im August diesen Jahres möchte ich - so es die Situation denn zulässt - zusammen mit meiner Mutter eine Flusskreuzfahrt auf dem Rhein unternehmen (von Köln nach Basel und zurück).
Wenn ich mit meiner Panasonic HDC-SD707 während der Fahrt vom Schiff aus Aufnahmen mache, könnte es ja auch mal sehr windig sein...
Reicht es in dem Fall aus, die im Camcorder integrierte Windschutzfunktion zu verwenden (um trotz Wind noch eine gute Tonqualität zu erreichen)? Oder wäre hierfür ein externes Mikrofon mit einem "Fell-Überzug" besser geeignet?
Für Eure Meinungen bedanke ich mich im Voraus!
Ricardo!
Antwort von nicecam:
Riki1979 hat geschrieben:
... sehr windig sein...
Eher möglicherweise sehr, sehr windig.
Auf jeden Fall besser externes Mikro mit Fell (Deadcat). Muss jetzt leider mit dem Auto los. Infos zu passenden Mikros eventuell später.
Antwort von Mediamind:
Die Windgeräuschunterdrückung erfolgt digital im Camcorder. Das ist qualitativ schlecht. Besser, Du nimmst ein externes Mic mit Puschel. Für den Preis gar nicht mal schlecht: https://www.amazon.de/Rode-Microphones- ... 237&sr=8-6
Antwort von Riki1979:
Nun ja, ein externes Mikrofon habe ich ja schon, ein Sony ECM-PS1 mit Schaum-Überzug. Dann bräuchte ich also nur noch einen passenden "Puschel", den ich dann darüber ziehen kann...
Antwort von Frank Glencairn:
SOT: Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele Posts sich hier um Videotonaufnahmen drehen,
wie viele tatsächlich den original Ton aufnehmen, und was sie dafür alles auf sich nehmen.
Nennt mich einen Snob, aber persönlich finde ich OT eher unattraktiv und ablenkend.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich sowas zum letzten mal gemacht hab.
Antwort von Pianist:
Das liegt an Deiner Art von Aufträgen. Wenn Du einen Supermarkt-Werbespot drehst, dann wird der Mischtonmeister da schon eine vernünftige Supermarkt-Atmo drunterlegen. Aber ich drehe eher reportagig, und da brauche ich natürlich den Originalton aus der jeweiligen Situation, weil es nahezu unmöglich wäre, sowas passend nachzuvertonen. Also wenn der Schmied mit dem Hammer auf das glühende Eisen schlägt, dann muss man das natürlich hören.
Matthias
Antwort von Darth Schneider:
@Frank
Nein du bist bestimmt kein Snob.;)
Ich denke du bist dich einfach gewöhnt mit einer Crew zu arbeiten.
Wer alleine was auch immer filmt, und noch Regie führt und beleuchtet, hat nicht nur manchmal womöglich gar keine andere Möglichkeit.
Neben der Kamera und was vor der Kamera passiert, sich um all das zu kümmern, noch einen externen Audio Recorder bedienen und die Audio Pegel im Auge zu behalten zu müssen ist auch nicht seriös und nicht das gelbe vom Ei....
Aber zusätzlich zum günstigen Rode Video Micro würde ich mir dennoch noch ein Zoom H1n /H2n Recorder gönnen. Die haben zusätzlich noch ein Stereo Mic, und man ist halt je nach dem was man macht so ganz kabellos schon flexibler und hat viel mehr Möglichkeiten.
Gruss Boris
Antwort von Mediamind:
Mit Mama auf dem Schiff...
Keine Regie, keine Nachvertonung, einfach nur spontanes Zeugs.
Im Bereich Familie und Co gehört ein guter O-Ton zum guten Ton.
Wenn ich Homevideo machen müsste, würde ich auch auf Ton während der Aufnahme nicht verzichten wollen.
Antwort von Darth Schneider:
Also verkehrt ist es sicher nie, ein kleines gutes Mik auf der Kamera zu haben.
Gruss Boris
Antwort von nicecam:
Riki1979 hat geschrieben:
Nun ja, ein externes Mikrofon habe ich ja schon, ein Sony ECM-PS1 mit Schaum-Überzug. Dann bräuchte ich also nur noch einen passenden "Puschel", den ich dann darüber ziehen kann...
Achte auf jeden Fall darauf, dass der Puschel mit einzelnen Fasern nicht über dem Objektiv hängt. Dies passierte mir vor Jahren mit dem Originalpuschel des Rode StereoVideoMic auf meiner Canon HV20. Ich musste das Mikro auf der Cam höhersetzen.
