Watt denn nu?

Wir haben auch etwas mit Over- und Underclocking der GPU gespielt und mussten dabei feststellen, dass der Einfluss der Taktfrequenz auf die FPS ziemlich genau mit der Frequenzerhöhung/-absenkung korreliert. Doch durch die neuen Boost-Funktionen der GTX-Serie schwankt der Abstand zur Basisfrequenz je nach Prozessortemperatur, was ein konstantes Overclocking deutlich erschwert. Da wir jedoch hiermit höchstens Leistungssteigerungen im 5-10 Prozentbereich erzielt haben, finden wir dieses Thema nicht sonderlich spannend.



Im Bezug auf den Stromverbrauch kann dagegen das Untertakten recht praktisch sein. Denn ein Unterschied von 1 fps bei der Optical-Flow-Berechnung dürften in den meisten Fällen egal sein. 50 Watt weniger Stromverbrauch der Grafikkarte können jedoch über den Einsatz einer zweiten Grafikkarte in einer Dual-Konfiguration entscheidend sein, wenn das Netzteil knapp dimensioniert ist.



Nach unseren (eher groben Messungen) mit einem externen Strommessgerät scheint der Stromverbrauch der GPUs auch unter DaVinci nicht ganz so extrem zu sein, wie man Aufgrund der Maximal-Last-Angaben der Hersteller befürchten kann. Denn der Maximal-Verbrauch der GPU bezieht sich immer auf die Totale Auslastung der GPU im klassischen Spiele-Betrieb. Beim unseren Grading-Benchmarks mit teilweise 2 x 230Watt Grafikkarten kam unser Core i7-2600K Testrechner mit 550W-Netzteil dagegen niemals über 400W hinaus, wohl auch, weil beim Graden praktisch alle Textur-Einheiten der GPU eben nicht angefasst werden. Allerdings haben wir dieses Thema noch nicht erschöpfend untersucht, weil wir bisher die 3D- und Skalierungsfunktionen von DaVinci Resolve nicht vermessen haben. Diese könnten theoretisch den Stromverbrauch noch einmal deutlich nach oben schnellen lassen.





Dual oder mehr

Diese Frage ist insofern interessant, als man in Resolve durch zusätzliche GPUs seine Rechenleistung nahezu linear ansteigen lassen kann: Zwei identische Karten sind dabei wirklich fast doppelt so schnell wie eine und Tests aus dem Internet deuten an, dass man auch mit 4 Karten fast die vierfache Performance erhält. Den Ausbau auf 4 Karten behindern jedoch praktische Einschränkungen, wie das Netzteil und der Mainboard/Gehäuseplatz mit entsprechenden freien Steckplätzen. Brauchbare Karten gibt es übrigens ausnahmslos nur im Dual-Slot Design, bei dem der Lüfter und die Ansschlussleiste einen benachbarten PCIe-Slot blockieren. Ein System mit mehr als 2 Karten muss daher sorgsam geplant werden. Sowohl Windows-, als auch Mac Version unterstützen übrigens nur 4 GPUs, wobei DualGPU-Platinen auch wie 2 GPUs gezählt werden.



Der Hinweis, dass man für DaVinci eine eigene Grafikkarte zur Oberflächendarstellung vorhalten sollte, scheint uns kaum noch relevant, besonders wenn die Steckplätze knapp sind. Denn bei unseren Tests beschleunigte eine zusätzliche GUI-GPU die Effekte immer nur noch marginal. Deutlich mehr Leistung erhält man durch Voll-Ausbau der freien PCI-Slots mit möglichst potenten Karten, von denen dann eine das GUI darstellt UND mitrechnet.



Wir hatten übrigens teilweise die integrierte Intel HD-Grafik unseres Core i7-2600k für das GUI benutzt. Mit dem Ergebnis, dass dieser Rechner gegenüber einer eine Single Nvidia GPU, die auch für das GUI zuständig war, in der Performance merklich einbrach. Das Abschalten der Intel-Grafik wirkte wie das Lösen einer Handbremse, obwohl sie eigentlich die Nvidia-Karte mit der GUI-Darstellung entlasten sollte.



Übrigens müssen die eingebauten GPUs nicht zwingend aus der gleichen Serie stammen, jedoch sollten (und können unter Windows) Hersteller (also AMD/ATI oder Nvidia) nicht gemixt werden. Wir hatten Testweise eine GTX470 im Verbund mit einer GTX770 in unserem Rechner, was das Duo in vielen Berechnungen auf das Niveau einer GTX 780 hob. Wenn jedoch nur eine der Karten zu wenig Speicher hat funktionieren die speicherhungrigen Optical Flow Algorithmen nicht mehr. Es genügt für 4K also nicht wenn eine Karte 6GB besitzt, sondern alle Karten müssen hiermit ausgestattet sein. Dazu dürfte es auch für Resolve effektiver sein, die Leistung zu verteilen wenn es identische GPUs vorfindet.



Soweit schon mal unsere aktuellen Weisheiten zur Resolve 10 Konfiguration. Wir arbeiten gerade an konkreten GPU-Tipps, die wir in kürze in einem weiteren Artikel an dieser Stelle veröffentlichen werden.



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