Nicht für Jedermann
Da die überwiegende Mehrzahl der Motion-Effekte jedoch nach wie vor auf der Grafikkarte erzeugt wird, bleiben die Systemanforderungen relativ hoch gesteckt: Als unterste Systemgrenze nennt Apple einen Nvidia Geforce 5200- oder einen ATI 9600-Chipsatz. Dadurch bleiben Mac mini und MacBook offiziell außen vor, eine Test-Installation auf einem aktuellen MacBook funktionierte aber dennoch. Allerdings war die Vorschau-Geschwindigkeit ziemlich bescheiden und lag ungefähr bei 15-25 Prozent unseres Testrechners mit GeForce 7800GT-Karte. Wer dagegen einen Power Mac/Mac Pro mit potenter Grafikkarte besitzt, wird mit einem echten Effektfeuerwerk belohnt:
Denn sobald die Einzebilder eines Clips unkomprimiert im GPU-Speicher liegen, läuft Motion zu Höchstleistungen auf. Je mehr separaten Speicher (VRAM) die Grafikkarte zur Verfügung hat, desto mehr Einzelbilder kann sie zwischenspeichern und desto mehr Echtzeitleistung lässt sich aus Motion heraus kitzeln. Daher funktionieren die GPU-Effekte am besten, wenn man fast nur mit Standbildern, Texten oder entsprechend kurzen Clips arbeitet.
Sobald die importierten Clips jedoch zu lang werden oder sich ein CPU-Effekt in den Effekt-Stack einschleicht, muss Motion wieder über den System-Bus auf den Hauptprozessor und/oder den Hauptspeicher zurückgreifen. Das kostet entsprechend Zeit und bringt Motion dann auf den Boden der realen Konkurrenz zurück. Im Motion Design - das eindeutig zu den Stärkten von Motion gehört - sind üppige Realclips jedoch eher selten anzutreffen. Deswegen macht hier die Arbeit mit Motion am meisten Sinn und Spaß.
Das Tor zur dritten Dimension
Gerade im 3D-Raum können moderne Grafikkarten ja voll ihren Vorteil gegenüber CPUs ausspielen. So kommt es natürlich nicht überraschend, dass Motion in der neuen Version Ebenen jetzt auch im 3D-Raum platzieren kann. Allerdings stehen alle Ebenen-Elemente nur als Flächen zur Verfügung. Im Gegensatz zu ausgewachsenen 3D-Paketen wie Maya, Cinema 4D oder Blender verarbeitet Motion also keine 3D-Geometrie-Daten und der Import von „echten“ 3D-Objekten ist ergo nicht möglich. Doch andere Compositing-Pakete bieten hier auch kaum mehr. Immerhin dürfen sich die einzelnen Elemente der Text-, Partikel- und VerktorPaint-Effekte dreidimensional ausbreiten. Somit können Buchstaben oder einzelne Partikel zwar kein Volumen haben, können dem Betrachter aber dennoch um die Ohren fliegen.
