China gibt Gas, was KI angeht, nicht zuletzt auch im Filmbereich - Ende Juni wurde auf dem Filmfestival in Shanghai KI ganz klar als Chance für die Zukunft gefeiert, doch nicht nur das: Mit der Technologie will man zugleich sogar seine filmische Vergangenheit "pflegen".

So sollen im Rahmen eines neuen "Kung Fu Film Heritage Projects" 100 Martial-Arts-Klassiker mithilfe von KI irgendwie neu aufgelegt werden. Was genau die Überarbeitung umfassen soll, ist nicht klar, jedoch scheint neben einer Bild- und Tonrestaurierung auch die allgemeine Ästhetik ein Ziel zu sein, um diese Filme zeitgemäßer erscheinen zu lassen. "AI Revitalization" ist das Schlagwort.
Betroffen vom Facelift sollen u. a. Bruce Lees Fist of Fury (1972), Jackie Chans Drunken Master (1978) sowie Once Upon a Time in China (1991) von Tsui Hark mit Jet Li in der Hauptrolle sein. Dass sich KI-basierte Überarbeitungen von älteren Filmen nicht immer sehen lassen können, musste James Cameron letztes Jahr feststellen, als er Häme für die hochskalierten 4K-Versionen einiger seiner Filme erntete. Bleibt abzuwarten, wie es den Kung-Fu-Klassikern ergehen wird.
// Top-News auf einen Blick:
- YouTuber verliert Prozess - Bruce Willis Synchronstimme darf nicht geklont werden
- Preview auf objektbasierte Maskentools in der Premiere Pro Beta
- Blackmagic DaVinci Resolve Studio ab sofort auch mit monatlicher Lizenz
- Neu und kostenlos - Adobe Premiere für iPhone
- Canon teasert neue, kompakte Kamera - Cine-Modell zur IBC?
- Revolutionärer AF für Cine-Objektive: Tilta Autofokus-Adapter zapft interne Kamera-...
Zugleich wurde auf dem Filmfest auch ein Remake von John Woos "A Better Tomorrow" angekündigt, das als weltweit erster, komplett KI-produzierter Animationsfilm gehandelt wird. Der Film "A Better Tomorrow: Cyber Border" scheint bereits fertiggestellt zu sein; ein Trailer wurde auf der Veranstaltung gezeigt, jedoch lassen sich leider (noch) keine Clips im Internet auftreiben. Laut dem Produzenten wurde der Film von einem 30-köpfigen Team erstellt - traditionellerweise umfasst die Creditliste von animierten Kinofilmen das 10- bis 100-Fache an Namen. Auf einer anderen Veranstaltung, auf der diverse KI-Technologien vorgeführt wurden, hieß es laut Variety - sehr passend dazu -, dass Renderfarms im chinesischen Guizhou Visual-Effects Aufgaben schon heute in 24 Stunden prozessieren könnten, für die früher 400 Tage benötigt wurden.
In ungefähr die gleiche Kerbe haut ja übrigens auch Kling AI, einer der chinesischen Anbieter von KI-Videomodelle, der mit seinem Movie Co-Creation Plan neun recht bekannte, chinesische Filmregisseure dafür gewinnen konnte, einen Kurzfilm mit KI zu erstellen.