Im Kampf von Geschäftsinteressen und Sicherheitsrisiken bezüglich der Regeln von Drohnenflüge scheint sich in den USA eine neue Richtung durchzusetzen. Bisher schien eine eher restriktive Haltung ( Drohnenführerschein für alle) zu herrschen - nun scheint die amerikanische Luftfahrtbehörde angesichts von Forderungen aus der Industrie diese Regeln neu zu überdenken und eine deutlich permissivere Regelung zu planen - samt einkalkulierter Verletzungsgefahr.
So will ein von der amerikanischen Regierung eingesetztes Komitee zur Neuregelung der Drohnen Regelungen das weitgehende Verbot von Flügen über bewohnten Gegenden bzw. Menschenmengen aufheben. Denn z.B. Fernsehsender wollen Drohnen gerade dort einsetzen, wo sich viele Ereignisse abspielen - mitten in der Stadt - und nicht beschränkt sein auf Luftbilder aus unbewohnten Gebieten. Und ebenso Mobilfunkanbieter, die Drohnen zur Wartung ihrer Mobilfunkmasten in der Stadt nutzen und natürlich Internet-Versandhändler wie Amazon, die per Drohne direkt zum Kunden ausliefern lassen wollen.

Vorgeschlagen werden 4 Kategorien von kommerziellen Drohnen. Die erste Kategorie sind extrem leichte Drohnen mit einem Gewicht bis zu 250 g - diese sollen praktisch unbeschränkt fliegen dürfen, auch über Menschenmengen - die Hersteller dieser Drohnen müssten zusichern, dass nur eine 1% Chance besteht, dass beim Absturz einer ihrer Drohnen auf einen Menschen dieser schwere Verletzungen erleiden würde.
Alle größeren Drohnen müssen zumindest 6 Meter über den Köpfen von Menschen fliegen bei einem seitlichen Abstand von mindestens 3 Metern. Drohnen der zweiten Kategorie wären eher kleine Drohnen, welche je nach Design über Menschen fliegen dürften - die Hersteller müssten auch hier durch Tests demonstrieren, dass bei einem Absturz das Risiko einer schweren Verletzung maximal 1% beträgt.
Drohnen der dritte Kategorie dürften nicht über Menschenmengen oder dicht besiedelten Gebieten fliegen, sondern nur in abgeschlossenen bzw eingeschränkten Zonen, wo Menschen nur mit Erlaubnis des Drohnenpiloten anwesend sein dürften (wie z.B. bei einem Filmdreh). Drohnen dürften diese Menschen kurzzeitig überfliegen. Hier dürfte die Wahrscheinlichkeit einer schweren Verletzung bei einem Treffer sogar bei maximal 30% liegen.
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Drohnen der vierten Kategorie dürften sogar dauerhaft über Menschenmengen fliegen - einen Plan vorausgesetzt, wie Flugrisiken zu vermeiden wären. Auch hier dürfte die Verletzungswahrscheinlichkeit bei 30% liegen. Einem Sprecher der Small UAV Coalition, einer Interessengemeinschaft der an Drohnenflügen potentiell profitierenden Industrie, zufolge, wären solche Risiken normal und "die Technologie würde in Wahrheit eher Leben retten als sie bedrohen".
Die Vorschläge des Komitees sind nicht bindend für die amerikanische Luftfahrtbehörde, aber doch starke Empfehlungen. Voraussagen nach werden in den USA bis 2020 jährlich 7 Millionen Drohnen verkauft - dreimal mehr als aktuell. Werden die Flugregeln für Drohnen tatsächlich so weit gelockert (was weltweite Vorbildwirkung haben könnte) würden bei der zu erwartenden Vielzahl von Drohnenflügen Verletzungen oder sogar Todesfälle durch abstürzende oder fehlgeleitete Drohnen wohl als ein Zivilisationsrisiko wie Verkehrsunfälle gelten - traurig, aber dem Nutzen zuliebe von der Gesellschaft akzeptiert.
Fake oder nicht? Drohne fliegt durch Scheibe: