Unter der aktuellen Beta (4) von Resolve 16 gab es dagegen noch mehr zu bestaunen. Eigentlich hätten wir nur einen kleinen Leistungssprung gegenüber einer Vega-Karte der ersten Generation erwartet. Schließlich besitzen schon die ersten Vega Karten ungefähr gleich viele Rechenwerke wie die Radeon VII (56/64 vs. 60). Und der Takt der neuen Generation liegt mit 1.800 MHz Boost maximal 20 Prozent höher als bei den 14 nm-Modellen, die mindestens 1.500 MHz Boost schaffen.
Doch die ersten Messungen zeigten anschließend einen weitaus größeren Geschwindigkeitsgewinn als die Unterschiede in den technischen Daten erwarten ließen. Dies führte dazu, dass wir zum Vergleich noch einmal eine Referenz Vega 56 mit der neuen Beta 4 ausgemessen haben. In einzelnen Tests konnte die Radeon VII dabei teilweise fast doppelt so schnell rechnen wie eine typische Vega56/64.
Offensichtlich spielt die Speicheranbindung bei einigen Effekten eine signifikante Rolle. Zum Vergleich: Die Vega Karten liegen maximal an der 500 MB/s-Grenze, unsere Radeon VII schafft dagegen bis zu 1.200 MB/s. Eine Speicher Übertaktung ist bei der Radeon VII zudem kinderleicht mit einem Knopf im Treiber zu aktivieren, ohne dass man sich irgendwie damit näher befassen muss (im Gegensatz zur Vega56, die immer etwas Handarbeit erfordert.): Allerdings hatten wir nach ein paar Tagen mit einem kleinen Bug zu kämpfen: Das Speicheroverclocking war hier plötzlich deaktiviert und ließ sich auch mysteriöserweise nicht mehr reaktivieren. Erst nachdem wir das Resolve Profil komplett in Wattman gelöscht hatten, ließ sich die Karte wieder mit 1200 MHz Speichertakt betreiben. Das entspricht übrigens satten 1,2 TB/s und ist damit sogar nahezu doppelt so schnell, wie der Speicher von Nvidias Flagschiff RTX 2080 Ti. Dass sich unter Resolve bei der Radeon VII ein einfaches Overclocking lohnen kann, belegen unsere Messungen:
Alle AMD Benchmarks mit der Beta Version 16 von DaVinci Resolve Studio. Alle Werte stellen die Wiedergabe in fps dar und wurden ohne aktive Scopes sowie ohne eine aktive Vorschaukarte ermittelt.
Die Nvidia Werte für die RTX 2080 stammen noch von der Version 15.3
Nachdem unser Resolve 4K Test mittlerweile selbst für Mittelklasse GPUs keine große Herausforderung mehr darstellte, haben wir uns entschlossen, das Testverfahren ab sofort auf 8K-Auflösung anzuheben. Die Messergebnisse sind daher nicht mehr mit früheren Tests zu vergleichen. Dennoch wird schon gegenüber der alten Vega deutlich, wie stark die Radeon VII unter Resolve abschneidet. Zum Vergleich haben wir auch noch eine GTX 2080 angeführt, die wir schon in 8K, allerdings noch unter Resolve 15.3 ausgemessen haben. In Kürze werden wir jedoch auch noch eine Nvidia RTX 2080 Ti unter Resolve testen. Damit sollte sich wieder einmal ein Gesamtüberblick über die aktuelle Performance unter der neuen Resolve Beta 16 bieten.
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Test: Nvidia GTX1080 Ti in Resolve und Premiere Pro - purer Luxus? Do, 20.April 2017 Mit der GTX 1080 Ti bietet Nvidia erstmals brachiale GPU-Rechenleistung über 10 TFlops zum erträglichen Preis unter 800 Euro. Wir haben einmal Resolve und Premiere angeworfen um zu sehen, in welchen Bereichen die Mehrleistung realen Nutzen bringt.