Antwort von Frank Glencairn:
Pianist hat geschrieben:
Das liegt an Deiner Art von Aufträgen. Wenn Du einen Supermarkt-Werbespot drehst, dann wird der Mischtonmeister da schon eine vernünftige Supermarkt-Atmo drunterlegen. Aber ich drehe eher reportagig, und da brauche ich natürlich den Originalton aus der jeweiligen Situation, weil es nahezu unmöglich wäre, sowas passend nachzuvertonen. Also wenn der Schmied mit dem Hammer auf das glühende Eisen schlägt, dann muss man das natürlich hören.
So hab ich das nicht gemeint.
Bei nem Werbespot ja sowieso, aber mir ging's eher um die mit der Mutti auf nem Schiff Situation.
Wenn ich mit der Kamera ne Geschichte erzählen will, geht es hauptsächlich um Reduktion auf das Wesentliche.
Das weglassen von Informationen die nicht im Fokus der Geschichte stehen sollen. Der Bildausschnitt zeigt nur einen Bruchteil der realen Welt in der er gedreht wurde, die Brennweite, die Tiefenunschärfe etc.
Und für mich gilt das auch 1:1 für den Ton.
Ich will gar nicht alles hören was da in Wirklichkeit war, sondern - wie beim Bildausschnitt - selbst bestimmen was zu hören ist.
Ich will weder die schreienden Kinder noch die labernden Typen hinter mir hören, nicht die Müllabfuhr, nicht den bellenden Hund und micht die anderen tausend Geräusche die wie ein beliebiges Dauer-Rauschen permanent noch drunter liegen. Dafür hätte ich lieber andere Sachen, die meine Geschichte akustisch unterstützen.
Dieses "Eindampfen, Reduzieren und Konzentrieren" auf das Wesentliche im Audiobereich - dieser Audio Fokus ist etwas, das IMHO einen riesen Unterschied macht. Und ja, natürlich kann man das nur in der Post machen - allerdings hat man dann halt auch 100%iger Kontrolle über alles, statt irgendeinen Zufallssound.
Antwort von Pianist:
Ok, verstanden. Gerade die Situation des Hobbyfilmers auf dem Schiff ist da sicher ganz typisch: Der wird zu 99 Prozent keinen brauchbaren Ton einfangen. Aber zur Orientierung schadet es ja nichts, wenn er zumindest aufgenommen wurde.
Ich erweitere auch permanent meine Sammlung selbst aufgenommener Stereo-Atmos, die ich bei passender Gelegenheit auch mal untermische.
Was ich zum Beispiel überhaupt nicht brauche, das ist ein Stereo-Mikrofon an der Kamera.
Matthias
Antwort von vobe49:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Nennt mich einen Snob, aber persönlich finde ich OT eher unattraktiv und ablenkend.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich sowas zum letzten mal gemacht hab.
Ich kenne einige Leute, die bei ihren Urlaubsfilmen beim Schnitt den OT abdrehen und stattdessen durchweg irgend welche (oft auch noch völlig unpassende) Musik durchklimpern lassen. Auf mich wirken solche Filme dann eher wie tot. Es fehlt die Atmosphäre, das Gefühl wirklich dabei zu sein.
Was den Windschutz betrifft - auch mit dem "Katzenfell" lassen sich oft nur marginale Verbesserungen erreichen. Das Thema wäre schon mal sehr interessant und Empfehlungen von Profis sicher sehr hilfreich.
Gruß vobe49
Antwort von pillepalle:
@ Rickie1979
Sowas hier hilft schon recht gut. Natürlich nicht bei extremen Wind (dann braucht es definitiv einen Korb), aber auf dem Rhein hält sich der Wind meist in Grenzen.
Nur eine Deadcat bringt nicht sooo viel. Die Rodeausführungen sind eine Kombination aus Fell und grobem Schaum. Das ist recht effizient gelöst. Ein Korb dürfte die Rheinfahrt nicht bereichern. Am Besten an einem Boom mit Fielrecorder :-)
Das empfohlene Rode hat einen ganz brauchbaren Windschutz.
Entscheidend ist dabei, wie dicht und langhaarig das Windschutzfell ist. Je dichter und länger, umso mehr wird der Luftstrom bis zur Mikrofon-Membran gebrochen und damit unschädlich.
