4K erst am Beginn seines Potentials
Doch in 4K bleibt die Bildqualität bei fast allen Kameras noch eher bescheiden. Der erste Hersteller, der dies grundlegend änderte, war ein Außenseiter: Samsung bot in seiner NX1 für 1.500 Euro ein nahezu perfektes 4K-Debayering. Der (eigentlich alte) Trick: Die Kamera skaliert ein 6K-Bild intern auf 4K herunter (sog. Downskaling). Mit bemerkenswert gutem Ergebnis. Allerdings benötigt man für so ein hochqualitatives Debayering eine hohe Rechenleistung in der Kamera (und muss gleichzeitig den Sensor in 6K noch mehr stressen).
Bemerkenswert blieb jedoch vor allem, dass sogar ein Jahr nach Samsungs Coup noch kein weiterer Konkurrent eine ähnliche 4K-Qualität bieten konnte. Weder in dieser Preisklasse noch eine Zehnerpotenz darüber. Doch nun scheint endlich Bewegung in dieses Feld zu kommen. Denn Sony hat mit der A7R II reagiert und bietet erstmals im 4K-Super35mm-Crop-Modus ein Downskaling von 5K auf 4K. Und somit die sauberste 4K-Auflösung, die man aktuell unter 10.000 Euro kaufen kann (Samsung hat den Markt ja leider schon wieder verlassen).
Und für die kommende A6300 hat Sony angekündigt, in 4K ebenfalls Downsampling zu nutzen, das wahrscheinlich ähnliche Ergebnisse erzielen dürfte. Auch Blackmagic weiß um diesen entscheidenden Qualitätsunterschied und hat darum seiner zweiten URSA-Generation einen 4,6K-Sensor spendiert. Die überschüssigen Pixel dürften hier ebenfalls der sauberen Skalierung dienen.
(Richtig gemachtes) Downsampling bringt mehr Qualität
Downsampling ist dabei tatsächlich ein entscheidender Entwicklungs-Schritt für eine gute 4K-Qualität. Denn hiermit wird in vielen Fällen unter anderem ein großer Teil des Strukturflimmerns durch feine Moirefrequenzen unterdrückt, das bei "schlechtem" 4K schnell ins Auge fällt.
Doch leider hat die hohe Pixeldichte auch ihren Preis, den schon mancher 4K-Filmer kennenlernen durfte. Durch die kleinere Fläche der einzelnen Sensel ist die durchschnittliche Qualität pro Sensel geringer. Kleinere Sensel können prinzipbedingt weniger Licht einfangen als größere Pixel. Da hierdurch unter anderem auch die Sättigung (FullWell) früher eintritt, haben kleinere Sensel tendenziell eine schlechtere Dynamik bzw. eine geringere SignalToNoise-Ratio.
Dies ist auch der Hauptgrund, warum viele Anwender oft bemerken müssen, dass 4K mehr rauscht als FullHD. Beim 2x2 Zusammenlegen der Pixel steigt übrigens die Dynamik indirekt an, weil das Grundrauschen durch die Zusammenlegung stark gemildert wird. Es wird tatsächlich zu einem guten Teil “herausgemittelt”. Und da das Rauschen die untere Grenze der Dynamik darstellt, tauscht man hier tatsächlich Auflösung gegen Dynamik. Aber das ist ein anderes Thema.



















