Externe Bedienelemente
Und tatsächlich fühlt man sich sofort professionell von dieser Kamera abgeholt. Die drei Objektivringe sind zwar nur über Servomotoren angebunden, erlauben aber dennoch ein sensitives Spiel mit manueller Blende, Brennweite und der Schärfe. Wer während der Aufnahme zoomen will, freut sich über die große Zoomwippe, die noch durch eine kleine Ausführung an der Griffoberseite ergänzt wird. Der mechanische ND-Filter ist neben dem Objektiv schaltbar und dreistufig ausgelegt (Off, ¼, 1/16, 1/64). Und von den zahlreichen Knöpfen an der Oberfläche sind 7 frei belegbar.

Das Display ist aus dem Griff ausfahrbar und fällt mit 3,5 Zoll und 1,15 Megadots etwas kleiner und unschärfer als bei der DVX200 aus (4,3 Zoll und 2,76 Megadots). Der OLED-Sucher ist dagegen mit 1,77 effektiven Megadots für die Videovorschau bei beiden Modellen identisch.
Audio
Amtlich ist bei der UX180 auch die Audio-Abteilung. Neben dem internen Mikrofon an der Spitze des Griffes über dem Objektiv gibt es 2 XLR-Buchsen für externe Audioquellen, die sowohl Line als auch Mic Pegel haben dürfen und optional auch auf + 48V Phantompower zurückgreifen dürfen. Die Anordnung der XLR-Buchsen ist dabei flexibel durchdacht, da sich nur eine der beiden vorne rechts neben dem Griff befindet. Die zweite Buchse liegt dagegen rechts hinten neben dem Akku-Fach.
In den letzten Jahren hat sich bei den progressiven Kamera-Gehäuseformen ein drehbarer Griff etabliert, während die UX180 noch die klassische, starr positionierte Henkelmannschlaufe besitzt. Tatsächlich fühlt sich diese heutzutage etwas ungewohnt limitierend an, wenn man die Drehgriffe gewohnt ist, jedoch bleibt so etwas letztlich auch nur eine Frage der Gewohnheit.
Bildstabilisator und Rolling Shutter
Der Bildstabilisator (O.I.S) nutzt nur bei der FullHD-Aufzeichnung die Kombination aus zusätzlicher Sensorfläche und optischer Linsenstand-Korrektur (5-Achsen-Hybrid-Bildstabilisator). In 4K greift einzig die optische Korrektur, die zwar auch etwas dämpft, jedoch nicht mehr so stark zupackt wie die FullHD-Option. Im Menü lässt sich dazu die Stabilisierung den eigenen (Szenen-)Erfordernissen anpassen, wobei man hier schon einige Erfahrung sammeln muss, welche Parameter-Einstellungen die persönliche Zitterfrequenz gut kompensieren.
Das Rolling Shutter Verhalten der Kamera ist durchschnittlich. Bei schnelleren Schwenks biegen sich sichtbar die Balken. Extrem positiv fällt die Akkulaufzeit ins Auge. In unserem Testzeitraum kamen wir im gemischten Betrieb aus Aufnahmen und Spielen mit der Kamera auf ca. 4 Stunden Durchhaltevermögen, bevor der mitgelieferte Akku (AG-VBR59) wieder ans Ladegerät musste.
Apropos Ladegerät: Das externe Akku-Ladegerät benötigt noch einmal ein externes Netzteil, welches den Strom auf die benötigten 12V heruntertransformiert. Normalerweise sind wir bei externen Ladegeräten ein internes Netzteil gewohnt, was den potentiellen Kabelsalat und den Transportaufwand klein hält. Im Gegenzug kann das Netzteil auch dazu genutzt werden, die Kamera selbst mit externem Strom zu versorgen. Dass der 12V-Stromanschluss jedoch proprietär ausfällt, gefiel uns nicht so gut. Wenn man das Netzteil vergisst oder verliert, ist ein Ersatz unnötig schwer.