Herausforderungen beim Dreh, von Strobo bis Polarisation...

Große Probleme bei den Aufnahmen bereiteten offensichtlich die beim Tanz häufig verlangten, schnellen Bewegungen, die in 3D sehr schnell stroboskopieren -- die Tänzer sahen laut Wenders aus "wie indische Göttinnen mit mehreren Armen". Eine Verdoppelung der Bildrate auf 50 Frames brachte zwar eine perfekte Bewegungsauflösung, konnte zum großen Bedauern des Regisseurs aufgrund des Kinostandards 24p jedoch nicht verwendet werden. Um auch hier einer realistischen Darstellung näherzukommen, wurde statt dessen viel mit Bewegungsunschärfe gearbeitet (ob diese schon beim Dreh über die Anpassung der Verschlußzeit erreicht oder nachträglich hinzugefügt wurde, ging leider nicht ganz klar hervor).



Übrigens lieferte Derobe (dem man gerne noch länger zugehört hätte) auch noch eine recht einleuchtende Erklärung, weshalb eine geringe Schärfentiefe in einem 3D-Bild eher kontraproduktiv sei. Sie hat nichts mit Sehgewohnheiten oder der Lenkung von Zuschauerblicken zu tun, sondern ist rein wahrnehmungsphysiologisch begründet. Und zwar müssten, damit ein Zuschauer zwei Bilder zu einem dreidimensionalen Eindruck kombinieren kann, diese möglichst scharf sein, sonst gäbe es entsprechend wenige räumliche Anhaltspunte für Tiefe. Während also Unschärfen im 2D-Bild die Räumlichkeit betonen, reduzieren sie sie in 3D.



Trotz der Vielzahl an Tests und dem hohen Aufwand blieben grundlegende Schwierigkeiten bei der 3D-Filmerei bestehen, etwa um die Polarisationseffekte in den Griff zu bekommen, oder auch bei hohen Kontrasten im Bild. Man merkt dies beispielsweise, wenn sehr helle Kleidung auf einer sehr dunklen Bühne getragen wird (dann flimmert es leicht). Was die Montage betrifft, so war bei der Filmvorführung an einer der seltenen Stellen, an denen kein harter Schnitt verwendet wurde, sehr schön zu sehen, daß Überblendungen zwischen sehr unterschiedlichen Einstellungsgrößen (von einem Portrait in die Totale) die räumliche Illusion zerstören. Als "Jugend forscht" bezeichnete Wenders selbst den Editing-Prozeß -- bei dem sich schnell zeigte, daß vieles, was er über 2D-Schnitt gelernt hatte, nicht funktionierte. Ebensowenig funktionierte die anaglyphe Vorschau im Schnitt, mit der er sich in keinster Weise anfreunden konnte. Daher wurde ein Projektionssystem mit zwei Beamern installiert, auf dem das zunächst in 2D geschnittene Material nach dem Rendern in 3D gesichtet wurde.


Apropos Projektion: auch diese spielt eine große Rolle für das Erlebnis der Zuschauer. Obwohl man bei der Produktion perfekte Arbeit geleistet hat, kann das Resultat im Kino mittelmäßig wirken, je nach Qualität und Einrichtung des Vorführsystems.



3D goes Indie auf der Berlinale -- und im Kino (Wenders Pina; The Mortician) : muskeln






Aktion
PS. slashCam verschenkt Gutschen-Codes (noch bis 30.6.2024)
Wer beim Fachhändler Teltec für mindesten 300 Euro (netto) einkauft, kann 20 Euro sparen mit dem Gutscheincode SLASH20CAM, ab einem Mindestbestellwert von 500 Euro netto mit dem Code SLASH50CAM sogar 50 Euro - mehr Infos .
Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Meine nächste Kamera wird eine










    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash