Samsung wird keine neuen Ultra HD) Blu-ray (aka 4K Blu-ray) Player herstellen - die Markteinführung eines für dieses Jahr geplanten neues HighEnd-Modells wurde sogar kurzfristig abgebrochen - zudem will Samsung (zumindest in den USA) auch keine neuen 1080p Blu-ray Player mehr veröffentlichen. Mit dieser Entscheidung Samsungs schaut die Zukunft von UltraHD 4K Blu-ray noch ein Stückchen düsterer aus. Erst 2016 wurde das Format gestartet, um 4K Inhalte in hoher Qualität und unabhängig vom Netz per physikalischem Medium wiedergeben zu können.
Letztes Jahr hatte schon der chinesische Hersteller Oppo Digital bekanntgegeben, die Entwicklung neuer 4K Blu-ray Player einzustellen- trotz hervorragender Reviews seiner bisherigen Modelle. Ein weiteres Problem fürs Format 4K Blu-ray: es werden nicht alle neuen Hollywoodfilme als 4K Blu-ray Discs erschienen, große Produktionen wie etwa "The Favourite", "Stan & Ollie" sowie "Holmes And Watson" werden nicht auf 4K BD veröffentlicht werden.
Neue 4K Blu-rays (wie z.B. "Bohemian Rhapsody") von 20th Century Fox kommen im neuen dynamischen HDR-Format HDR10+ auf den Markt, welches zwar besser als HDR10 aussieht, aber zum Missmut von potentiellen Käufern führen kann, weil es damit zwei unterschiedliche Formate (Dolby Vision und HDR10+) gibt und nur wenige Player/Fernseher, welche beide abspielen können. Und ein Formatwirrwarr ist das letzte, was ein noch fragiler Markt für ein neues Medium brauchen kann.

Mit Preisen zwischen 23 und oftmals über 30 Euro, einem noch sehr kleinen Angebot an Filmen und oftmals (je nach Setup) kaum wahrnehmbaren Bildqualitätsvorteilen gegenüber hochskaliertem HD ist Ultra HD Blu-ray nicht grade ein Selbstläufer - zumal digitale online Versionen der selben Filme deutlich billiger sind. Der Marktanteil von 4K Blu-ray Discs ist (in den USA) aktuell deswegen mit 5% noch immer sehr gering - obwohl immer mehr (und immer größere) 4K Fernseher in den Haushalten stehen. Die Verkäufe von normalen (SD)-DVDs machen immer noch den Löwenanteil von 57.9% aller optischen Medien aus.
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Die große Konkurrent für 4K Blu-ray sind natürlich die großen Streamingportale wie Netflix und Amazon, welche immer mehr Inhalte in UltraHD 4K anbieten und - was die Kompatibilität mit neuen (HDR-)Formaten angeht - viel beweglicher als physikalische Medien sind. Ein Update der Abspiel-App auf dem SmartTV samt Neuencoding der eigenen Inhalte ist relativ einfach zu realisieren.
Und auch für die Filmstudios bieten digitale Version ihrer Filme (z.B. via Apple iTunes, Amazon Prime oder Netflix) Vorteile gegenüber optischen Medien: die Lizenzen können dynamisch vergeben werden und es müssen nicht aufwendig Discs produziert und vertrieben werden.
Über die Zukunft von Ultra HD Blu-ray entscheidet aber der Zuschauer - bei ausreichenden Verkäufen werden auch genügend Filme als 4K BD erscheinen, die Discs selbst erschwinglicher und das Format weiterentwickelt werden. Sollten die Verkäufe aber weiterhin für die Industrie nicht zufriedenstellend sein, wird Ultra HD BD in der Cineasten-Nische bleiben und einen langsamen Tod sterben. (Danke an cantsin)