Fazit
Viele Problemzonen der Vorgänger-Kameras Kinemax und Terra wurden mit der MAVO nun tatsächlich behoben. Allerdings nicht mit einem Firmware-Update, sondern mit einer komplett neuen Modellserie, was das Vertrauen in eine langlebigen Support des MAVO-Gehäuses nicht unbedingt steigert. Die Grundfunktionen für eine waschechte Cine-Kamera sind definitiv vorhanden, jedoch kauft man mit der MAVO auch noch einige Firmware-Versprechen in der Zukunft. Unter anderem die Unterstützung des Seitendisplays, die App-Steuerung oder auch oder eine EF-Unterstützung von Bildstabilisatoren. Auch die Reaktionszeiten der Oberfläche sollten gerne noch mit kommenden Firmware-Updates etwas beschleunigt werden.
Doch betrachten wir einmal die Habenseite: Echte 6K-RAW-Aufzeichnung sowie viele Unterformate mit relativ hohen Frameraten sind in diesem Preisbereich nach wie vor einzigartig. Genauso wie die flexiblen Mount-Optionen. Auch die günstigen SSD- und Akku-Preise sind ein wichtiges Argument. Und nicht zuletzt das Body Gewicht von knapp unter einem Kilo könnte für den einen oder anderen Anwender eine "gewichtige" Rolle spielen.
Der Preis von über 10.000 Euro inkl. MwSt. in einer noch sehr rudimentären Basic-Ausstattungsvariante (wie hier getestet, mit Monitor und Griff aber ohne ohne XLR-Kineback-W) erscheint in Konkurrenz zur URSA Mini Pro, C200 und EVA1 dennoch sehr selbstbewusst. Denn die genannten Konkurrenten sind als drehfertige Komplettpakete deutlich günstiger zu haben und haben sich zudem schon im breitflächigen Einsatz seit fast einem Jahr bewährt.
Ganz anders sieht das Blatt allerdings für die bauähnliche MAVO LF aus, die ab Oktober 2018 als nackter Body für 12.000 Dollar erhältlich sein soll. Denn eine 6K-RAW-Vollformat (!) Kamera gibt es bislang in dieser Preisregion noch nicht. Hier könnte Kinefinity vielleicht einige Kunden abholen, solange die Konkurrenz noch tief schläft.




















