Viele Leser und Redakteure haben nicht unrecht, wenn Sie sagen, dass 1080i nicht als HD-Format gelten sollte. Denn Interlaced-Material hat auf Displays und Beamern eigentlich nichts verloren und reduziert die vertikale Auflösung unnötig um die hälfte. Dazu gibt es immer Probleme beim Deinterlacen. Als Kompromiss gehen die Camcorder-Hersteller nun den 1080p24/25/30-Weg, der jedoch in der Bewegungsauflösung deutliche Schwächen hat. So kommt es bei vielen Motiven unweigerlich zu Rucklern. Das einzig wahre Full-HD-Format ist daher 1080p50 oder 1080p60. Also bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde mit 1920 x 1080 Pixeln Auflösung. Das entspricht auch der nativen Ansteuerung eines Displays. Klingt logisch und sinnvoll. Nur war bisher kein Hersteller in der Lage die erforderlichen Datenraten für Consumer-Camcorder kleinzurechnen. Dies sollte sich jedoch schnell ändern. Denn Ambrella hat nun mit dem A3 einen entsprechenden Camcorder-Chip angekündigt, der genau dies mit einem H.264/AVC-Codec verspricht. Die komprimierte Datenrate soll wegen der hohen vertikalen Korrelation von Vollbildern sogar nur um ca. 20 Prozent gegenüber 1080i60 ansteigen. Klingt gut, besonders wenn man weiß, dass Samsung diesen Chip sehr wahrscheinlich bald nutzen wird...
Und nachdem jeder Elektronik-Hersteller vor Samsung Angst hat, dürften die anderen Camcorder-Hersteller sicherlich eher schneller, denn langsamer mit 1080p60-Camcordern auf den Markt drängen. Also spätestens in einem Jahr zur CES 2009 sehen wir solche Cams von Sony, Canon und Panasonic, wetten? Das einzige Problem ist dabei die AVCHD-Spezifikation. Denn diese sieht momentan 1080p nur mit maximal 24 fps vor. Naja, dann gibts halt noch ein neues HD-Format...