Heiter bis wolkig -- Adobe Creative Tools nur noch zur Miete in der Cloud

Bereits im März gab Adobe bekannt, seine Creative Suite nur noch im Download und nicht mehr als Box-Version anbieten zu wollen -- das eigentliche Ziel deutete sich dabei schon an: ganz weg von den Verkäufen hin zu einem Abo-Modell. Gestern Abend folgte die entsprechende Ankündigung, die neue Creative Suite werde es nicht mehr zu kaufen geben, nur im Cloud-Abo ist sie erhältlich. Die Bezeichnung Suite fällt daher weg (wie schon bei den Vorankündigungen der einzelnen Tools auffiel), sie wird einfach in Cloud umbenannt, CC statt CS.


Hatte man bis jetzt als Adobe CS-Anwender also die Möglichkeit, zwischen dem jährlichen Abo-Modell und dem traditionellen Erwerb einer unbegrenzten Lizenz zu wählen, ist man ab dieser Version gezwungen, seine Programme zu mieten. Mit dem Vorteil, während dessen immer die aktuellsten Versionen zur Verfügung zu haben, und dem Nachteil, nach einer Kündigung des Abos ganz ohne dazustehen. Für jene, die sich mit dem Abo-Modell nicht anfreunden mögen, will Adobe auch künftig die Creative Suite 6 käuflich anbieten und auch Bugfixes bereitstellen, mehr aber nicht.


Adobe Creative Cloud
Adobe Creative Cloud

Für Adobe hat dies Modell den Vorteil, nicht jedes Jahr attraktive Software-Updates bereitstellen und die Anwender davon überzeugen zu müssen, diese auch zu kaufen. Auch werden die Einnahmen über die Zeit gleichmäßiger verteilt und sind nicht abhängig von den Produktzyklen. Der Handel mit gebrauchten Lizenzen hat sich bei diesem Modell erledigt, ebenfalls nicht zu Adobes Nachteil.



Wie Adobe an anderer Stelle betont, laufen die Cloud-Programme weiterhin lokal auf dem eigenen Rechner und nicht (wie der Name eigentlich nahelegt) irgendwo in der Ferne auf Adobe-Servern (zumindest 1x monatlich muss man online gehen und sich damit für die weitere Nutzung der CC-Programme legitimeren). Explizite Cloud-Dienste wie das Speichern und Teilen von Projektdateien im Netz für kollaboratives Arbeiten sind optional. Laut Lizenzvereinbarung soll es möglich sein, als Creative Cloud-Abonnent CC-Applikationen auf zwei Computern gleichzeitig zu verwenden (siehe FAQ).



Die Preisgestaltung sieht wie folgt aus:



- Bei einem Jahresvertrag aller Cloud-Apps kostet das CC-Abo 61,49 Euro pro Monat (inkl. Vollzugriff auf Dienste), was 737,88 Euro pro Jahr entspricht.


- Eine einzelne App kostet 24,59 Euro pro Monat (Teilzugriff auf Dienste), entspricht 295,08 Euro pro Jahr


- Das jährliche Team-Abo kostet 86,09 Euro pro Benutzer (Upgrade: 49,19) Euro pro Monat (1.033,08 Euro pro Jahr)


- eine Version für Schüler, Studierende und Lehrer kostet bis 21.Juni 19,99 Euro pro Monat im ersten Jahr, danach 30,74 Euro und ist nur im Jahresabo erhältlich

Für alle Jahresabos gilt: bei vorzeitiger Kündigung werden 50% des restlichen Abo-Betrags fällig.



Es gibt die Option eines monatlich kündbaren Modells, dann kostet die komplette CC 92,24 Euro pro Monat, also 1.106,88 pro Jahr. Eine monatlich kündbare Abo-Lizenz einer einzelnen App kostet 34,43 Euro (413,16 pro Jahr), allerdings ist das nur die englische Version, wer die deutschsprachig übersetzte Version will, zahlt etwas mehr.



Neu-Einsteiger in die Cloud können die CC 30 Tage kostenlos testen. Für bestehende CS Kunden werden Sonderpreise für die Vollversion für ein Jahr angeboten (bis 31.Juli 2013):



Adobe CS3-CS5.5: 36,89 Euro (= 442,68 Euro pro Jahr)


Adobe CS6: 24,59 Euro (= 295,08 Euro pro Jahr)


Einzelapp: ab Adobe CS3: 12,29 Euro



Zum Vergleich seien hier auch einige Kaufpreise der Version CS 6 genannt. Für die Adobe Creative Suite 6 Production Premium wurden 2.617 Euro verlangt, die Adobe Creative Suite 6 Master Collection kostete 3.569 Euro. Upgrade-Preise lagen ja immer niedriger, gestaffelt nach Vorversion. So schlug ein Update auf die CS6 Production Premium von der CS5.5 mit ca. 500 Euro zu Buche, von der CS5 mit ca. 1000, von älteren CS-Version mit ca. 1300 Euro. Wer viele Adobe-Programme nutzt und diese immer in neuester Version benötigt (also eh jedes Update mitmachte), kommt im Abo wohl etwas günstiger weg und bekommt eine Reihe von Zusatzservices.



Was ist aber mit denjenigen, die durchaus produktiv auf 1-2 Jahre alter Software arbeiten und keine Veranlassung sehen, in ein Update zu investieren? Hier hätten wir uns von Adobe etwas mehr Kreativität als diesen ausschließlichen Zwang zur Cloud gewünscht (zumal Adobe in Sachen Photoshop, Illustrator und Indesign quasi eine Monopolstellung für sich beanspruchen darf und es Adobe als Unternehmen nicht unbedingt schlecht gegangen ist mit dem Verkauf der Stand-Alone Versionen zuvor). Warum also nicht eine teurere Stand-Alone Version für diejenigen anbieten, die sich diese wünschen oder spätere Update-Zyklen für die Stand-Alone Version? Möglichkeiten hätte es, so scheint uns, hier schon gegeben ...


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