Ergonomie
Wir sind mittlerweile so sehr mit elektronischen Sucher- und Monitorsystemen vertraut und „groß“ geworden, dass bei uns an erster Stelle bei den Vorteilen die Ergonomie und das damit einhergehende Kamerahandling steht.

Vor allem bei kompakten Camcordern und DSLMs schätzen wir den zusätzlichen „Körperkontakt“ am Auge als Kontaktpunkt, der zusätzliche Stabilisierung bei der Aufnahme bringt. Im Gegensatz zum Handling mit mehr oder weniger gestreckten Armen und dem Klappmonitor lassen sich Kamerabewegungen viel exakter ausführen – vor allem wenn es sich um kleinere Anpassungen beim Framing handelt.
Dies gilt jedoch nicht nur für die Handkameraarbeit mit bewegter Kamera. Auch am Stativ sehen wir – solange es nicht um 180° Schwenks geht – vor allem bei feinen Ausschnittsveränderungen den Sucher als Tool der Wahl.
Eine suchergeführte Kamera ist jedoch auch in gewissem Maße abhängig von der Körperhöhe des Operators. Großgewachsene laufen Gefahr hier in eine für Protagonisten wenig schmeichelhafte Aufsicht zu geraten. Hier heisst es dann für großgewachsene Kameraleute mit den Knien zu arbeiten :-) Alternativ wäre hier das Arbeiten mit dem Klappdisplay vielleicht auch ergonomisch die bessere Alternative, um aufsichtige Shots zu vermeiden (Froschperspektiven wollen natürlich auch mit Bedacht gewählt werden).
Abschattung
Für uns mit einer der wichtigsten Gründe pro Viewfinder ist dessen Vermögen bei hellem Umgebungslicht eine bestmögliche Abschattung zu bieten. Selbst bei Kamerasystemen , die eher für Klappdisplays ausgelegt sind, würden wir daher wenn möglich stets auch eine Sucher-Option bsp. via HDMI-Out oder einen optionalen Suchertubus wie man ihn von der FS7 etc. kennt, bzw. eine LCD-Lupe (Z-Finder) installieren.

Sonnenblenden für LC-/Klappdisplays sind zwar ein durchaus gangbarer Kompromiss, wenn kein Sucher zur Verfügung steht – doch die Abschattung eines Suchers erreichen diese nicht.