Auf dem Rhein ist natürlich nicht mit 10-11 Bft zu rechnen. Aber auch bei einem normalen Fahrtwind zusammen mit moderatem Gegenwind kommt man um ein externes Mikro mit Korb und Fell nicht herum.
Antwort von Frank Glencairn:
Leute - wer mit der Mamma auf einem Ausflugsboot rumdampfert um Touriaufnahmen aus der Hand zu machen, wird sicher keinen Korb mit Fell auf der Kamera haben (und generell hat niemand der noch ganz bei Verstand ist einen Blimp, der 4 mal größer ist als die Kamera selbst, AUF ner Handycam).
Antwort von TomStg:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Leute - wer mit der Mamma auf einem Ausflugsboot rumdampfert um Touriaufnahmen aus der Hand zu machen, wird sicher keinen Korb mit Fell auf der Kamera haben (und generell hat niemand der noch ganz bei Verstand ist einen Blimp, der 4 mal größer ist als die Kamera selbst, AUF ner Handycam).
Bezogen auf die Ausgangsfrage haste ja völlig Recht.
Es soll nur nicht jemand denken, er bekäme in dieser Situation ohne Korb und Fell sauberen Ton aufgenommen.
Antwort von ruessel:
Es soll nur nicht jemand denken, er bekäme in dieser Situation ohne Korb und Fell sauberen Ton aufgenommen.
Klar, mit dem Ohrwurm Stereo und Windfell. Kein Problem.
Antwort von Darth Schneider:
Dann trägt der Kameramann den Ohrwurm an seinen Ohren, mit dem Fell ?
Ja sieht er dann nicht etwas zu fest aus wie Prinzessin Lea ?
Meine Mutter bekäme einen Lachanfall auf dem Boot und würde ins Wasser fallen.
Und wer müsste sie dann logischerweise retten ?
Der Sohn und Badmeister...mit dem Fell Ohrwurm...
Gruss Boris
Antwort von ruessel:
Dafür funktioniert es seit Jahren in SuperStereo und kostet fast nix.... ;-)
Antwort von Frank Glencairn:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Ja sieht er dann nicht etwas zu fest aus wie Prinzessin Lea ?
Ein bisschen drollig is es schon - ich hab ja noch den großen mit den Mickymäusen - is mir aber egal, ich muß ja keinen Schönheitspreis gewinnen, und der Sound den der Ohrwurm bringt, ist es allemal wert für nen Moment wie ein Depp auszusehen :D
Antwort von Sammy D:
Im Winter habe ich mir den Ohrwurm immer unter das Fell der Ohrenschützer geschoben. Exzellenter Ton und keine Mittelohrentzündung!
Antwort von Darth Schneider:
Schon interessant, ich denke ich muss mir auch endlich mal so einen Ohrwurm bestellen...mit den Lea Fellschutz Dingern natürlich...
Vielleicht sollte ja ruessel gleich einen Star Wars, very Special Lea Edition vom Ohrwurm heraus bringen ??? ;)))
PS:
Und der Ohrwurm hängt direkt am Miniklinken Eingang der Kamera, oder geht ihr über einen externen Recorder ?
Gruss Boris
Antwort von Jörg:
Frank meint
is mir aber egal, ich muß ja keinen Schönheitspreis gewinnen, und der Sound den der Ohrwurm bringt, ist es allemal wert für nen Moment wie ein Depp auszusehen :D
wer sollte sich darüber amüsieren, wenn Millionen kiddies ihre Kopfhörer vom Telefon rumtragen?
Ich lege großen Wert auf Atmo, ist schon in Ordnung, wenn der Wind und der Wellenschlag
zum Bild passt, wozu dann Konserve?
Ich habe drei externe Mikros mit Fell, eins davon ist der Ohrwurm, in meinen "Ohren" unschlagbar.
Selbst, oder gerade, bei Bft 11..., wenn der Sturm an den Sennheisern reißen würde.
Zum von pillepalle gelinkten Gutmannfell:
ich habe mir das vor einem Dutzend Jahren von ihm für meine HMC 161 schneidern lassen, war superpassgenau, aber von der Dämpfung eher flach, hat gegen Böen keine Chance gehabt.
Da sind die Sennheiserkatzen deutlich besser, vom Ohrwurm nicht zu reden.
Antwort von Sammy D:
Jörg hat geschrieben:
...
wer sollte sich darüber amüsieren, wenn Millionen kiddies ihre Kopfhörer vom Telefon rumtragen?
...
1.png
Ich habe so ähnliche. Das sieht schon ziemlich seltsam aus, aber das ist mir völlig egal. Hatte auch schon mal größere.
