Auf der IFA präsentiert Panasonic mit der HC-X1000 die erste eigene Vorstellung davon, wie ein moderner 4K-Henkelmann auszusehen hat. Mit ca. 3.000 Euro Listenpreis positioniert sich die Kamera zwischen den beiden schon erhältlichen Konkurrenzmodellen von Sony, der FDR-AX1 (ca. 4.500 Euro) und der FDR-AX100 (ca. 2.000 Euro).
Das auffälligste Merkmal ist dabei das für einen Henkelmann sehr kompakt geratene Gehäuse.

Während die Sony AX1 typische 2,5 kg wiegt und mit 189 x 193 x 362mm auch entsprechend typische Ausmaße besitzt, wiegt die HC-X1000 gerade mal 1,6 Kilo und besitzt deutlich weniger Gehäusevolumen (160 x 170 x 315mm). Die Sensordaten klingen dabei fast genauso wie der AX1-Sensor (1/2.3" BSI, 18.47M Pixels), womit sich die AX1 wohl als Hauptkonkurrent der HC-X1000 fühlen darf. Die Sony AX100 bietet mit ihrem 1 Zoll-Chip dagegen mehr Lichtstärke und Bokeh, während der kleine Sensor der HC-X1000/AX1 für mehr durchgehende Schärfe sorgt, die bei Broadcast-Geräten offensichtlich nachgefragt bleibt. Beim exakten 4K-Fokussieren hilft unter anderem Peaking und eine bis zu 10fache Bildvergrößerung.
Die Leica-Linse deckt einen optischen 20fachen-Zoom Bereich ab, der bei 29,5mm beginnt und eine Anfangsblende von F1.8 bietet. Vertraut man den Objektiv-Angaben auf den Produktfotos, so ist die Blende sogar durchgehend F1.8.

Der Bildstabilisator arbeitet in Full HD als Hybrid O.I.S., in 4K immerhin noch als optischer Power O.I.S. Über Wifi lässt sich die Kamera fernsteuern und eine IR-Nighshot-Funktion sorgt für mögliche Aufnahmen bei sehr wenig Licht.
Die manuellen Einstellmöglichkeiten sind erwartungsgemäß üppig: Neben drei Objektiv-Ringen gibt es zahlreiche Buttons an der Außenfläche, die teilweise auch frei belegbar sind. In den manuellen Einstellmöglichkeiten finden sich u.a. auch die Cinelike-Profile der GH4. Ein dreifacher ND-Filter (1/4, 1/16, 1/64 und OFF) sowie 2 manuell pegelbare XLR-Anschlüsse mit Phantomspeisung runden das Bild eines Profi-Gerätes ab.

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Die grobe Trennlinie zu teureren Profigeräten zieht Panasonic folglich beim Codec.
So gibt es intern und extern wahrscheinlich nur 8 Bit-Farbtiefe. Am externen HDMI-Ausgang (der übrigens auch 4K mit 50/60Hz unterstützen soll) liegen jedoch definitiv 4:2:2 an, inwieweit die Kamera auch intern 4:2:2 aufzeichnen kann, geht aus den uns bisher vorliegenden technischen Daten noch nicht hervor. Hier einmal die schon verfügbare Codec-Tabelle:

Bemerkenswert ist auch, dass viele MOV-Formate erst mit einem kostenlosen Firmware-Update nachgereicht werden sollen, aber die Kamera bei Auslieferung im Oktober definitiv schon alle MP4-Formate besitzen wird.
Aufgezeichnet wird in zwei SD-Slots, was gegenüber Sonys XQD in der AX1 deutlich günstigere Aufnahmemedien bedeutet. Zwar sollten es für 4K (und/oder Datenraten über 100 mbit/s) mindestens UHS-I U3-Karten sein, jedoch bekommt man diese schon teilweise deutlich unter 1 Euro/GB.
Wir hatten die Kamera schon kurz in der Hand und müssen sagen, dass ein so kleiner und leichter Henkelmann mit kompletten, manuellen Kontrollmöglichkeiten durchaus als komplette Lösung für schnelle "Immer Dabei Einsätze" viele Freunde finden könnte. Allerdings fiel uns auch ein relativ intensiver Rolling Shutter im 4K-Modus auf, der uns stark an die AX100 erinnerte. Wie dieser letztlich im finalen Modell ausfällt, werden wir natürlich schnell in einem slashCAM-Test klären.
Und hier ein Vorstellungsvideo: