aktiviert die entsprechende „AF+MF“ Funktion im Individual Menü. Wenn man jetzt im AF-C Betrieb im Videomodus den Fokusring bewegt und kurz danach denAuslöser halb herunterdrück, bleibt die Fokussierung manuell. Will man wieder zum AF-C zurückkehren, gibt man den Auslöser frei und der kontinuierliche Autofokusbetrieb wird wieder aufgenommen. Für uns ein recht gutes Bedienkonzept, um im AF-Betrieb schnell mal eine manuelle Korrektur einzuschieben.





Zeitlupe

Auch beim Thema Zeitlupen/HFR präsentiert sich die Panasonic S1II durchaus auf Höhe der Zeit. Neben den bereis erwähnten 5.9K 50/60p, bietet die S1II max 120p in 4K sowie 240p in Full HD.



Dank Shutterangle-Funktion lässt sich schnell und unkompliziert zwischen den einzelnen Frameraten umschalten.


 Panasonic S1II - 4K 100p in guter Qualität
Panasonic S1II - 4K 100p in guter Qualität

Wer aus einer 4K Timeline ausspielt kann ohne größere visuelle Verluste 6K und 4K 50/60pp und 120p miteinander mischen. Beim 240p Slowmotion Material in HD gibt es dann deutlicher wahrnehmbare Abstriche bei der Auflösung zu verzeichnen, wenn direkt gegen 4K Material geschnitten werden soll.


Panasonic S1II - HD 200p
Panasonic S1II - HD 200p

240p stellt jedoch bereits eine recht extreme Zeitlupe dar. Für viele Anwendungen dürften die 120p in 4K völlig ausreichen – und damit schließt Panasonic jetzt zu den Platzhirschen im Video-DSLM Segment auf.



Wer noch höhere Qualität bei der Zeitlupe benötigt, hat bei der S1II auch die Option extern via SSD RAW als 5.7K 60p oder C4K mit 120p aufzuzeichnen.







False Color, Waveform

Zwar bewegt sich im videoafinen DSLM-Bereich mittlerweile etwas in Bezug auf die Integration von False Color Funktionen, doch nach wie vor stellen Kameras inkl. False Color eher die Ausnahme denn die Regel dar. Nun kann man argumentieren, dass wer False Color benötigt, einfach einen externen Monitor mit entsprechender Funktion nutzen soll und viele tun das auch – zumal wir selbst auch große Freunde von externen Monitoren (und Suchern) sind.



Doch nicht immer ist ein externer Monitor nötig oder auch möglich und je mehr integrierte Funktionen zur Verfügung stehen, desto flexibler lassen sich Kameras einsetzen. Zumal Panasonic bei der Implementierung von False Color bei der S5II – wie schon bei der S1RII - vieles richtig gemacht hat. Im Gegensatz zu anderen Herstellern lässt sich die False Color Funktion auch bei aktivierter LUT aufrufen.


Panasonic S1II mit guter One-Button False Color Funktion
Panasonic S1II mit guter One-Button False Color Funktion

Zudem lässt sich die False Color Funktion auf eine der vielen Funktionstasten legen und steht somit als One-Button Push sehr schnell für einen kurzen Check zur Verfügung. Gleiches gilt für die Waveform-Funktion. Auch diese lässt sich schnell ein- und ausblenden.



Damit stehen der Panasonic S1II die beiden besten Werkzeuge für eine sichere Beurteilung von Belichtung zur Verfügung – sehr viel besser geht es diesbezüglich nicht mehr.



Apropos: Wo Panasonic allerdings noch nachlegen darf, bei den externen On-Screen-Displays bei der Nutzung eines externen Monitors. Die Statusinfos die über HDMI ausgegeben werden, sind nach wie vor winzig. Hier würden wir uns eine spürbar größere Schriftart wünschen.




Akkulaufzeit + Wärmemanagement

Besonders gespannt waren wir auf die Akkulaufzeit (und das Wärmemangement) der Panasonic S1II. Denn im Vergleich zur S1RII besitzt die S1II einen geringeren Pixelcount der sich in einer höheren Energieeffizienz niederschlagen sollte.



Da die S1II das gleiche Gehäuse nutzt wie die S1RII, gibt es auch keine Überraschungen beim genutzten Akku. Auch hier werkelt der bekannte Panasonic DMW- BLK22 (2.200 mAh) Akku vor sich her.


