Fazit
Schaut man sich die reinen 4K-Spezifikationen an, so steht die XC10 gegenüber einer Sony RX10 MK2 relativ konservativ da: Denn Sony bietet ebenfalls einen S-Log 2 und Hypergamma-Workflow in einem vergleichbaren Formfaktor bei sehr ähnlichen Spezifikationen. Dazu hat Sony einen BSI-Sensor mit wenigen Rollig Shutter Effekten, der bessere Slow-Motion beherrscht sowie eine durchgehende F2,8 Blende zu bieten. Außerdem zeichnet die RX10 Mk2 UHD/4K auf günstige SDXC-Karten auf und bietet neben einem Display zusätzlich einen Spitzen-Sucher. Und das bei nicht einmal zwei Drittel des Canon Straßenpreises.
Der Canon Vorteil der 8 Bit 4:2:2 Aufzeichnung in 4K dürfte dazu nur für wenige Anwender praxisrelevant sein, zumal die hohe Datenrate teure CFast-Speicherkarten buchstäblich auffrisst. Positiv sind hier im Gegenzug der weiche Schnittkomfort und die subjektiv eher geringen Artefakte bei der 4K-Aufzeichnung aufgefallen.
Äußerst interessant ist die XC10 dagegen in FullHD, da hier ein nahezu perfektes Bild mit interner 4:2:2-Aufzeichnung zur Verfügung gestellt wird, das quasi höchstoffiziell den Stempel “sendetauglich” besitzt. Allerdings gibt es in dieser Preisklasse ebenfalls direkte Konkurrenz von Sony: Die PXW-X70, welche -ebenfalls mit 1 Zoll-Sensor- sogar 10 Bit 4:2:2 Aufzeichnung und XLR-Eingänge aufweisen kann.
Am ehesten dürfte die XC10 daher für bestehende Canon-Anwender als Zweitkamera Begehrlichkeiten wecken. Das im Vergleich zu den Cinema EOS-Modellen sehr kompakte Gehäuse und der kompatible C-Log Workflow, sowie die ansprechenden Farben passen sich gut in die Produktfamilie ein. Leider ebenso wie der Preis.
Die UVP der Canon XC10 liegt bei 1.999,- Euro.