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Canon hat auch bei diesem Pressetermin weiterhin komplett offen gelassen, was man von dem angekündigten MXF-Firmware Update für Anfang 2018 erwarten darf. Werden hier ähnliche Codecs wie bei der C300 mk2 zu finden sein? Also auch XF AVC in 4K mit 10 Bit?
Wir persönlich haben dazu unsere eigenes Gedankenspiel entwickelt: Wir glauben, dass schon Anfang 2018 ein Nachfolger der C300 Mk2 kommen wird. Diese C300 Mk3 dürfte dann mit internem 4,5K Downsampling und interner 4,5K RAW-Aufzeichnung bei 4K60p mit 12 Bit aufwarten. Wahrscheinlich könnte die C200 dies alles auch schon, jedoch will Canon nicht mit der C200 sein gesamtes Pulver verschießen. Und sobald eine neue C300 mk3 im Markt ist, darf die C200 auch internes XF AVC mit 10 Bit aufzeichnen.
Intern kann die Kamera in MP4 nur UHD mit bis zu 150 Mbit/s bei 4:2:0 Farbauflösung in 8 Bit aufzeichnen. Extern beherrscht nur der HDMI-Port die 4K-UHD-Ausgabe (mit 4:2:2 in 8 Bit).
In FullHD ist die interne Aufzeichnung auf magere 35 Mbit mit 4:2:0 in 8 Bit beschränkt. Dafür können sowohl der 3G-SDI-Ausgang wie auch der HDMI-Port FullHD in 4:2:2 mit 10 Bit ausspielen. Hierbei kommt auch das elegante 2:1 Downsampling zum Einsatz, das schon alle früheren Cinema EOS Modelle auszeichnet:

In FullHD sind bei interner Aufzeichung Zeitlupen mit bis zu 120 fps möglich.
Bei der RAW Cinema Light Aufzeichnung kann in C4K-Auflösung gearbeitet werden, wobei man die Datenraten nicht selber bestimmen kann. 4K bis 30p bedeuten variable 125 MB/s mit 12 Bit, 4K 50/60p sind ebenfalls variable 125MB/s mit nur noch 10 Bit.

Die Daten werden jedoch nicht linear in den RAW-Files gespeichert sondern vorher logarithmiert, damit jede Blendenstufe im RAW File ungefähr die gleiche Menge an Helligkeitsabstufungen hat. ARRI und Blackmagic speichern übrigens ihre 16 Bit Sensor-Daten nach dem gleichen Prinzip in 12 Bit RAW. Im Gradingprogramm werden diese dann für den Anwender transparent nach 16 Bit Linear “entfaltet”.
Ähnliches darf man also auch von Canon Cinema RAW erwarten, wenn die Softwareunterstützung in mehr Programmen vorhanden sein wird. Laut Canon steht das SDK für die Software-Entwickler bereit und bietet auch von Haus aus beschleunigte GPU-Decoding Unterstützung. Sollte dem so sein, hätte Canon hier seine SDK-Hausaufgaben sehr sorgfältig gemacht.