Panasonic DMW- BLK22 (2.200 mAh) Akku
Panasonic DMW- BLK22 (2.200 mAh) Akku

Bei unseren Nonstop-Recording Tests kommt die Panasonic S1II dann auch tatsächlich auf spürbar längere Akkulaufzeiten. Während wir bei der S1RII bei der 4K 10 Bit V-Log 25p Aufnahme inkl. AF 1 Stunde 39 Minuten bis zur Kameraabschaltung gemessen haben, gelingen der S1II genau zwei Stunden und 55 Sekunden.



Mit etwas Sischerheitspuffer würden wir – je nach Aufnahmeformat und Umgebungsbedingungen mit 1 Stunde und 45 Minunten pro Akkualadung rechnen. Ein solider Wert und ein weiterer Fingerzeig, weshalb die S1II für Video-Anwendungen die bessere Wahl sein könnte.



Womit wir bei der Frage wären: Panasonic S1RII oder Panasonic S1II – welche Panasonic eignet sich wofür besser?




S1RII versus S1II?

Grundsätzlich sehen wir den 44MP-Sensor der S1RII eher für Fotografen von Interesse. Zwar ermöglicht der höher auflösende Sensor der S1RII auch 8K Aufnahmen, doch diese sehen wir eher in Spezialanwendungen wirklich sinnvoll nutzbar.


Lumix S1II und S 24-60mm F2.8 Panasonic LUMIX S1II im Praxistest: Beste Video-DSLM ihrer Klasse Dank 5.1K Open Gate u. hohem DR? : PanS1Serie

Die bei der S1II verfügbaren 6K und 5.1K 50/60p Open Gate (3:2) Formate bieten hingegen ein hohes Maß an Flexibilität bei der Ausspielung, bei denen unterschiedliche Seitenverhältnisse benötigt werden.



Hinzu kommt eine schnellere Sensorauslesung (weniger Rolling Shutter) sowie eine performantere, maximale Zeitlupe.



Dies gepaart mit einer längeren Akkulaufzeit macht in unseren Augen die S1II ein gutes Stück weit attraktiver für Videouser als die S1RII. Auch für Sport- Actionfotografen dürften die höheren Burst-Raten der S1II (70 B/s) gegenüber der S1RII (40 B/s) von Interesse sein.



Wer hingegen seinen Schwerpunkt eher im Fotografischen hat und trotzdem einen starken Performer im Videobereich benötigt oder für den hochauflösendes Video für entsprechend starke Crops ein Musthave sind, könnte eher bei der S1RII fündig werden.







Fazit

Mit der Panasonic S1II stellt Panasonic seine bislang beste Video-DSLM vor, die in recht beeindruckender Weise zur Konkurrenz aufschließt und diese vielfach sogar übertrumpft. Zu den Stärken der Panasonic S1II zählen: Hoher Dynamikumfang, große Flexibilität Dank 5.1K 50/60p Open Gate Aufnahme, interne ProRes und ProRes Raw Aufnahme, exzellente Stabilisierungsleistung, 32 Bit Audiounterstützung via XLR-2 Adapter, gelungene False Color Implementierung, stark individualisierbares Schalterlayout, guter Hybrid Phasen-AF und ein dualer Cardslot (CFexpress + SD-Karte).



Entsprechend fällt unsere Liste an Updatewünschen auch recht schmal aus. Eine bessere Objekt-Tracking Implementierung (wenn das zu trackende Objekt kurz den Frame verlässt) und größere Statusdisplays auf externen Monitoren stehen bei uns ganz oben auf der Wunschliste.



Mit all dieser videozentrierten Funktionsvielfalt stellt die neue Panasonic S1II eine der besten videoafinen DSLMs ihrer Klasse dar, die vielfach auch locker in deutlich teureren Preisgefilden mitspielen kann. Klare Empfehlung von unserer Seite.



Preise und Verfügbarkeit



Die Panasonic Lumix S1II (Body) ist ab Juni 2025 für 3.499,- Euro (UVP) im Fachhandel erhältlich.


Die Panasonic Lumix S1II als Kit mit dem S-R24105/F4 Objektiv ist ab Juni 2025 für 4.399,- Euro (UVP) im Fachhandel erhältlich.




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