Eigentlich sollte nach vier Jahren wieder ein neuer Windows-Testrechner her und nun sind wir bei einem unerwarteten Upgrade gelandet. Unsere Beweggründe wollten wir euch einmal kurz darlegen...
Der alte Testrechner
Alles neu macht der Mai... Dachten wir uns und wollten einmal wieder einen neuen 4K-Testrechner für die Redaktion anschaffen. Unser aktuell genutztes Modell war nämlich alles andere als aktuell. So lief dieser (bis auf wechselnde Grafikkarten) seit über 4 Jahren in praktisch unveränderter Konfiguration. Dies war ein Intel Core i7-5820K mit 6 Kernen und Hyperthreading leicht übertaktet auf 3,8 GHz All-Core Boost, die nach wie vor relativ leise im sehr kompakten Gehäuse gekühlt wurden.
Auch die übrigen Komponenten unseres Testsystems hatten bis dato nicht schlapp gemacht, obwohl der Rechner die letzten vier Jahre fast täglich im Einsatz war. Sogar die problembehaftete Samsung EVO 840 1TB verrichtet weiterhin als System-Bootdisk ihren Dienst. So gesehen können wir Samsung attestieren, dass sie das berüchtigte EVO840 Altersschwäche-Problem -zumindest bei uns- tatsächlich in den Griff bekommen haben. Und selbst das anfänglich sehr zickige Gigabyte GA-X99 UD4 hat sich im Laufe der Zeit durch zahlreiche BIOS Updates in ein stabiles und zuverlässiges Mainboard gewandelt.
Grundsätzlich wären wir mit dem Testrechner sogar nach wie vor zufrieden gewesen, doch bei Decoding Tests mit 4K-H.265-Material kam der Rechner mittlerweile an seine Grenzen. Auch die zuerst verbauten 16 GB DDR Speicher sind bei vielen Softwareherstellern schon zur Minimalanforderung geworden. Darum sollte doch langsam etwas Frisches her.
Anforderungen an den neuen Schnittrechner
Wir haben in der Vergangenheit immer den Grundsatz verfolgt, dass eine PC-Neuanschaffung ungefähr die doppelte Rechenleistung des abgelösten Modells liefern sollte, damit sich das Upgrade auch beim realen Einsatz "spürbar" lohnt. In unserem Fall wäre dies also ein hoch getakteter 12 Core-Prozessor mit 32 GB RAM gewesen. Auch die Preise für einen neuen Rechner sollten vertretbar und für einen Testrechner vernünftig sein. Schließlich wollen wir eine Testplattform benutzen, die auch repräsentativ für das Budget vieler Nutzer ist.
Aus diesen Gründen fiel unser erster Gedanke auf einen AMD Threadripper 1920X Prozessor. Hierbei handelt es sich um einen 12 Core Prozessor mit Hyperthreading, der in praktisch allen Benchmarks unseren Core i7-5820K mit mehr als der doppelten Leistung übertrifft. Dieser ist mittlerweile deutlich unter 400 Euro erhältlich und erscheint uns aktuell eine sehr gute Basis für eine Budget-bewusste Workstation zu sein.
Da es sich bei den Threadrippern um eine Workstation HEDT-Plattform mit vier Speicherkanälen und vielen PCIe-Lanes handelt, kosten entsprechende Mainboards allerdings auch gleich noch einmal fast so viel (ab ca. 300 Euro) wie unser geplanter Prozessor.