Retro bleibt - unter anderem bei Kameras - angesagt und Fujifilm surft diese Welle nicht nur, sondern hat über die letzten Jahre auch selbst dazu beigetragen, sie am Laufen zu halten. Viele Kameramodelle werden in bewusst altmodischem Design gestaltet, jedoch im Verbund mit moderner, digitaler Technik, die auch für Filmer spannend ist.

Bei der neu vorgestellten Digitalkamera Fujifilm X half schlägt der Hersteller dagegen einen anderen Weg ein und legt den Fokus betont auf ein analog-artiges Fotoerlebnis inklusive Pseudo-Filmtransport und digitaler Bildentwicklung per App, während zeitgemäße Foto- und Filmfunktionen zurückgefahren werden. Filmen tut die eigenwillige X half zwar auch, jedoch nur in FullHD - und ausschließlich im Hochkantformat mit Seitenverhältnis 3:4. Auch Fotos lassen sich nur hochkant schießen (auch wenn es natürlich grundsätzlich möglich ist, die Kamera um 90° zu drehen).
Das Hochkantformat hat sich Fujifilm bei Smartphones abgeguckt, ansonsten stammt die Inspiration für die X half von analogen Halbformat-Kameras. Sie verwendeten Kleinbild-Filmrollen, jedoch wurden diese quer belichtet mit einer halbierten Negativgröße von jeweils 18×24 (statt 24x36). Es passten somit doppelt so viele Bilder auf eine Rolle.

Verglichen mit den anderen Fuji-X Kameras mit APS-C-Sensor werkelt in der X half tatsächlich auch ein ungefähr halb so großer Bildsensor, verbaut ist nämlich nur ein 13,3mm x 8,8mm (1 Zoll) CMOS mit rückwärtiger Belichtung, offensichtlich vertikal ausgerichtet; auch der Touch-Monitor ist im 3:4-Format. Ein zusätzlicher, optischer Sucher ist für vertikale Bildkompositionen ausgelegt. Das fest verbaute 32mm-Objektiv (äquivalent zu KB) bestehend aus 6 Elementen in 5 Gruppen (3 asphärische Elemente) bietet eine Lichtstärke von F2.8. Mit einem Gewicht von 240 Gramm ist die Kamera recht kompakt.
Als spleenige Besonderheit für Retro-Fans verfügt die X half über einen „Filmkamera-Modus“, der u.a. mit einem "Transporthebel" die analoge Fotografie ins digitale Zeitalter holen soll. Zunächst wählt man eine Filmsimulation und die gewünschte - völlig virtuell begrenzte - Anzahl der Aufnahmen pro Set. Nach jeder Aufnahme simuliert man das Spannen des Verschlusses mit dem "Transporthebel" für das nächste Foto. Wie bei einem Analogfilm lassen sich die Bilder danach erst betrachten, wenn alle Aufnahmen abgeschlossen und "entwickelt" sind. Zur Entwicklung überträgt man die Daten einfach an die „X half App“, wo sie betrachtet, bearbeitet und digital geteilt werden können.
Der Hebelschalter wird darüberhinaus auch verwendet, um direkt in der Kamera 2-in-1-Kompositionen zu erstellen. Damit lassen sich zwei Fotos oder Videos direkt nebeneinander zu einem Bild aufzeichnen.

Natürlich darf bei einer solchen Retrokamera dann auch die Simulation des typischen (objektiv betrachtet oft fehlerbehafteten) Looks von analogen Aufnahmen nicht fehlen. Hierfür sind Funktionen wie „Filmsimulation“ und „Körnungseffekt“ enthalten, eine „Datumsstempel“-Funktion, die das Datum wie bei analogen Kompaktkameras unten rechts in Bilder und Videos einblendet sowie die drei neuen Filter-Funktionen „Lichtleck“, „Lichthof“ und „Abgelaufener Film“. Zusätzlich stehen acht Filter aus der Instax Serie zur Verfügung. 13 Filmsimulationen für unterschiedliche Analogfilm-Looks, darunter „REALA ACE“ für natürliche Farben und dynamischen Tonwertumfang lassen sich auswählen.
Unterstützte Videomodi:
(Komprimierung: Long-GOP)
Full HD (2160x1440, 2in1), 3:2
Bildrate: 24p
50Mbps / 20Mbps / 10Mbps
Full HD (1080x1440), 3:4
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50Mbps / 20Mbps / 10Mbps
Full HD (1440x1440 / 2160x2160, 2in1), 1:1
Bildrate: 24p
50Mbps / 20Mbps / 10Mbps
Full HD (2160x1440, 2in1), 3:2 High Speed Aufnahme
Bildrate: 48p / 36p / 28p
50Mbps / 20Mbps / 10Mbps
Full HD (1080x1440), 3:4 High Speed Aufnahme
Bildrate: 48p / 36p / 28p
50Mbps / 20Mbps / 10Mbps
Full HD (1440x1440 / 2160x2160, 2in1), 1:1 High Speed Aufnahme
Bildrate: 48p / 36p / 28p
50Mbps / 20Mbps / 10Mbps
Die FUJIFILM X half (Modellname: FUJIFILM X-HF1) wird ab Juni 2025 zu einem Preis von 799 Euro im Handel erhältlich sein.