Das Schweizer Unternehmen BRAINGINES hat sich der digitalen Audiobearbeitung verschrieben und will in Zukunft Musiksoftware-Produkte per GPU beschleunigen. Auf der Basis von VST3-Plugins will BRAINGINES die Rechenleistung der GPU in vielen Audioprogrammen bereitstellen. Das klingt in unseren Augen (oder besser Ohren?) nach einer ziemlich naheliegenden Idee, da die GPU (ähnlich den bereits breit eingesetzten DSPs) eine vorzügliche Plattform für Stream-Computing darstellt. Also für Daten die ohne große Programmverzweigungen gut parallelisiert werden können.
Wir haben in der Vergangenheit schon öfter mit Audio Entwicklern zu dieser Thematik Gespräche geführt und dabei bekamen wir bisher fast unisono zu hören, dass sich GPUs wegen ihrer hohen Latenz eigentlich nicht besonders gut für Audio Berechnungen eignen sollen.
Eben diese Hürde will BRAINGINES nun überwunden haben und wirbt auf ihrer Webseite mit Latenzen von 1ms, was ein fast unglaublicher Wert für Musikschaffende ist. Selbst die besten Audiointerfaces schaffen kaum unter 2 ms. Hinzu kommt, dass sich Audio-Latenzen im System an verschiedenen Stellen im System addieren und man diese in den seltensten Fällen vergleichen kann. Wir würden die Webseite einmal so verstehen, dass die GPU-Einbindung im besten Fall nur 1ms Latenz zur gesamten Latenz des Signalwegs hinzuaddiert.

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Zugleich wollen die Schweizer auch einen Marktplatz für Drittentwickler starten, wofür ein eigenes GPU Audio SDK zur Verfügung gestellt wird.
Diese Technologie ist sicherlich (noch) nicht für jeden Videobearbeiter interessant, aber spannend genug, sie in nächster Zeit näher im Auge zu behalten.