Ausstattung

Der 1-Zoll-Sensor kommt rechnerisch auf einen horizontalen Crop-Faktor von 2.7. Damit liegt die kleine Canon deutlich unter MicroFourThirds oder APS-C-Sensoren. Weil das integrierte Objektiv nicht sonderlich lichtstark ausfällt, sind auch Bokeh-Effekte keine Stärke der XC10.



Da das Zoomen über einen Objektivring erfolgen muss, gelingen Kriechzooms praktisch gar nicht. Schade, denn diese Option hätte ein großer Pluspunkt für die XC10 gegenüber vielen Wechseloptik-Modellen sein können.



Das Objektiv selbst kann optisch stabilisiert arbeiten. Dazu gibt es noch einen elektronischen Bildstabilisator, der jedoch nur bei HD-Aufnahmen funktioniert.



Einen Sucher besitzt die Kamera nicht. Dafür bringt sie einen Sucheraufsatz für das klappbare Display mit, was bei starkem Sonnenschein sehr hilfreich sein kann. Das Display selbst ist mit ca. 1 Mio Bildpunkten auf 3 Zoll nicht sonderlich hochauflösend. Dank Sucherlupe und Peaking kann man aber auch in 4K trotzdem meistens zuverlässig fokussieren. Hilfreich ist dabei die geringe Sensorgröße sowie eine eingeblendete Abstandsangabe des Fokus-Punkts in Metern. Für manuelle Schärfeverlagerungen funktioniert der zweite (Fokus)ring trotz indirekter Koppelung gut, jedoch benutzt man in den meisten Fällen sowieso eher den gut funktionierenden Touch-Fokus via Display.




Aufzeichnungsformate

4K UHD kann nur auf CFast Karten aufgezeichnet werden, wobei Datenraten von bis zu 305 Mbps (ca. 38 MB/s) erzeugt werden. Dieser Speichertyp hat nun endlich auch erträgliche GB-Preise für ca. 1 Euro/GB erreicht. Jedoch macht die hohe Datenrate die Aufzeichnung insgesamt dennoch deutlich teurer als bei der Konkurrenz: Eine 128 GB CFast Karte (ab ca. 125 Euro) fasst bei 305 Mbit ca 56 Minuten Material. Zum Vergleich: Schnelle UHS-SDXC Karten kosten dagegen aktuell nur knapp die Hälfte und die 4K-Konkurrenz packt mit maximal 100 Mbit/s auch dreimal so viel Material pro GB auf solche Karten. Somit kostet die Drehminute hier nur ein sechstel.




Mit unserer 128 GB CFast 2.0 Karte Extreme Pro von SanDisk arbeitete die XC10 in allen Datenraten problemlos zusammen. Subjektiv sah das Canon XF-AVC Bild gegenüber Sonys XAVC S etwas cleaner aus. Bei der höchsten Datenrate mit 305 MBps fielen uns (trotz unterschiedlicher Inter/Intra-Frame Codec Konzepte) bei Canon weniger sichtbare Artefakte auf.



Gegenüber allen “Knipsen” mit ähnlichen Spezifikationen zeichnet Canon mit seinem hauseigenen Intraframe-Codec XF-AVC mit 4:2:2 Farbsubsampling auf. Diese Clips lassen sich in praktisch allen gängigen Schnittprogrammen öffnen und flutschen auf der Timeline gegenüber H.264 butterweich. Die XC10 limitiert den Codec allerdings auf 8 Bit, sowohl bei der internen Aufzeichnung als auch beim Output über HDMI. Außerdem steht auf einem anderen Blatt, ob ein 4:2:2-Farbsampling bei einem 1:1 Pixel-Debayering in der Praxis überhaupt Vorteile hat.



Anders sieht die Sache in FullHD aus. Hier kann die Canon XC10 wie eine C100/C300 ihr FullHD Signal aus 4 Bayer-Pixeln errechnen. Dann macht die 4:2:2 Speicherung auch sehr wohl Sinn. Dies stellt die XC10 damit in der Aufzeichungsqualität auf eine Stufe mit der C300 MK1. Die Datenrate beträgt dabei maximal 50 Mbit/s, weshalb hierfür dann auch der günstigere SD-Karten-Slot genutzt werden kann.



Unter diesem Aspekt hat übrigens auch die europäische Rundfunkunion


eine Empfehlung für die XC10 ausgesprochen. Also nicht als 4K-Camcorder, sondern für die Eigenschaften als FullHD-Modell. Und tatsächlich meisterte sie dann auch unseren alten FullHD-Schärfetest in 25p mit Bravour:



Die Canon XC10 im slashCAM FullHD Schärfe-Test
Die Canon XC10 im slashCAM FullHD Schärfe-Test


Nur die feinsten Details werden sanft gefiltert, ansonsten bekommt man ein praktisch Moire- und artefaktfreies Testbild zu Gesicht. Bei Slow-Motion kommt der Sensor allerdings nicht mehr ganz mit. In 1080p50 gehen schon einige Details verloren:





Die Canon XC10 in FullHD bei 1080p50
Die Canon XC10 in FullHD bei 1080p50


Und bei 100p muss die Kamera schon in die 720p-Aufzeichnung ausweichen. Das Bild wird hierbei entsprechend verwaschen:



Die Canon XC10 in HD bei 720p100
Die Canon XC10 in HD bei 720p100




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