Ungefähr alle zwei Jahre gibt es Lebenszeichen von einem Kameraprojekt, das grundsätzlich nicht uninteressant klingt: Eine Kamera, die aus Standard IT-Komponenten zusammenkonstruiert ist und dementsprechend leicht zu reparieren bzw. upgraden sein sollte. Wir hatten bereits hier und hier darüber berichtet.
So basierten die letzten Versionen auf einem in die Jahre gekommenen Intel NUC-Board (NUC 8V7PNB), das eigentlich ein kleiner Mini-PC ist. Mittlerweile hat Intel selbst die NUC-Serie begraben, weshalb der neueste Prototyp der OCTOPUS16 CAMERA nun auf einem Raspberry Pi basiert.
Wie der Name schon vermuten lässt, wird es nicht mehr Vollformat, sondern es geht jetzt in Richtung Super16-Sensor - welchen die Kamera mit echten 16 Bit in 4K ausliest und als CinemaDNG intern auf CFexpress-Typ-B-Karte wegschreiben kann.
Der aktuelle Prototyp ist sehr klein und leicht (80 x 80 x 50mm, unter 400 Gramm) und verfügt über einen eingebauten LCD-Bildschirm mit Touchscreen-Steuerung. Derzeit muss die Kamera über eine USB-C-Powerbank mit Strom versorgt werden, aber irgendwann ist geplant, auch Sony NP-F-Akkus zu unterstützen.
Der austauschbare Objektivanschluss unterstützt mit Hilfe eines Adapters MFT-Objektive, aber der native Anschluss ist ein einfacher CS-Mount - weshalb die MFT-Unterstützung wahrscheinlich auch nur passiv/mechanisch erfolgen dürfte. Das Betriebssystem soll auf Linux basieren und somit eine nette Spielwiese für alle bieten, die selber tiefer in die Funktionsweise der Kamera einsteigen wollen.
Kosten soll die Kamera - wenn sie denn einmal fertig werden sollte - unter 1.000 Dollar. Was gegenüber einer Pocket Cinema Camera 4K nun nicht unbedingt wie ein echter Schnapper wirkt. Allerdings dürften beim Kauf einer OCTOPUS16 auch ganz andere Interessen im Vordergrund stehen, als eine möglichst günstige Kamera zu erhalten. Wer sich vor dem Kauf näher mit den Entwicklungs-Interna der Kamera auseinandersetzen will, findet hier direkten Zugang zum Github-Projekt.
Die ersten RAW-Demoaufnahmen mit dem neuen 4K S16 Chip zeigen schon mal, was die Käufer der Kamera erwarten dürfen...