Video-Support
Besonders praktisch ist der direkt Video-Import. Selbst das Capturing über eine Videokarte oder den Video-Input der Grafikarte ist mit diesem Programm möglich. M2t-Dateteien wollte das Programm allerdings bei uns nicht verdauen. Die Bearbeitung erfolgt wie in einem Videoschnittschnitt-Programm: Einfach den Videoclip auf die Timeline legen und in der Vorschau Video einstellen. Es werden sogar einzelne Videoeffekte aus Video Deluxe mitgeliefert, wodurch sich das Programm durchaus auch für kleinere Schnittjobs missbrauchen lässt.
Auditiv
Doch einen echten Vorteil gegenüber (günstigen) Schnittprogrammen spielt das Programm natürlich im Audio-Bereich aus. Hier glänzt es mit professionellen Effekten, die jedoch leicht von Anfängern bedient werden können, weil für alle möglichen Fälle entsprechende Presets zur Verfügung stehen. Dabei finden sich nicht nur Hall oder Kompressor im Lieferumfang, sondern wirklich viele Effekte, die man aus dem professionellen Studio-Umfeld kennt. Einfach den gewünschten Effekt auf den Clip ziehen und schon wird er hörbar. Das Programm wird auch mit einer Menge virtueller Instrumente ausgeliefert, jedoch müssen einige davon erst gegen Gebühr aktiviert werden. Das ist jedoch nicht so tragisch, denn wer sich tatsächlich darauf einlässt mit einer Gitarre oder einem Midi-Keyboard einzelnen Tracks einzuspielen, wird wahrscheinlich eher zur Konkurrenz aus dem eigenen Hause greifen, bei der die Vital-Instruments uneingeschränkt nach der Installation funktionieren...
Magix Music Studio Deluxe 2007
Music Studio 2007 Deluxe dürfte vor allem Anwender begeistern, die bereits erste Kontakte mit computerbasierten Tonstudios geknüpft haben und über ein gewisses musikalisches „Grundtalent“ verfügen. Denn dieses Programm arbeitet nicht pattern- sondern spurbasiert und verfolgt somit die klassische Sequenzer-Idee der frühen Jahre. Genauer gesagt bildet es praktisch ein komplettes Mehrspur-Tonstudio mit allen Facetten ab. Gegenüber den Vorgänger-Versionen sind nun endlich Midi-Sequenzer und HD-Recording-Programm zusammengewachsen, was unter einer Einheitlichen Oberfläche richtig Laune macht. Magix versteckt auch nicht mehr den Ursprung des Programms vor seinem Anwender: Das gesamte Softwarepaket basiert auf der professionellen Samplitude-Technologie aus dem gleichem Haus. Zusammen mit den vielen mitgelieferten virtuellen Instrumenten ergibt das ein wahres Feuerwerk an Möglichkeiten, an die man sich erst einmal herantasten muss.

Die Bedienung dürfte vielleicht blutige Anfänger überfordern, dafür sollten sich Profis sofort zurecht finden. Mix-Sends, Objekt-Automation und Mastering-Effekte lassen wirklich kaum Wünsche offen. Dazu klingen die virtuellen „Vital-Instruments“ richtig gut. Wem das nicht der reicht, der kann über den mitgelieferten Sample-Player auf tausende kostenlose Instrumente aus dem Netz zurückgreifen. Für das Einspielen von E-Gitarren gibt es einen virtuellen Gitarrenverstärker, der ebenfalls nicht schlecht klingt. Oder Kurz gesagt: Alles, womit man bisher noch ein Programm wie Cubase oder Logic aufmotzen musste, ist hier im Paket schon mit drin. Und das für gerade mal 70 Euro. Gegenüber früheren Versionen gelang es uns auch mit einer Terratec Phase 26 timingstabil sowohl Midi- als auch Audio Spuren mit ziemlich niedriger Latenz (<10ms) einzuspielen, ohne dass es zu Problemen kam. Wer also den Sprung in eine professionellere Musiker-Liga plant, kann mit diesem Paket nicht viel falsch machen.
Allerdings bietet der Musik Maker leider keine direkte Videounterstüzung. Aber immerhin kann er die Tonspur von AVI-Dateien neu schreiben, was in manchen Fällen zur Nachvertonung ausreichen kann. Denn durch diese Funktion kann er prinzipiell auch von externen Programmen als Audio-Editor eingebunden werden.