Aktuelles Die ultimative CINE-Kamera? Blackmagic URSA Cine 12K - 16 Blendenstufen für 15.000 Dollar!

Die ultimative CINE-Kamera? Blackmagic URSA Cine 12K - 16 Blendenstufen für 15.000 Dollar!

Für viele DOPs gilt aktuell die ARRI ALEXA 35 als ultimative CINE-Kamera. Doch nun wird auch Blackmagic mit der URSA Cine 12K nicht nur ein günstiges, sondern ebenso beeindruckendes Cine-Flagschiff für echten High-End Cinema-Workflow anbieten...

// 20:42 Fr, 12. Apr 2024von

Mit der URSA Cine 12K hat Blackmagic das neueste URSA-Modell rundum neu gestaltet. So wurden zwar einige Eigenschaften der alten URSA-Serie übernommen, jedoch weitaus mehr Features oder Details komplett überarbeitet. So klicken beispielsweise viele Buttons nicht mehr akustisch, sondern sind jetzt soft-touch, also "silent". Auch lassen sich viele (mitgelieferte) Rod-Halterungen werkzeuglos arretieren. Ebenfalls ungewöhnlich: Es gibt nun zwei (!!) 5-Zoll Touchscreen-Displays zur Videovorschau, wobei das an der linken Kameraseite zudem ausklappbar ist und auf der Rückseite ein weiteres Info-Display verbaut ist.






Am Gehäuse finden sich viele (auch frei definierbare) Buttons sowie diverse externe Lemo-anschlüsse für Strom (12V/24V/2 A gesamt). Neben drei unabhängigen 12G SDI-Outputs wurde für zukünftige Workflows zudem ein 10G-Ethernet RJ-45 Anschluss verbaut. Auch Wifi wurde bereits in der Standardausstattung integriert.



Die Blackmagic URSA Cine 12K
Die Blackmagic URSA Cine 12K



USB-C als universeller Zubehör-Standard?

Besonders universell wirken die zahlreichen verfügbaren USB-C Anschlüsse, die an vielen Stellen des Bodys unter feuchtigkeitsabweisenden Klappen zu finden sind. Hierfür soll es in naher Zukunft viel Zubehör - auch von Drittherstellern - geben und sogar der Viewfinder wird bei der neuen URSA Cine 12K direkt über USB-C angeschlossen. Da ein USB-C-Anschluss ja auch immer die Stromversorgung der angeschlossenen Geräte bereitstellen kann, könnte sich USB-C somit als Zukunftslösung für universelles Kamerazubehör zum Riggen herausstellen. Wir sind sehr gespannt, ob hier andere Hersteller in Zukunft ebenfalls auf diesen Zug aufspringen werden.



Die Blackmagic URSA Cine 12K
Die Blackmagic URSA Cine 12K






NVMe-basierte Speichermedien

Ebenso besonders sind die neuen Speichermedien, die für besonders hohe Datenraten genutzt werden können. Es handelt sich hierbei um NVMe-Drives, die einem proprietären Cartridge residieren, welches über eine PCIe4 x8-Steckverbindung kommuniziert. Da nackte NVMe-Platinen als interne PC-Komponente nicht für mehrere Steckvorgänge geeignet sind, wirkt die Cartridge hier unter anderem als mechanischer Schutz für den Speicher. Zudem gibt es einen eigenen externen Reader mit drei Einschüben, der über ein 10G-Interface in ein Netzwerk eingebunden werden kann (und dort sicherlich auch gut mit Blackmagic Cloud Storage-Lösungen zusammen spielt.). Auch kann man das Medium in der Kamera ähnlich einem Blackmagic Cloud Storage nutzen und über das Netzwerk direkt auf die Daten in der Kamera zugreifen.



Im Lieferumfang der Kamera wird bereits ein 8TB-Medium enthalten sein. So soll die Blackmagic URSA Cine 12K in einem Pelicase mit umfangreicher, drehfertiger Ausstattung ausgeliefert werden, dass man nur noch einen Akku und eine Optik benötigt, um loslegen zu können. Sogar Zubehör wie Baseplate oder Monitor Rods sollen bereits mitgeliefert werden.



Die Blackmagic URSA Cine 12K
Die Blackmagic URSA Cine 12K


Wer lieber auf CFexpress oder externe USB-Drives aufzeichnen will, soll auch nicht im Regen stehen gelassen werden. Blackmagic kündigte an, dass es zu einem späteren Zeitpunkt auch entsprechende Interfaces zum Andocken geben wird.





EF- und PL-Mount vor 12K-Sensor

Die Kamera wird mit einem nativen PL-Mount sowie einem "locking EF-Mount" ausgeliefert werden. Dazu soll es eine optionale LPL-Mount geben. Hinter den integrierten ND-Filtern besitzt der Sensor auch einen Optischen Low Pass Filter (OLPF), der Moirés und Aliasing-Artefakte unabhängig vom Objektiv verhindern soll.



