Bildprofile
Auch in Sachen Picture Profiles bietet die Canon EOS C300 umfassende Eingriffsmöglichkeiten. So lassen sich im internen Speicher der Canon EOS C300 9 Bildprofile speichern und auf SD-karte im ebenfalls vorhandenen SD-Card-Slot bis zu 20. Ab Werk sind quasi 3 Bildprofile vorgegeben: NEUTRAL (Off), CINEMA (Canon-Log) und EOS Std.. Neutral stellt das Arbeiten ohne Pictureprofil mit den Werkseinstellungen dar, CINEMA ruft das Canon Log Profil mit größtmöglichem Belichtungsspielraum auf und EOS nutzt die normalen Bildparameter von Canon EOS DSLRs, um die Footage der Canon EOS C300 unkompliziert mit Canon VDSLR-Aufnahmen mischen zu können – (also mit sehr starken Kontrasten und kräftigen Farben). Beim Erstellen eigener Farbprofile stehen eine Fülle an Bildparametern zur Verfügung. U.a. Gamma, Black, Black Gamma, Low Key Saturation, Knee, Sharpness, Noise Redkution, Skin Detail, Selective NR, Color Matrix, White Balance und Color Correction. Viele dieser Bildparamter bietet zig Unterpunkte so dass man viel Zeit mit dem Erstellen seiner persönlichen Looks verbringen kann.
Wird ein eigenes Bildprofil für eine Aufnahme genutzt, wird dieses an die Aufnahme angefügt und befindet sich im Ordner des jeweiligen Takes beigefügt. Wer sich einmal den Spaß macht, z.B. die CPF-Files im entsprechenden Take-Ordner mit einem Texteditor zu öffnen, wird hier das dazugehörige Profil nachlesen können. Das physikalische Hinzufügen von Bildprofilen pro Clip ist äußerst praktisch. Diese lassen sich nämlich von einzelnen Backups auch wieder auf die Kamera zurück kopieren und abspeichern. Entdeckt man also beim Sichten am Schnittplatz einen Clip, der bei einem bestimmten Umgebungslicht mit einem eigenen Bildprofil besonders gut funktioniert hat, lässt sich das Bildprofil auf die Kamera zurück kopieren und für ähnliche Aufnahmeumgebungen wiederverwenden.
Zeitlupen bzw. Zeitrafferaufnahmen sind mit der Canon EOS C300 in eingeschränktem Umfang möglich, hier bei lassen sich die Bildraten innerhalb der formatzugehöigen maximalen Bildrate verändern – mehr aber leider auch nicht. D.h. dass bei 1080er Aufnahmen die Bildrate zwischen 1-30 und bei 720er Aufnahmen zwischen 1 und 60 (NTSC) gewählt werden kann. Zumindest für 720 ergibt sich somit eine Zeitlupenfunktion bei Wiedergabe mit 25/30 B/s ansonsten sind nur Zeitrafferaufnahmen möglich.

Gut gefallen haben uns Detaillösungen wie die beigefügte, auswechselbare Schraubaufnahme für unterschiedliche Stativplattensysteme. Mit 4 Kreuzschrauben lässt sich die Unterplatte der Canon EOS C300 schnell lösen und gegen andere Gewindedurchmesser austauschen – für unsere Konfiguration sehr gut, weil wir u.a. das Sachtler ACE Stativ zusammen mit der Canon EOS C300 getestet haben und hierfür kleinere Schraubdurchmesser genutzt haben (doch dazu mehr in einem separaten Stativtest).
Canon legt der Canon C300 seine XF Utility bei, mit der sich MXF Clips betrachten, backupen und deren Metadaten verwalten lassen. Die Software steht für Mac und für PC bereit. Was man hierbei jedoch beachten sollte, ist. dass die XF Utility zunächst nur Medien direkt von der gemounteten Karte liest, nicht von kopierten Karteninhalten auf der Festplatte. Für uns nicht ganz nachvollziehbar. Da Canon jedoch Import Plugins für Avid Media Composer, Premiere Pro und Final Cut Pro (7 und X) zur Verfügung stellt und diese mit Kartenbackups von der Festplatte umgehen können, nicht wirklich ein gravierendes Problem.
Die Canon EOS C300 wird in zwei Varianten angeboten, einmal mit EF Mount und einmal in einer PL Mount Version. Bei der Auswahl der geeigneten Version gilt es ein Paar Sachen im Hinterkopf zu behalten: Bei der EF-Version lässt sich logischer Weise das riesige Angebot an Canon EF Optiken nutzen. Allerdings lassen sich hier die Blendenwerte nicht stufenlos ziehen und eine Bildstabilisierung wird von der Canon EOS C300 anscheinend nur bei entsprechend ausgestatteten Optiken unterstützt. Wer also Wert auf ein stufenlos bedienbare Blende während der Aufnahme legt, muss bei der EF-Version entweder mit Adaptern (und ggf. Optiken) von Drittherstellern arbeiten oder sollte auf die PL-Version der Canon EOS C300 zurückgreifen.