Hollywood und KI James Cameron will Schauspieler nicht durch Prompts ersetzen

James Cameron ist bekannt nicht nur als extrem erfolgreicher Regisseur mit Box-Office-Hits wie Terminator, Titanic, Abyss und Avatar, sondern auch als ein extrem innovativer, der neuen Techniken gegenüber sehr aufgeschlossen ist und diese oft auch als erster im großen Maßstab eingesetzt hat. So hatte er etwa ein eigenes, digitales 3D-Kamerasystem und ein neues Performance-Capturing-Verfahren samt virtueller Kamera für Avatar sowie digitale Morphing-Techniken in Terminator entwickelt.





Was der dreifache Oscar-Preisträger über generative KI denkt, ist daher besonders interessant - tatsächlich gehört er ja auch dem Vorstand des Bild-KI Vorreiters Stability AI an. Ob er sie wohl als Chance oder Bedrohung für die klassische Hollywood-Filmproduktion sieht? Zum Start des dritten Teils von Avatar ("Avatar: Fire and Ash") hat er sich unter anderem genau dazu jetzt in einem sehr sehenswerten Interview (ab 20:55) geäußert.



Demnach sieht er Video-KIs, die mit seinen Werken (und den von anderen) trainiert wurden und fantastische neue Welten wie in Avatar einfach per Knopfdruck generieren können, eher als Herausforderung der menschlichen Kreativität, um neue bislang ungesehene visuelle Welten zu erschaffen. Denn KIs sind seinen Worten nach zwar mächtige Mixer aller Werke, die es bisher gibt und mit denen sie trainiert wurden, aber das genau ist seiner Meinung nach auch ihre Begrenzung, denn sie können nichts wahrhaft Neues erschaffen.



Performance Capturing instead of AI
Performance Capturing statt KI


Die gelebte Erfahrung eines Drehbuchschreibers und die ganz besonderen Eigenheiten von Schauspielern, die sie einmalig machen, finden sich im Output von KIs als Durchschnitt aller bisherigen Kunst nicht wieder - aber genau sie geben Filmen (bzw. Kunstwerken allgemein) etwas einzigartiges. So setzen KIs die Messlatte jetzt noch höher für von Menschen geschaffene Kunst, die sich nur durch echten Einfallsreichtum gegenüber KI-Produziertem behaupten kann. Dieser wird jetzt umso wertvoller - Cameron vergleicht dies mit dem Akt der Performance von Musikern vor Publikum, einem Moment der "heiliger" wird angesichts der inzwischen nahezu perfekt per KI generierten Musik.







Cameron ist richtiggehend entsetzt von KI-generierten "Schauspielern", die mitsamt der Filmhandlung per Textprompt zum virtuellen Leben erweckt werden. Er sieht darin das Gegenteil dessen, was er als Regisseur im schöpferischen Prozess und der Arbeit mit Schauspielern in der Produktion eines Films macht. Er will keine Schauspieler per Prompt ersetzen, auch wenn er für manche durch seine digitale Abstraktion des Schauspielens per Performance Capturing wie ein Vorläufer von generativer KI wirken mag.



Er gibt sich an dieser fälschlichen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit - also Schauspieler durch digitale Kopien ersetzen zu wollen - selbst die Schuld, da erst Videos vom Making-of z.B. von Avatar zeigen, wie sehr die Performance der virtuellen Figuren auf der des Schauspielers beruht. Etwas, was er selbst übrigens lange nicht zeigen wollte, um die Wirkung der virtuellen Charaktere wie der Na&vi in Avatar im Geist der Zuschauer nicht zu mindern. Er selbst liebt die Zusammenarbeit mit den Schauspielern und deren Performance beim digitalen Ganzkörper-Capturing einer Szene.






Er glaubt nicht, dass generative KI diesen zentralen Moment im Filmemachen ersetzen wird und sieht die Rolle von KI eher dabei, VFX billiger zu machen und so die Produktion effektlastiger Filme wie SF- oder Fantasy kosteneffektiver zu machen, die sonst in der Gefahr stehen, aufgrund ihrer hohen Kosten und generell sinkender Einnahmen auszusterben - abgesehen von schon großen etablierten "Marken" wie etwa Star Wars und den Avengers, die ihre Kosten garantiert einspielen. KI könnte laut Cameron jedoch auch neuen Filmen in diesen Genres die Chance geben, produziert zu werden.


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