Der Cineform Codec in seinen verschiedenen Formen ist eher seltener anzutreffen als übliche Codecs. Unter anderem basiert er auf einer Waveform-Transformation, die grundsätzlich anders arbeitet als H.264. Vor dem Kauf durch GoPro war der Cineform Codec ein kleines Nischenprodukt, mittlerweile besitzt er jedoch durch seine direkte GoPro-Unterstützung sowie seine Integration in die Adobe Creative Cloud immerhin eine etwas größere Basis.
Auch wir bei slashCAM schätzen den Codec vor allem als Intermediate Codec, der mit ProRES vergleichbare Datenraten bei ähnlicher Qualität erzielt. Denn am PC agiert Cineform deutlich flotter als ProRES.
Dennoch macht die geringe Verbreitung des Codecs nach wie vor Probleme: Beim Hochladen auf Videoportale ist er oft nicht nutzbar und seine Lizenzbedingen die mit einer Zwangsinstallation von GoPro Studio verbunden sind, sind teilweise etwas unklar.
All dies sollte sich ändern, als vor über einem Jahr verkündet wurde, dass Cineform nun ein SMPTE-Stardard unter dem Namen VP5 werden sollte. Dies ist zwar mittlerweile der Fall, aber dennoch ist es faktisch nicht möglich ohne kostenpflichtigen Zugang zu den entsprechenden Dokumenten einen freien Cineform-Codec zu entwickeln.
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Nun hat Kieran Kunhya Zugang zu den Dokumenten erhalten und sich zur Aufgabe gemacht, eine freie Implementation zu starten. Doch bizarrerweise helfen selbst die kostenpflichtigen SMTPE-Dokumente, welche den VP5 Standard beschreiben bei der Implementierung offensichtlich nicht immer weiter, wie Kieran in seinem verlinkten Blogbeitrag beschreibt.
Vielmehr versucht er nun über Reverse Engineering den Bitstrom zu entschlüsseln. Und wir drücken fest alle Daumen. Denn nur eine freie Implementation könnte letztendlich dem Cineform-Codec die Achtung und Verbreitung verleihen, die er verdient. Und noch schöner wäre es natürlich, wenn GoPro selbst hierfür sorgen würde und nicht Dritten solchen Mühen aufbürden würden…
Danke an Chmee für die Info via Twitter