DJI hat – vorerst nur in China – die neue Lieferdrohne FlyCart 100 vorgestellt, die ganze 80 Kilo an Nutzgewicht über Strecken von bis zu 6 Kilometer weit transportieren kann - die Drohne selbst wiegt allerdings schon satte 60 Kilo. Mit zwei Akkus erreicht sie sogar eine Reichweite von 12 Kilometern, allerdings bei einer reduzierten Last von 65 Kilo. Ihr maximales Abfluggewicht mitsamt Nutzlast beträgt rund 150 Kilo. Das ist ein gewaltiges Upgrade gegenüber dem bisherigen Lastdrohnen Topmodell FlyCart 30, welches nur eine Last von 30 Kilogramm transportieren konnte. Die FC100 zielt auf praktische Anwendungsfälle in den Bereichen Warentransport, Notfallrettung, Brandbekämpfung und Wartung von Stromleitungen ab, aber grundsätzlich sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: sie könnte zum Beispiel auch dafür eingesetzt werden, um das Equipment für einen Filmdreh an einem schwer zugänglichen Ort zu transportieren.

Flugsicherheit
Bei einem so großen Fluggewicht muss natürlich auch ein besonderes Augenmerk auf die Flugsicherheit gelegt werden, da der Schaden bei einer Kollision oder einem Absturz einer 150-Kilo-Drohne natürlich riesig wäre. Und so verfügt die FlyCart FC100 über eine Entfernungsmessung per LiDAR (Light Detection and Ranging), welche 300.000 Messpunkte pro Sekunde abdeckt, sowie ein Millimeterwellenradar für Flüge bei schlechter Sicht und ein fünflinsiges Fischaugen-Sichtsystem zur Echtzeit-Erkennung von Gelände und Hindernissen. Zudem soll ein Fallschirm die Drohne vor einem unkontrollierten Absturz mit voller Geschwindigkeit bewahren. In China bietet DJI auch eine gratis Haftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von umgerechnet rund 150.000 Euro zusammen mit der FC100 an.

Per O4-Übertragungssystem kann die FC100 über Entfernungen von bis zu 20 Kilometern geflogen werden. Um auch bei widrigen Bedingungen abheben zu können, ist die FlyCart 100 per IP55-Rating auch gegen Spritzwasser und Staub geschützt und fliegt bei Temperaturen zwischen -20° und 40°.
Wie schon der FlyCart 30 wird auch der FC100 mit zwei Transportsystemen geliefert: einem Fracht- und einem Windenmodell. Das Frachtmodell besitzt ein spezielles Fach, das ein einfaches Be- und Entladen ermöglicht. Das andere Modell befördert eine Ladung per Winde mit einem nach unten führenden Seil, das entweder manuell oder automatisch gesteuert werden kann.
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DJI RC Plus 2 Fernsteuerung
Kontrolliert wird die FC100 Lastdrohne mittels der speziellen DJI RC Plus 2 Fernsteuerung mit einem 7" großen, 1.400 nits hellem Display, die auch über einen Modus verfügt, der die Steuerung durch zwei Controller durch Piloten mit verschiedenen Standorten erlaubt.

Der Preis der FlyCart 100 startet mit einem Preis ab 10.677 Euro mit Standardakku und reicht bis hin zu einer 14.240 Euro teuren Version mit Hochleistungsladestation.
Man darf gespannt sein, wann das erste Video auftaucht, in welchem jemand sich selbst mithilfe von DJIs neuer Drohne durch die Luft transportiert und das dokumentiert – die Nutzlast reicht jetzt jedenfalls dafür aus. Wie lange der Einsatz als Transportdrohne noch auf sich warten lässt, ist ungewiss – hier hat das Luftfahrt-Bundesamt noch ein Wörtchen mitzureden. Sollte die FC100 allerdings wirklich zur lokalen Auslieferung von Bestellungen genutzt werden (als Art Amazon Prime auf Turbo), dann dürfte es zu schnell zu Klagen von vom Fluglärm genervten Anwohnern kommen.