Newsmeldung von slashCAM:Zug des Lebens Donnerstag 22:25 4.Januar 2007 / 3sat
Der rumänische Regisseur Radu Mihaileanu hat sein Handwerk in Frankreich gelernt. Dort arbeitete er als Regieassistent u.a. für Marco Ferreri („I love You“, 1986) und Eduard Niermans („Casanovas Rückkehr“, 1992) bevor er mit dem Drama „Trahir“ 1993 sein Spielfilmdebüt gab. Gleich mit seinem zweiten Film „Zug des Lebens“ gelang Mihaileanu der internationale Durchbruch.
Die Tragikomödie erzählt die Geschichte eines jüdischen Dorfes, dass angesichts der anrückenden Wehrmachtstruppen auf einen aberwitzigen Plan verfällt. Die Leute beschließen, sich selbst zu deportieren. Ein Teil der Dorfbewohner muss Nazis spielen, die als angebliche Aufseher ihre jüdischen Mitbürger mit einem Zug abtransportieren. Natürlich soll es ins Gelobte Land statt ins KZ gehen.
Mihaileanu steht mit diesem Werk in der Tradition von Chaplins „Der große Diktator“ (1940) und „Sein oder Nichtsein“ (1942) von Lubitsch und wird natürlich gerne mit Benigni „Das Leben ist schön“ verglichen, der zur selben Zeit entstand. Mihaileanu gelingt das Kunststück, Grauen und Schrecken mit Witz und Ironie zu verbinden. Ein Film, bei dem Lachen und Weinen sehr dicht beieinander liegen. Dafür wurde er mit zahlreichen Preisen bedacht. U.a. 1999 mit dem Publikumspreis beim Sundance Film Festival und dem Publikumspreis auf dem Cottbusser Filmfestival 1998.