Avid verkauft Pinnacle (an Corel) und M-Audio

// 10:35 Di, 3. Jul 2012von

Avid trennt sich in einem strategischen Zug von seinen Consumer-Sparten im Bereich Audio und Video und verkauft Pinnacle sowie M-Audio. 2005 hatte Avid Pinnacle erworben - jetzt wurde Pinnacle an Corel weiterverkauft. Betroffen sind Pinnacle Studio, die Dazzle Produktlinie aber auch die Consumerprogramme Avid Studio und Avid Studio for iPad. Auch das Kernentwicklerteam von Pinnacle wird von Corel übernommen. Die Accounts von Pinnacle-Kunden werden innerhalb der nächsten 30 Tage zu Corel transferiert.


Interessant wird zu sehen, was Corel - das ja über den Kauf von Ulead 2006 schon mit VideoStudio über ein eigenes Videoeinsteigerprogramm verfügt - mit den ganzen Neuerwerbungen anfangen wird. Vermutlich verspricht sich Corel vor allem von der Pinnacle-Userbase einen Zugewinn an Kunden - allerdings müssten dann die ganzen Videoschnitt-Produktlinien unter einem Namen zusammengeführt (wahrscheinlich dem, mit dem größten Bekanntheitsgrad, also Pinnacle) werden. Corel jedenfalls stärkt mit dem Kauf seine Position auf dem Markt der Multimedia Consumerprogramme - gerade auch nach dem Anfang des Jahres erfolgten Zukauf von Roxio.



2004 wiederum hatte Avid die Audio-Firma M-Audio übernommen, die sich vor allem einen Namen mit Hard- und Software für den Konsumerbereich (Controller, DJ-Hardware, Interfaces, diverse Keyboards, Lautsprecher etc.) gemacht hat. Nun, 8 Jahre später, geht also die Audio Consumer Sparte von Avid an inMusic (Akai Professional, Alesis, Numark). Der gesamte M-Audio Strang wird somit inklusive der dazugehörigen Mitarbeiter in den Besitz von inMusic übergehen.



Protools wird hingegen sowohl in Sachen Software als auch Hardware weiter bei Avid verbleiben und auch weiterentwickelt werden. Die verkauften Produktsparten sollen für ca. 91. Mio Dollar des Jahresumsatzes von 677 Millionen Dollar (2011) von Avid verantwortlich sein. Angesichts des Verkaufserlös für beide Sparten von rund 17 Millionen Dollar wird man sich bei Avid wohl ungern an den damaligen (2005) Kaufpreis von Pinnacle von 462 Millionen Dollar (und über 150 Millionen für M-Audio) erinnern. Rund 365 der rund 2200 Mitarbeiter von Avid werden entweder ihren Job verlieren oder bei den neuen Besitzern weiterarbeiten.


Avid konzentriert sich damit nach einem Ausflug in den Konsumerbereich wieder auf das eigentliche Kerngeschäft: den professionellen Markt. Sicherlich keine schlechte Entscheidung, wenn man das gegenwärtige Marktumfeld im Consumer und Professional Bereich betrachtet. Mit dem Erlös des Verkaufs dürfte Avid wieder etwas mehr Luft erhalten, um sich im professionellen Segment wieder stärker zu positionieren. Die Chancen dafür stehen derzeit nicht schlecht, da durch Final Cut Pro X viel Bewegung in das höherwertige Videosegment gekommen ist. Und auch die Aktien von Avid sind nach der Verkaufs-Nachricht wieder gestiegen.



Sollte Avid auch den bisher beschrittenen Weg der Öffnung seiner Videoschnittsoftware für Hardware von Drittherstellern weiter verfolgen, stehen die Chancen unserer Meinung nach auch besser, dass Avid wieder mehr Einheiten verkaufen kann - dies ist auch durchaus nötig, wenn man sich die vergangenen Jahresabschlüsse anschaut.



Die Konkurrenz schläft jedoch in der Zwischenzeit nicht. Adobe hat mit der Creative Suite 6 einen starken Auftritt hingelegt und Apple wird demnächst für Final Cut Pro X wichtige Funktionen nachreichen. Wieder mal sehr spannende Zeiten ... Was wäre eigentlich, wenn Avid von Black Magic gekauft werden würde? Eigentlich auch keine schlechte Partnerschaft, oder? (Danke an alle User die uns die News geschickt haben!)



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