Und ich hatte die schon vorm Ohrwurm. Sehr flauschig! Schmeichelt den Ohren. :D
Unten die Naht auftrennen, Klett einnähen und Ohrwurm reinstecken - fertig!
Antwort von ruessel:
Thema Wind: Die Ohrwurmkapsel ist schon von sich aus Windunempfindlicher (-12 dB) als die meisten anderen Filmmikrofone, da Kugel. Bei der Stereoversion werden die Kapseln in eine art "Tonnen" geklickt, dadurch wird die Oberfläche der Kapsel deutlich erweitert (kleinstes Flächenmikro), darauf ist ein spezieller Windschutz (offenporiger Schaumstoff) - darüber liegt dann 4cm Fell. Mehr geht nur mit einem Windkorb mit längeren Haaren. Das war mir dann optisch zu viel, auch fängt irgendwann eine Frequenzdämpfung hörbar an.
Antwort von pillepalle:
Der Haken an den Ohrwürmern ist, dass es sich dabei um kopfbezogene Stereophonie handelt. Als binaurale Aufnahme ist die eigentlich nur mit Kopfhörern geeignet. Also z.B. für virtuelle Produktionen. Im Filmton nutzt das deshalb auch niemand für ne Atmo.
VG
Antwort von ruessel:
dabei um kopfbezogene Stereophonie handelt.
Falsch. Für binaurale Aufnehmen ist hervorragend der "Ohrwurm 3D". Beim Stereomodell gibt es keinen Bezug zu den Ohren (und damit Verfärbungen), es ist eine reine Stereo Trennkörper Aufnahme, und das qualitativ besser und billiger als mit DPA (Stereo ca. 1.200,-).
Antwort von pillepalle:
Aber auch die Jecklinscheibe ist dafür nicht ideal. Im Prinzip möchte man durch den Trennkörper ja nur den Abstand künstlich erhöhen. Eigentlich sind die Kugelkapseln ja viel zu nah beieinander um bei tiefen Frequenzen auch nur irgendwas in Stereo abbilden zu können.
Ich verstehe schon, dass das seine praktische, weil einfache und günstige, Methode ist. Nur darf man damit keine Wunder erwarten.
VG
Antwort von ruessel:
Nun, ich denke für Video O-Ton reicht es völlig, oder? Was ist die Alternative? Fettes windempfindliches Richtrohr auf kleine Kamera? Wieder langweiliges Mono?
Ohrwurm Stereo + Sigma fp
Vielen Dank erstmal für all Eure Ratschläge.
Ich werde ab und zu mal etwas Musik unterlegen, aber andererseits auch den O-Ton drauf lassen, so dass es 50:50 ist...
Aber jetzt noch eine Frage: Ist mit dem "Korb" ein Shockmount gemeint? Wenn ja: Einen Solchen habe ich bereits...
Ach SO ETWAS ist gemeint... Nun ja, ich denke aber mal, dass Deadcat und Shockmount ausreichen.
Und übrigens: Dass meine Mutter mit reist, war nur beiläufig erwähnt...
Antwort von pillepalle:
ruessel hat geschrieben:
Nun, ich denke für Video O-Ton reicht es völlig, oder? Was ist die Alternative? Fettes windempfindliches Richtrohr auf kleine Kamera? Wieder langweiliges Mono?
Ohrwurm Stereo + Sigma fp
Klar, als Kameramikro ist das natürlich immer ein Kompromiss, als wenn man separat eine Atmo aufnimmt. Da würde ein Mitte/Seite Mikro wohl die bessere Wahl sein, zumal man die Stereobreite auch nachträglich einstellen kann. Braucht dann eben immer einen Korb, weil Achten recht Windempfindlich sind. Ein praktischer Nachteil beim Mikro im Ohr ist eben auch, das man mit jeder Kopfbewegung (auch mit den unbeabsichtigten) die Perspektive ändert. Dann springen die Schallquellen durch die Gegend. Und wer hält beim Filmen den Kopf schon immer perfekt mit der Kamera ausgerichtet? Aber der Ohrwurm ist sicher besser als die internen Kameramikros.
Gute Optionen um Atmos aufzunehmen kann man sich z.B. bei Helmut Wittek anschauen.
Ist natürlich vom Aufwand eine ganz andere Nummer, aber kompakte Lösungen für guten Atmosound gibt es nun mal nicht. Die bauen bei größeren Filmprojekten nicht umsonst recht ausladende Tannenbäume.