Apple stellt Final Cut Pro 11 vor – die neue Version des Schnittprogramms für Mac nutzt die M-Serie Chips von Apple voll aus und wartet mit neuen, intelligenten Funktionen auf. Neben Magnetic Mask und Transcribe to Captions wird nun auch der Import, die Bearbeitung und die Bereitstellung von räumlichen Videoprojekten direkt auf der Apple Vision Pro unterstützt.
Auch Final Cut Pro für iPad wurde aktualisiert. Neu in v2.1 ist u.a. die Unterstützung von KI-basierten Licht- und Farbanpassungen sowie neue Zeichenwerkzeuge in Live Zeichnung.
KI-Tools: Magnetic Mask und Transcribe to Captions
Mit dem neuen, KI-basierten Tool Magnetic Mask sollen sich Personen und Objekte in einem Videoclip mühelos isolieren lassen, ohne dass ein Greenscreen oder zeitaufwändigeres Rotoscoping erforderlich sein soll. Eine automatische Analyse soll zusätzliche Flexibilität bei der Anpassung von Hintergründen und Umgebungen bieten. Magnetic Mask kann auch mit Farbkorrekturen und Videoeffekten kombiniert werden, um jedes Projekt gezielt bearbeiten und stilisieren zu können.
Mit Transcribe to Captions bekommen Final Cut-Anwender nun auch die Möglichkeit, Untertitel automatisch in der Timeline generieren zu können. Dafür wird ein von Apple trainiertes Large Language Model verwendet, welches gesprochenes Audio im Video analysiert und in Text umwandelt.
Bereits mit früheren Updates hatte Final Cut Pro ja durch die Neural Engine von Apple KI-Funktionen erhalten, wie ein automatisches Anpassen von Seitenverhältnissen, einfache Licht- und Farbanpassungen, Slo-Mo sowie eine Stimmisolation zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit.
Spatial Video Bearbeitung für Apple Vision Pro
Final Cut Pro 11 unterstützt nun die Bearbeitung von räumlichen Video, sodass Anwender entsprechendes Filmmaterial importieren und Effekte hinzufügen, Farbkorrekturen vornehmen und ihre Projekte mit Titeln versehen können. Die Position von Titeln und aufgenommenem Filmmaterial kann auch während des Bearbeitungsprozesses angepasst werden. Räumliche Videoclips können direkt mit der Vision Pro oder auf dem iPhone 15 Pro, iPhone 16, iPhone 16 Pro und dem neuen RF-S7.8mm F4 STM DUAL-Objektiv von Canon in Kombination mit der Canon R77 aufgenommen werden.
Es lassen sich verschiedene Anzeigemodi auswählen, um die Blickwinkel für das linke und rechte Auge auf dem Mac Display in der Vorschau anzuzeigen. Mit Mac Virtual Display kann die Bearbeitung in die Apple Vision Pro übernommen werden, wodurch ein riesiges und mobiles Display zur Verfügung steht, das sich ideal für komplexe Arbeitsabläufe eignet.
Später in diesem Jahr soll sich das Mac Virtual Display auf eine neue Panorama-Größe erweitern lassen, um ein noch größeres, gebogenes 32:9 Ultra Wide-Display zu erstellen, das zwei nebeneinander angeordneten 5K-Monitoren entspricht. Räumliche Videos können direkt in die Fotomediathek exportiert, sofort in der Vision Pro angezeigt oder durch Hochladen in die native visionOS Vimeo-App mit anderen geteilt werden.
Final Cut Pro für iPad 2.1
Auch Final Cut Pro für iPad 2.1 ist neu erschienen. Nun bietet auch die Tabletversion eine intelligente Licht- und Farbanpassung, welche auf Apple Chips basiert. Damit sollen sich Farbe, Farbbalance, Kontrast und Helligkeit in Videos oder Standbildern in einem einfachen Schritt verbessern lassen. Die Funktione ist für SDR-, HDR-, RAW- und Log-codierte Medien gleichermaßen optimiert.
Ein haptisches Feedback für den Apple Pencil Pro und das Magic Keyboard gibt Anwendern einen leichten Impuls, wenn sie Clips schneiden, Medien verschieben, in der Timeline navigieren oder die Größe von Viewer-Clips auf Einrastpunkte ändern.
Eine neue vertikale Zoom-Geste erlaubt es, die Höhe von Clips in der Timeline zu vergrößeren oder zu verkleinern. Außerdem läßt sich nun die Größe und Position des Viewers im Bild-in-Bild Modus dynamisch anpassen. Unterstützt wird ferner die Bearbeitung von Aufnahmen mit 90 fps, 100 fps und 120 fps auf dem iPhone 16 Pro in der Timeline.
Bei den Zeichenwerkzeugen in Live Zeichnung kommen neue Aquarell-, Buntstift-, Füllfederhalter- und Monoline-Stift-Optionen hinzu. Die Inhaltsbibliothek wird um neue modulare Übergänge, Farbkorrektur-Voreinstellungen und dynamische Soundtracks erweitert. Außerdem lassen sich Bilder mit Bild-in-Bild- und Callout-Effekten hervorheben und überlagern.
Preise und Verfügbarkeit
- Final Cut Pro 11 ist ab sofort als kostenloses Update für bestehende Anwender bzw. neu für 349,99 Euro im Mac App Store erhältlich. Eine kostenlose 90 Tage-Testversion von Final Cut Pro ist verfügbar.
Erforderlich sind macOS 14.6 oder neuer, 8 GB RAM (16 GB empfohlen) und 5,9 GB verfügbarer Festplattenspeicher; für einige Funktionen ist zudem ein Mac mit Apple Chip und macOS Sequoia erforderlich.
- Final Cut Pro für iPad 2.1 ist ab heute als kostenloses Update verfügbar bzw. im App Store für 4,99 Euro pro Monat oder 49 Euro pro Jahr erhältlich, mit einem einmonatigen kostenlosen Probeabo für neue Anwender.
Die App erfordert ein iPad mit Apple M1 Chip oder neuer oder ein iPad mini (A17 Pro) mit iPadOS 17.6 oder neuer.
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