DeepFakes: Sylvester Stallone als Terminator, Heath Ledger in A Knights Tale

Wie weit sich in kurzer Zeit die DeepFake Technik entwickelt hat, demonstriert zur Zeit ein YouTube Kanal Ctrl Shift Face sehr schön. Waren am Anfang noch vor allem Pornos das Ziel, in denen mit mehr oder minder überzeugenden Ergebnissen die Gesichter der Darstellerinnen gegen die bekannte Schauspielerinnen ausgetauscht wurden, sind jetzt andere Themen angesagt. So wird per DeepFake die Kinogeschichte umgeschrieben und berühmte Filme werden nach Belieben neu besetzt - Sylvester Stallone ist dann der Terminator, Edward Norton wird Brad Pitt am Ende von Fight Club oder Heath Ledgers Joker spielt den Helden in A Knight´s Tale.

Sylvester Stallone als Terminator
Sylvester Stallone als Terminator


Wie weit die Technik sich entwickelt hat, zeigt sich auch darin, wie gut inzwischen auch ein komplexer Lichteinfall samt Schatten auf dem ausgetauschten Gesicht simuliert wird. Ctrl Shift Face läßt in einigen der Clips die Gesichter unmerklich ineinander morphen, ohne dass der Zuschauer noch genau sagen kann, wann das eine Gesicht aufhört und wann das andere anfängt.





(falls der YouTube nicht mehr verfügbar ist, gibt es ihn auch bei DailyMotion zu sehen)



DeepFakes - ein Konglomerat aus Deep Learning und Fake - nutzen Deep Learning Technologien, welche anhand von Beispielmaterial eines Gesichtes trainiert werden, um es dann gegen ein anderes einzutauschen. Theoretisch kann jedermann mit genügend Fachwissen, relativ leistungsstarker Hardware (ein PC für Gamer oder zum Beispiel 4K-Videobearbeitung reicht aus) und genügend Quellvideomaterial des einzutauschenden Gesichts kann solche Fälschungen erzeugen.



Wird dieses Fachwissen in Tools gegossen, dann wird auch keine spezielle Expertise mehr benötigt - dann kann wirklich jeder sehr einfach DeepFakes von jeder Person produzieren. Die Videos von Ctrl Shift Face zeigen, was ein Amateur jetzt schon bewerkstelligen kann. Grade von Schauspielern gibt es Quellmaterial in Hülle und Fülle zum Trainieren des neuronalen Netzes.




Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis die Gesichter nahezu perfekt ausgetauscht werden können und die Stimme dazu auch noch passend simuliert werden kann - die Stimmsimulation macht ja auch große Fortschritte zur Zeit per Machine Learning. Ab sofort kann der Beweiskraft von Videos nur noch nach eingehender Analyse oder bei vollkommen gesicherter Herkunft getraut werden. Für die Filmindustrie allerdings bringen DeepFakes auch viele positive Möglichkeiten - nicht nur für alte Filme, sondern auch bei der Produktion neuer. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.











Leserkommentare // Neueste
tom  //  12:22 am 14.6.2019
Passend dazu: Donald Trump, Vladimir Putin, Barack Obama, Kim Jong Un und andere singen per AI lippensynchronisiert John Lennon’s Imagine: https://www.youtube...weiterlesen
karl-m  //  14:31 am 4.6.2019
Nachdem man seit Jahren an etlichen "Meldungen" und Bildern im Netz zweifeln darf, kommt langsam die Zeit, auch an den "Wahrheitsgehalt" der Bewegtbilder reduzieren zu können...weiterlesen
balkanesel  //  12:09 am 4.6.2019
ja, allzu lang wirds halt nicht mehr dauern bis es nur mehr Storyboard braucht und Besetzungsliste,
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