Der verbaute 12K Large-Format-Sensor ist eine komplette Eigenentwicklung von Blackmagic. Seine 12,288 x 8,040 Sensel erstrecken sich über eine 3:2 Fläche von 35.64 x 23.32 mm. Ein Sensel hat demnach eine Kantenlänge von 2,92 µm.



Die Blackmagic URSA Cine 12K
Die Blackmagic URSA Cine 12K






Mehr Dynamik ohne Bayer-Matrix

Das wirkt auf den ersten Blick eher klein und ist natürlich der hohen Auflösung geschuldet. So besitzt der 12K Sensor ein spezielles Mosaic-Pattern, das von farblosen (also ungefilterten) Senseln durchsetzt ist. Es ist zwar kein typischer RGBW-Sensor, nutzt jedoch dessen grundsätzliche Idee, die Luminanz durch filterlose W-Sensel mitzuschätzen.



Statt eines Bayer 2x2 RGGB Musters besitzt das Filterarray eine sich wiederholende 6x6 Filtersturktur, in der sich 6xRed, 6xBlue, 6xGreen und 18x White/Clear Sensel befinden.



Alleine durch den Einsatz von Clear (White) Senseln kann man gegenüber einem RGGB-Pattern mindestens eine Blendenstufe gewinnen, was die kleinere Pixelpitch schon einmal spürbar kompensiert. Zugleich steigt auch der FullWell deutlich, zumindest solange für einen endgültigen Pixel mehrere Sensel zusammengefasst werden dürfen. Auch das Denoising soll angeblich durch W-Sensel effektiver arbeiten können, was für den weiteren Dynamik-Zuwachs in den dunklen Bildpartien verantwortlich sein dürfte.



Damit sollte eigentlich klar sein, dass diese Kamera gar nicht als native 12K-Kamera gedacht ist. Denn das Sensel-Filtermuster wurde vor allem so gewählt, dass sich die Filterstruktur optimal für das Downsampling nach 8K und 4K eignet. Und genau dies passiert bereits bei der internen Skalierung, wenn man nicht in 1:1 sondern bei voller Sensorfläche in 4K oder 8K aufzeichnet. Alternativ kann Resolve diese Debayering-Vorteile aber auch in der Postproduktion auf eine native 12K Aufzeichnung anwenden.





Sehr gute Rolling Shutter Werte

Doch der Sensor bringt noch einen weiteren großen Vorteil, wenn man nicht in 12K aufzeichnet: Der Rolling Shutter verbessert sich bei der Skalierung in seinen Auslesezeiten. Und diese Zeiten können sich wahrlich sehen lassen:



Um den gesamten Sensor in 12K mit 3:2 auszulesen, benötigt die neue URSA Cine 12K exakt 12,06 Millisekunden. Diese reduzieren sich bei einer 16:9 oder 17:9-Auslesung mit voller Sensorbreite auf ca. 10 ms. Zeichnet man den gleichen Sensorbereich (16/17:9) dagegen in 4K oder 8K auf, so landet die Auslesezeit sogar um die 5,5 Millisekunden! Das ist zwar noch kein Global Shutter Niveau, jedoch für eine Large-Format-Kamera ein fantastischer Wert...





16 Blendenstufen Dynamik bei hohen Frameraten

...der noch von einem anderen fantastischen Wert begleitet wird: Blackmagic nennt für die URSA Cine 12K eine Dynamik von 16 Blendenstufen! Das sollte die Kamera bereits sehr nahe an eine ARRI35 rücken lassen, die 17 Blendenstufen in ihren offiziellen technischen Daten führt.



Die schnellen Rolling Shutter Zeiten ermöglichen zudem relativ hohe Frameraten: 12K Open Gate 3:2 kann mit bis 80 fps ausgelesen werden, 12K 17:9 mit 100 fps und 2:4:1 sogar mit 120 fps. Filmt man "scaled", also volle Sensorbreite mit zusammengefassten Senseln in 4K oder 8K, so sind in 17:9 bis zu 180 fps möglich - und in 4K/8K-Breitbild (2:4:1) sogar maximal 224 fps. Hinzu kommen noch alle erdenklichen Kombinationen mit anamorpher Aufzeichnung (1.3x, 1.5x, 1.6x, 1.66x, 1.8x, 2.0x).



Die Blackmagic URSA Cine 12K
Die Blackmagic URSA Cine 12K



Für wen?

All diese technischen Werte belegen, dass Blackmagic diese Kamera definitiv für High-End Cinema-Workflows geschaffen hat, was sich letztlich auch im Preis niederschlägt. Dennoch liegt dieser deutlich unter einer ALEXA35 oder einer VENICE: Die URSA CINE 12K wird in zwei Konfigurationen ausgeliefert, einmal mit und einmal ohne den neuen URSA Cine EVF (Electronic Viewfinder). Das Standardmodell soll dabei 16.215 Euro kosten und bald in kleinen Stückzahlen verfügbar sein. Das Modell inklusive EVF soll 18.025 Euro kosten.


Weitere Infos zur Kamera finden sich hier



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