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Cebit 2003 Rückblick

Die CeBIT ist zu Ende, jedoch steht bereits die NAB im April vor der Tür, die weitere Neuigkeiten verspricht. Bis dahin könnt Ihr nocheinmal unsere Eindrücke von der Messe in Hannover nachlesen.

Zuallererst fiel auf, dass die CeBIT für Videobearbeitung eher uninteressant war. So fehlten dieses Jahr viele Aussteller, die in letzter Zeit interessante Produkte im Videobereich vorgestellt haben. Doch auch ohne Avid, Matrox, Adobe, Apple oder Sonic Foundry gab es ein paar Highlights, die wir an dieser Stelle noch einmal zusammenfassen wollen. Zwar hatten wir im Vorfeld der Messe schon über das Meiste berichtet, jedoch haben sich vor Ort noch einige Zusatzinformationen gefunden. Also fangen wir mit den Camcordern an...






Camcorder

Die interessantesten Camcorder kamen mit Sicherheit von JVC und Panasonic. Der neue HD-Camcorder von JVC wird jetzt ab Sommer in zwei Versionen ausgeliefert. Das scheint jedoch noch nicht jeder mitbekommen zu haben, denn bei der Berichterstattung sprechen die meisten Medien immer nur von dem einen JVC HD-Camcorder. Dabei werden sich die Modelle durchaus in wichtigen Punkten unterscheiden.



Der rund 4000 Euro teure GR-HD1 kommt scheinbar nicht mit allen angekündigten Auflösungen auf den Markt. So beherrscht (laut Standinfo) erst der JY-HD10 echte 720p-Signale, kostet bei Einführung aber auch 5000 Euro. Dafür gibt es hier auch XLR-Eingänge fürs Mikrofon. Ansonsten kannte das Standpersonal, welches die Prototypen eifrig bewachte, auch nicht mehr Details, als die schon vorher aus dem Internet bekannten. Immerhin gab es ein Datenblatt für den JY-HD10, welches verriet, dass der Camcorder bei der MPEG-Aufzeichnung mit einer konstanten Datenrate arbeitet, die mir mit 19,7 Mbit doch etwas unterdimensioniert für einen MPEG2-Strom dieser Größe vorkommt. So werden bei schnellen Bewegungen sicherlich hier und da Artefakte sichtbar und in der Nachbearbeitung wird man bei einer Farbkorrektur sicherlich schnell Blöcke zu Gesicht bekommen. Mein Eindruck insgesamt: Durchaus eine interessante Technologie, die (zumindest mich) aber noch nicht wirklich überzeugt. Allerdings werden die beiden Modelle sicherlich jede Menge Erstkäufer finden, weshalb die Konkurrenz von Sony und Panasonic bald mit Ähnlichem nachziehen wird. Ich schätze, dass wir schon 2004 die erstem HD-Modelle in den Läden finden werden, die dann auch in günstigeren Preisregionen das Thema HD wirklich interessant machen.



Der Panasonic NV-GX 70 EG beeindruckte dagegen wirklich durch seine Miniaturisierung. Einen derartig kleinen 3-Chipper hat die Welt bis dato nicht gesehen. Und auch beim Preis hat sich nichts getan. Für gerade einmal 1500 Euro Listenpreis soll das Modell nach wie vor spätestens ab Sommer erhältlich sein. Natürlich wird das Low-Light Verhalten wahrscheinlich nicht überragend sein, dafür kann man diesen 3-Chipper wirklich immer dabei haben, um bei entsprechendem Licht hochwertige Aufnahmen zu machen.



Ansonsten gab es eine Flut von Einchippern zu sehen, die mich jedoch weniger interessierten. Einzig die TRV-80 von Sony scheint ebenfalls einen erweiterten 16:9 Mode zu haben, der tatsächlich die gesamte Chipfläche ausnützt. Allerdings ist der Preis von 1500,- Euro für einen Einchipper mittlerweile doch etwas happig.



Und natürlich gab es auch von vielen Herstellern DVD-Camcorder zu sehen, die ich persönlich jedoch im jetzigen Stadium für eine Spielerei halte.






Schnittprogramme

Bei den Schnitprogrammen wurde es dagegen schon interessanter: Canopus zeigte öffentlich die erste Betaversion von Edius, Pinnacle ebenfalls eine Beta von Edition 5.0. Beide Programme sollen frühestens im Mai auf den Markt kommen. Edius wirkte dabei schon erstaunlich stabil. Allerdings kommt mir die beschränkte Anwendergruppe auf DV-Storm und Rex-Kunden doch etwas klein vor. Es ist jedoch zu erwarten, dass Canopus über kurz oder lang dieses Programm auch anderen Anwenderschichten zur Verfügung stellen wird. Vom Funktionsumfang entspricht Edius dabei ungefähr Premiere, wobei es bei Effekten etwas weniger mitbringt, dafür wirklich alles in Echtzeit beherrscht. Insgesamt scheint es auch noch etwas mehr Echtzeit aus einem Prozessor herauskitzeln zu können, als die Canopus-Karten bisher unter Premiere schafften. Als einziges wirkliches Manko fiel mir an der jetzigen Beta-Version auf, dass sich Effekte nicht keyframen lassen. Allerdings soll dieses Feature bereits in der nächsten Version vorhanden sein.



Besonders gespannt wollte ich mir auch Edition 5.0 vorführen lassen. Mit Echtzeiteffekten ohne zusätzliche Hardware könnte dieses Programm ebenfalls sehr interessant werden. Leider war die Demoversion während meiner Anwesenheit nicht einsatzbereit und lies sich nicht starten. Wir bekommen jedoch schnellstmöglich eine eigene Testversion zugeschickt und können dann genaueres berichten.



Ebenfalls wenig Glück scheint meine Anwesenheit Ulead beschert zu haben. So stürzte auch Media Studio 7 bei meiner Demonstation häufig ab, was laut Standmitarbeiter jedoch natürlich „sonst nicht der Fall“ ist. Allerdings habe ich die deutsche Vollversion bereits zum Testen mitbekommen, weshalb Ihr hier in kürze nachlesen könnt, ob sich der Umstieg lohnen kann. Die Features sehen auf jeden Fall recht vielversprechend aus.








Schnittkarten

Bei den Schnittkarten gab es dagegen kaum Neuerungen. Allerdings wurde auf dieser CeBIT auch der Trend klar, was in Zukunft mit speziellen Hardware-Lösungen passieren wird: Sie werden einfach aussterben. So haben alle Softwarehersteller bis auf Sonic Foundry und Adobe nun Echtzeit-Effekte in voller PAL-Auflösung ohne zusätzliche Hardware im Programm. Und es ist auch ein offenes Geheimnis, dass bei den Echtzeitschnittkarten von Canopus oder Matrox die meisten Effekte ebenfalls in Software erzeugt werden. Einzig ein Hardware-Codec kann dabei noch die Echzeit-Effekte nach DV-wandeln, jedoch ist dies mit kleinen Performance-Einbußen auch bereits heute in Software möglich. Und für ein Hardware-Overlay auf einem Preview-Monitor reicht ja eigentlich auch eine einfache TV-Karte mit etwas Treiber-Software.



In einem waren sich allerdings viele Anwesenden einig. Adobe wird sich mit Premiere etwas einfallen lassen müssen. Zwar gilt es als sicher, dass auch die Version 7 mit Echtzeit und internem YUV-Renderer kommen wird, jedoch wird dies noch etwas dauern. Dafür pfeiffen die Spatzen von den Dächern, dass After Effects 6 im Herbst kommen wird...


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