Letzte Woche erregte MAGIX einiges Aufsehen mit seiner Ankündigung, die Videoschnitt-Software Vegas Pro sowie weitere Programme aus dem Sony Portfolio zu übernehmen. Die Ansage, es werde zum Herbst eine neue Version von Vegas Pro geben, reichte – wenig überraschend – nicht ganz aus, um Bedenken in der Community ob der Zukunft von Vegas zu zerstreuen. Schließlich umfaßt das MAGIX Portfolio bereits einige Schnittprogramme, ua. auch Magix Video Pro X, welches ja in einem ähnlichen Preisbereich wie Vegas Pro liegt, aber unseres Wissens eine deutlich geringere Verbreitung hat. Möglicherweise, so die Befürchtung, könnte es dem Hersteller ja langfristig doch eher darum gehen, eine Konkurrenz vom Markt zu kaufen.
Allerdings ist es in den letzten Jahren auch mehr als ruhig um Vegas Pro geworden; man hatte nicht den Eindruck, als stehe die Weiterentwicklung des Programms sehr hoch auf der Sony Agenda, im Gegenteil. Insofern könnte das neue Zuhause auch eine Chance sein – zumal mit Product Owner Gary Rebholz tatsächlich auch der zuständige Betreuer zu MAGIX wechselt. Er begleitet Vegas seit den Anfängen bei Sonic Foundry. Somit scheint ein Weiterbestehen oder sogar Durchstarten von Vegas Pro tatsächlich erstmal halbwegs gesichert.
Wir haben in einem Email-Interview versucht, etwas konkretere Informationen über die Zukunft aus Gary Rebholz und MAGIX herauszukitzeln. Vorab eine Zusammenfassung der wichtigsten Infos auf Deutsch, die englischen Auskünfte folgen im Original, sie kommen direkt aus Madison, Wisconsin und wurden dort von Gary zusammen mit Sven Kardelke, Chief Product Officer Video und Foto bei Magix, verfaßt.

- Laut Gary und Sven wird Vegas Pro in Amerika weiterentwickelt, und zwar ausdrücklich unter dem Vegas Label. Ein kleines Programmiererteam wurde dafür ebenfalls von Sony übernommen, manche der Entwickler kennen das Programm bereits aus der Sonic Foundry Zeit. Das Team wird zudem aus dem MAGIX Hauptquartier unterstützt.
- Die nächste, für den Herbst geplante Version von Vegas Pro soll tatsächlich nicht nur ein MAGIX-Logo tragen (wie bei unserem Mockup), sondern auch neue Funktionen sowie vor allem wichtige Bug-Fixes sowie Stabilitätsverbesserungen bringen. Anregungen und Wünsche aus der Userbase werden derzeit dankend angenommen. Sowohl ein nativer ProRes Support (dringend benötigt aufgrund der QuickTime Sicherheitslücke) sowie eine Unterstützung von HEVC/H.265 stehen ganz oben auf der Liste, allerdings ist bei genauem Hinsehen hier die Rede von “upcoming versions” im Plural. Bleibt zu hoffen, daß es bis zum Herbst klappt.
- Doch auch MAGIX Video Pro X soll als Programm weiterentwickelt werden -- überhaupt plant MAGIX wie es scheint, alle bestehenden und übernommenen Programme in der Videosparte weiterzuführen. (In Sachen Produktdifferenzierung wäre ja genug Erfahrung vorhanden...) Im Audiobereich wird anscheinend noch evaluiert.
Die Fragen und Antworten im Original:

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