Die optimale Konfiguration von SSDs und HDDs per Programmpfaden in der Software

Gut für die maximale, verzögerungsfreie Zugriffsgeschwindigkeit sind getrennte Zugriffspfade in den genutzten Programmen (falls konfigurierbar) - vor allem natürlich bei HDDs (die Zugriffsgeschwindigkeit von SSDs ist um ein Vielfaches höher). So sind zB in After Effects oder auch Premiere die Pfade für einzelne Funktionen konfigurierbar - wie etwa den temporären Speicher, Scratchdisks oder Cache (je nach Programm). Wenn man jeder Funktion ein eigenes Laufwerk zuweist, erreicht man eine optimale Geschwindigkeit, da sich die einzelnen Lese- und Schreiboperationen nicht auf einem Laufwerk in die Quere kommen.



So benötigt After Effects zum Beispiel schnelle Disks zB um Quelldaten zu lesen und um gerenderte Frames auszuspielen und zur Nutzung des Global Performance Cache: die Geschwindigkeit der Festplatten bestimmt, wie schnell zwischen RAM und Festplatte geswappt werden kann (und wieviele gerenderte Frames gespeichert werden können und somit nicht neu gerendert werden müssen). Ähnliches gilt aber eigentlich für alle Videoschnitt-, Compositing- oder auch Gradingprogramme: idealerweise befinden sich die temporären bzw. Cache-, Quell- und Zieldateien auf verschiedenen Laufwerken.



$grey_box_startTips zu Speicherpfaden/Festplatten


So lauten etwa die offiziellen Tipps für die maximale Performance in After Effects, jeweils eigene Festplatten zu nutzen für


- das Quellmaterial


- den Cache (in AFX: Persistent Cache)


- das Betriebssystem und die Programm


- die gerenderte Endmaterial bzw Previews


(- evtl auch eine eigene Festplatte für die Auslagerungsdatei des Betriebssystems) (klein)


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Für Adobe Premiere werden mindestens zwei unterschiedliche Festplatten empfohlen - eine fürs OS, Software und Cache, eine andere fürs Quellmaterial und Exporte. Optimal ist auch hier laut Adobe ein System mit 4 Festplatten, die ähnlich wie bei After Effects (s.o.) konfiguriert sind. Mit dem Einsatz von SSDs relativiert sich der Vorteil vom Einsatz mehrerer Platten allerdings etwas, da deren Zugriffszeiten radikal schneller sind als die von HDDs und die Lesegeschwindigkeit mehrerer SSDs schnell an die Grenze der Übertragungsgeschwindigkeit für alles SATA-Ports stoßen kann.



Ähnliches gilt auch für alle anderen Programme - besonders wenn verschiedene Pfade konfiguriert werden können: je mehr verschiedene, womöglich gleichzeitig stattfindende I/O-Operationen auf verschiedene (schnelle) Laufwerke aufgeteilt werden können, umso besser.



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Lese-Geschwindigkeiten RAM, SSD und HDD im Vergleich


RAM DDR3-1866 : 14.900 MB/s, (29.800 MB/s im Dual-Channel Betrieb)


OCZ RevoDrive 3 X2 (PCIe SSD): 880 MB/s (Sequentielles Lesen)


Samsung 840 Pro (SSD) : 541 MB/s (Sequentielles Lesen)


Seagate Barracuda 3 TB (HD): 165 MB/s (Sequentielles Lesen)



Zugriffszeit SSD und HD im Vergleich (Lese)


OCZ RevoDrive 3 X2 (PCIe SSD): 0,036 ms


Samsung 840 Pro (SSD) : 0,046 mss


Seagate Barracuda 3 TB (HD): 18,5 ms


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Die Anforderungen an die Festplattengeschwindigkeit des Systems steigen mit der Anzahl der verwendeten Video-Spuren an - je mehr Datenströme und je höher deren Auflösung und Datenrate parallel verarbeitet werden müssen, desto schneller muss das System für die stotterfreie Arbeit sein. Das gilt natürlich vor allem für große Datenströme, z.B. von RAW-Videodaten – die Datenraten komprimierter Videos sind demgegenüber sehr klein. Bei sehr hohen Raten empfehlen sich RAID-Systeme oder (eventuell kostengünstiger) die Aufteilung des Quellmaterials auf verschiedene Festplatten.



Performance-Stottern vermeiden


Performanceprobleme, wie Stottern bei der Wiedergabe, können auftreten, wenn das System parallel zur Arbeit automatisierte Aufgaben wie Defragmentierung, Updates oder Indizierung von Files vornimmt. Treten solche Probleme auf, sollten solche Dienste deaktiviert werden (siehe auch unsere ausführlicheren Tips am Ende). Ratsam ist auch ein regelmässiges Defragmentieren von HDDs und genügend Platzreserven bereitzuhalten. Sind Festplatten zu voll, werden sie langsamer (das gilt für HDDs und SSDs), es sollte also bei 80% Speicherplatzallokation entweder Daten gelöscht/umgezogen oder die Festplatte erweitert werden. Hilfreich sind auch die S.M.A.R.T. (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology)-Werte der Festplatte, die Hinweise geben können auf Probleme mit Festplatten, bevor diese ganz ausfallen und eventuell einen Datenverlust verursachen.





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