Rolling Shutter

Nachdem der Global Shutter nun als Feature weggefallen ist, haben wir auch kurz einen Blick auf den Rolling Shutter geworfen. Und obwohl unser Messverfahren dazu immer noch Beta ist, können wir der Kamera dennoch schon Spitzen-Werte für ihr Rolling Shutter Verhalten zusprechen. Kurzum der beste Wert den wir je in 4K gesehen haben. In den 4K-Crop-Modi und im FullHD-Modus agiert die Kamera sogar noch einen Zahn besser und lässt den eigentlich versprochenen Global Shutter fast vergessen. Zumal man ja auch hier im Gegenzug wirklich eine enorme Dynamik zur Verfügung gestellt bekommt.




Erstes Zwischen-Fazit

Nun hat sich die URSA Mini also tatsächlich als Hardware manifestiert und wird scheinbar weltweit vielerorts in relevanten Stückzahlen ausgeliefert. Die Bildqualität ist tatsächlich beeindruckend und die Ausstattung der Kamera ist ein weiteres mal für den Preis enorm. Verglichen mit RED bekommt man bis auf den Akku und die CFast-Karte für deutlich unter 6000 Euro inkl. MwSt. eine drehfertige Cinema-Kamera. (Und noch dazu sogar Davinci Resolve Studio für die Postproduktion kostenlos mit dazu).


Bei RED muss man dagegen für die RAVEN mindestens das Doppelte für eine drehfertige Starterkombination hinlegen. Sollte die URSA Mini nun nicht grobe Patzer bei der Zuverlässigkeit hinlegen dürfte die Kamera aufgrund ihres Preises viele Freunde finden. Sie ist zwar sicherlich nicht beste Kamera für jeden Einsatz-Zweck, bietet jedoch im szenischen Cine-Bereich für das verlangte Geld in Summe deutlich mehr als jeder Konkurrent.



Dass der Global Shutter nun nicht Wirklichkeit geworden ist ist bei der aktuellen Sensorauslesung mehr als verschmerzbar, denn auch auch die Rolling Shutter Werte liegen definitiv in Bereichen professioneller Cine-Kameras. Ob die Kamera nun echte oder falsche 15 Blendenstufen liefert, können/wollen wir (aus schon oft angeführten Gründen) nicht sagen, aber auf jeden Fall ist die Dynamik schier beeindruckend. Auch bei tiefen Eingriffen in die Bilddetails lässt sich das Bild nie wirklich zerlegen.



Wer in Richtung Hollywood schielt, hat mit dieser Kamera jedenfalls keine Ausrede mehr. Denn sie kann besseres Rohmaterial liefern als alle digitalen Kameras, die noch vor einigen Jahren in Hollywood-Blockbuster-Produktionen eingesetzt wurden. Und sie ist dabei wirklich ab rund 6.000 Euro drehfertig.




Keine Kritik?

Wir sind ziemlich begeistert von den Möglichkeiten der Kamera. Aber sicherlich fragt sich mancher Leser, was denn an der Kamera nicht stimmt. Hierzu einige Anregungen, bevor wir diesen Text online stellen: Als Mount würden Teile unserer Redaktion MFT- oder E-Mount lieber sehen, da sich hier durch entsprechendes Altglas + Focal Reducer noch sehr viel mehr Optiken sinnvoll nutzen lassen könnten. Dass MFT an Super35 prinzipiell funktioniert zeigte ja schon JVC mit der GY-LS300.



Auch dürfte gerne das Gehäuse für manche Einsatzzwecke noch etwas weniger bullig ausfallen. Ebenso wäre eine Aufzeichnung auf gängige SSDs ein mehr als verlockendes Feature. Und natürlich steht schon seit jeher ein integrierter ND-Filter auf der Wunschliste vieler Anwender.



Auch an der Kamera-Bedienung würden wir uns über ein paar Verbesserungen freuen. Eine noch stärkere Vorschau-Lupe fänden wir beispielsweise sehr praktisch. Und diese sollte auch verschiebbar sein und nicht nur (wie jetzt) die Bildmitte vergrößern.



Auch missfällt uns seit der ersten BM-Kamera-Generation der Einstieg in die Metadaten mit nur einem Tipper auf das Display. Man verbringt mit diesem typischen Verklicker immer wieder viel Zeit. Und auch der grundsätzliche Einstieg ins Menü via Taste hinter dem Display, der dann ein "Um-konzentrieren" auf das Touchdisplay erzwingt und anschließend wieder das Drücken der Display-Taste erschwert schnelles Arbeiten. Zumal man bei der Arbeit mit dem Display so nie direkt in der Live-View testen kann, wie sich beispielsweise eine ISO-Umstellung auf die Helligkeit auswirkt.



Aber die NAB ist ja nicht mehr weit und es würde uns stark wundern, wenn Blackmagic dieses Jahr nicht wieder neue Kameras vorstellen wird. Und fast garantiert sollte da auch mindestens ein Modell mit dem neuen 4,6K-Sensor dabei sein, dessen hohe Entwicklungskosten nun durch eine breite Modellvielfalt wieder hereingespielt werden müssen. Sollte Blackmagic jetzt noch eine Kamera ähnlich der ersten Cinema-Camera mit diesem Sensor (und einem besseren Display) für 3.000 Euro auf den Markt bringen? Was auf jeden Fall im Portfolio noch fehlt sind 4,6K-Gehäuse-Größenpendants zur Sony FS5, Alexa Mini und RED Raven. Da dürfte sicher noch was gehen...



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