Wer schon länger slashCAM verfolgt dürfte sicherlich eine grobe Vorstellung davon entwickelt haben, welche Eigenschaften eine Kamera in unseren Augen erfüllen sollte, um eine Empfehlung von uns zu bekommen. Allerdings gibt es aktuell keinen zusammenfassenden Artikel, der beschreibt, nach welchen Kriterien wir möglichst objektiv eine Kamera als "sehr gut" einschätzen. Einerseits ist dies natürlich prinzipiell schwer, da jeder Anwender ein anderes Anspruchsprofil mitbringt. Während dem einen ein stabilisierter Sensor mit gutem Autofokus besonders wichtig ist, gibt es andere Anwender, welche auf diese Funktionen überhaupt keinen Wert legen. Trotzdem gibt es auch ein paar Eigenschaften, bei denen ein breiter Konsens darüber besteht, wann die Bildqualität einer Kamera gut oder schlecht ist. Und auf diese Punkte wollen wir in diesem Artikel einmal näher eingehen...
Debayering/Auflösung
Das A und O für ein gutes Bild ist eine saubere Auflösung. Dennoch können schon hier die Geschmäcker verschieden sein: Denn die höchste messbare Auflösung erzielt ein Sensor bei einem ungefilterten 1:1 Readout. Bei diesem Readout entspricht jeder Pixel im aufgezeichneten Bild einem Sensel (also einer Photodiode) auf dem Sensor. Da Pixel jedoch einen RGB-Wert haben, Sensel jedoch nur entweder rot ODER grün ODER blau sein können, müssen für einen Pixel die Farben aus den benachbarten Senseln geschätzt werden. Dadurch entstehen bei bestimmten Mustern deutliche Artefakte.
Deswegen bevorzugen die meisten Anwender eine Tiefpassfilterung. Darunter versteht man salopp gesagt, das "Glattbügeln" feinster Details, in denen diese Artefakte ansonsten besonders deutlich sichtbar werden können. Dafür opfert man die knackigste, natürliche Kantenschärfe im Bild:
Diese Tiefpassfilterung kann grob auf drei Wegen geschehen:
- Durch einen OLPF (Optical LowPassFilter). Diese optische Lösung besteht aus einer Filterscheibe die vor dem Sensor liegt. - Durch ein Objektiv mit geringer Auflösung oder - durch ein spezielles Debayering vor der Aufzeichnung.
Sauber gelingt ein Debayering nur durch ein vorhergehendes Downsampling des Sensors von einer höheren Auflösung. Nahezu perfektes 4K-Debayering haben wir bislang bei Kameras ab 5K Sensorauflösung gesehen. Aber nur, wenn diese auch einen vollen Sensor-Readout (sog. Full Sensor Readout) nutzen können. Das ist nicht selbstverständlich, denn manche Kameras lesen vor dem Downscaling nicht jede Zelle des Sensors, sondern lassen evtl. Zeilen aus (Lineskipping) oder fassen auf anderem Weg die Sensel "unsauber" zusammen (Binning).
Bitte nicht schon wieder das Thema OLPF, das hatten wir doch schon. Und bitte nicht immer den Wiki-Artikel als Gesetz nehmen, der betrachtet nur einen Teil der Problematik.
Mit...weiterlesen
Kamerafreund 21:35 am 3.6.2020
Danke! :)
Darth Schneider 15:42 am 3.6.2020
Das Problem mit den Punkten bei den Tests liegt gar nicht bei SlashCAM denke ich.
Ob eine Kamera jetzt gut ist oder nicht, ist doch von jedem einzelnen Käufer und Nutzer...weiterlesen
Grundlagen: Was ist der Exposure Index? Funktion und Nutzen Mo, 7.Februar 2022 Bei unserem Erstkontakt mit einem Vorserienmodell der Sony Venice 2 kam uns mal wieder eine Idee zu einem Grundlagen-Artikel. Denn was der Exposure Index bedeutet und bewirkt ist vielen Anwendern nicht wirklich klar...
Grundlagen: Dynamikumfang und Pixelgröße Di, 29.März 2016 Teure Cinema-Kameras werben mit unglaublichen Dynamikangaben. Doch eigentlich müsste die Dynamik doch physikalisch fest mit der Sensor-Pixelgröße zusammenhängen, oder etwa nicht? (Sponsored by SAE)