Raven Eye

Wer die neuen DJI-Gimbals in der „Pro Combo“-Version bestellt (für 195,- Euro zusätzlich beim RSC 2 oder 137,- Euro zusätzlich bei RS 2) erhält unter anderem die Raven Eye genannte Remote Fernsteuer- und Monitoringsoption zum DJI Gimbal dazu, die wir hier auch getestet haben.


DJI RS2 Pro Combo inkl. Raven Eye
DJI RS2 Pro Combo inkl. Raven Eye

Um Raven Eye zu nutzen, ist zunächst jedoch etwas umfangreicheres Verkabelungsgeschick notwendig: Der Raveneye-Transmitter, der unterhalb der Kameraaufnahme via Hotshoeaufnahme in den Gimbal eingeklickt wird, muss mit einem HDMI-Port mit dem dazugehören HDMI-Out der Kamera verbunden werden. Darüber hinaus muss der Transmitter auch mit dem dp-/WLAN Port des Gimbals verbunden werden und zusätzlich muss die Kamera für die Fernsteuerfunktionen mit dem RSS Port des Gimbals verbunden werden.


Viele Kabel um Raven Eye optimal zu nutzen
Viele Kabel um Raven Eye optimal zu nutzen

Das sind insgesamt 3 Kabel, die Dank DJIs geschickter Portplatzierung zwar kaum die Gimbal-Beweglichkeit einschränken – jedoch auch jede Menge „Kabelfallen“ zum Dran-Hängen-Bleiben darstellen. Zumindest die Verbindung zwischen dem Raven Eye Transmitter und dem Gimbal würden wir bei einem zukünftigen Update lieber intern gelöst sehen.



Gut gefallen hat uns hingegen das Out-of-The-Box gute Zusammenspiel mit unterschiedlichen Kameras. So hatten wir weder mit der aktuellen Panasonic S5 noch mit der Canon EOS R6 Probleme mit den Steuerfunktionen.


DJI RS 2 und RSC 2: Die neuen Einhand-Gimbal im Vergleich und Praxis-Test : RavenEye 2

Wofür man sich – zumindest beim erste Setup – etwas Zeit nehmen sollte, ist die WLAN-Verbindung zwischen Raven Eye und Handy. Hier heisst es vor allem das Passwort für das entsprechende WLAN des Ronins parat zu haben, bzw. das Default-Passwort („12345678)“nach dem ersten Login zu ändern und sich daraufhin nochmals in das bereits bekannte WLAN einzuloggen.



Ohne Smartphoneanbindung ist das Rave Eye Bildübertragungssystem am integrierten Gimbal-Monitor als Preview nur beim RS2 möglich. Allerdings hier dann in Daumengröße und damit für uns tatsächlich am RS 2 eher Gimmick als wirklich brauchbares Monitoring. Beim RSC 2 ist ein Handy für Raven Eye auf jeden Fall obligatorisch. Für optimale Bildkontrolle - oder auch wenn Force Mobile genutzt werden soll – empfehlen wir den Einsatz eines Handys sowohl beim RSC 2 als auch beim RS 2 im Verbund mit Raven Eye.





Sowohl mit der Panasonic S5 als auch mit der Canon EOS R6 funktionierte Raven Eye inklusive aller Remote Funktionen am Handy auf Anhieb gut: Blende, Verschlusszeit und ISO liessen sich problemlos einstellen und auch entsprechende Zusatzfunktionen wie Peaking. Zebra und False Color liefen auf Anhieb. Kompliment an DJI an dieser Stelle.



Allerdings sollte man von den Monitoring-Funktionen keine Wunder erwarten. Die Auflösung auf dem Handy-Screen reicht ohne Peaking nicht aus, um sicher die Schärfe zu bestimmen. Inklusive Peaking geht es besser – allerdings hat man hier immer auch mit Latenzen zu kämpfen, die sich auch von Kamera zu Kamera unterscheiden (das HDMI-Signal der Canon EOS R6 war etwas schneller am Handy als das der Panasonic S5). DJI gibt unter optimalen Bedingungen 50ms Latenz an.


DJI RS 2 und RSC 2: Die neuen Einhand-Gimbal im Vergleich und Praxis-Test : ForceMobil

Grundsätzlich lässt sich bei der Remote Gimbalsteuerung zwischen Force Mobile und einem virtuellen Joystick auswählen. Wir empfehlen den virtuellen Joystick, wenn man maximale Kontrolle bei der Remote-Steuerung benötigt. Force Mobile sehen wir hingegen vor allem dort im Einsatz, wenn es um klassische Kamerabewegung geht, bei denen beispielsweise Stativshots mit Schwenks und Tilts remote übertragen werden sollen. Hier kann man dann das Handy als Remote Gyro-Sensor selbst auf ein Stativ geben und dann die entsprechenden Bewegungen am Stativ bestmöglich kontrolliert ausführen.



Allerdings gibt es beim Remote Setup wie erwähnt Latenzen zu beachten und dies gilt sowohl für die Steuerung via ForceMobile als auch via virtuellem Controller: Während die Steuerbefehle für den Gimbal selbst angenehm schnell mit minimalen Latenzen vom Handy an den Gimal weitergeleitet werden, hat das dazugehörige Videosignal stets mit Latenzen zu kämpfen.



Wer auf professionelles Monitoring mit Video-Funkstreken mit Zero-Latency angewiesen ist, dürfte hiermit nicht wirklich glücklich werden – allerdings sollte dies bei dem recht günstigen Preis des Raven Eye Systems auch realistischer Weise nicht wirklich erwartet werden.



Wer die Latenzen umgehen möchte, findet im automatischen Tracking des Raven Eye Systems (Active Track 3.0) eine mögliche Option – die wir ebenfalls getestet haben.



Zusammenfassen lässt sich unsere Einschätzung des Raven Eye Systems wie folgt: Für Aufnahmen die sich ohne großen Aufwand auch wiederholen lassen, bietet das Raven Eye System einen echten Mehrwert, weil hiermit Kamerapositionen möglich werden, an die ein Operator nicht gelangt.



Wer hingegen komplexe Shots plant, deren Wiederholung Aufwand bedeutet, sollte lieber auf ein professionelles Bildübertragungs- und Remotesystem setzen.




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