Noch mehr Leistung?
Noch mehr CPU Leistung ist natürlich immer schön, jedoch ist der Sprung in höhere Gefielde über dieser Grenze mit ganz erheblichen Mehrkosten verbunden. So gibt es eine spürbare Mehrleistung erst mit dem 8 Kernigen Core i7-5960X, der jedoch alleine nicht unter 1.000 Euro zu bekommen ist. Oder mit Dual-Sockel Xeon-Mainboards, die jedoch kaum unter 350 Euro zu erstehen sind. Will man dann 2 XEON Prozessoren mit ähnlicher Leistung in diese Dual Boards stecken, so kosten diese dann mindestens noch einmal weitere 1.000 Euro, liegen in der Leistung aber noch kaum über dem Niveau eines übertakteten Core i7-5960x mit 4 GHz.
Gebrauchen kann man diese CPU-Mehrleistung aber eigentlich sowieso nur in After Effects, welches kaum die GPU nutzt, sondern nur aus viel RAM und schnellen CPU-Prozessorkerne Kapital schlägt. Für 4K Schnitt oder GPU-Compositing bietet dagegen in der Regel schon der von uns empfohlene Intel Core i7-5820K genügend Reserven.
Sinnvoller Hauptspeicher-Ausbau
Das führt uns auch nochmal zum kurz zum Thema RAM-Ausbau. Wenn man nicht viele Applikationen (z.B. After Effects, Premiere Resolve und Photoshop mit großen Dateien) gleichzeitig (!!) geöffnet halten will, reichen nach unserer Erfahrung für 4K-Projekte selbst 16 GB RAM aus, ohne eine Flaschenhals darzustellen. Einzige Ausnahme ist hier wieder After Effects, das auch mit viel mehr RAM immer noch an Geschwindigkeit zulegt. Da die von uns empfohlenen X99 Mainboards in der Regel 8 Speicherslots besitzen und immer 4 Riegel gleichzeitig bestückt werden sollten, kommen nur die Speicherkombinationen 4x4 GB, 8x4 GB, 4x8 GB sowie 8x8 GB in Frage. Konfigurationen mit 16 GB Riegeln sind dagegen noch unverhältnismäßig teuer, weshalb uns ein Maximalausbau bis höchstens 64 GB ökonomisch sinnvoll erscheint. Unter After Effects hätten dann die 6+6 virtuellen Kerne unseres Systems über 5 GB/Kern eigenen Speicher. Auch dies ist -nebenbei erwähnt- ein Vorteil von wenigen hochgetakteten Kernen gegenüben vielen Kernen mit weniger Takt. Denn in ersten Fall muss das RAM nicht auf so viele Kerne aufgeteilt werden.
Im folgenden, zweiten Teil dieses Artikels werden wir uns dann mit der GPU, Videoschnittkarten und dem Sonderthema Apple beschäftigen.